Obwohl dessen Organisatoren freiwillige Sicherheitsvorkehrungen vornahmen, kommt es wieder zu einem Rug Pull. Das auf Avalanche basierende Atom Protocol vollführt einen Exit Scam trotz Identifizierung durch ein KYC-System.

Was ist ein Exit Scam?

Immer wieder kommt es in der Krypto-Welt zu Betrügereien. Besonders beliebt ist der sogenannte Exit Scam oder Rug Pull. Dabei kündigen die Betrüger ein Projekt an, das keine Zukunftspläne verfolgt oder in der Praxis gar nicht existiert.

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Ziel ist es dann, Investoren davon zu überzeugen, den Token des Projekts zu kaufen oder Geld in Custodial Wallets einzuzahlen. Die Organisatoren des Exit Scams behalten dieses Geld einfach und verschwinden damit.

Der bisher bekannteste Rug Pull trug den Namen BitConnect. Dort zahlten Investoren ihre Bitcoin ein, die dann angeblich von einem Trading Bot verwaltet und vermehrt wurden. Die vermeintlichen Gewinne bekamen die Investoren in BitConnects eigener Währung – dem BCC Token ausgezahlt.

Tatsächlich schien der angebliche Trading Bot jedoch nie zu existieren. Wer der wirkliche Organisator war, ist unklar. Einige Personen traten jedoch in der Öffentlichkeit auf, um BitConnect zu bewerben. Ob sie die Strippenzieher sind, ist nicht mit Sicherheit zu sagen.

Seit September 2021 stehen in den USA der Inder Satish Kumbhani, sowie der US-Amerikaner Glenn Arcaro vor Gericht. Kumbhani gilt als Gründer von Bitconnect, während Arcaro das Projekt in den USA bekannt machte.

Auf Avalanche basierend: Atom Protocol vollzieht Exit Scam

Der neueste Exit Scam betrifft das auf Avalanche basierende Atom Protocol. Hier gilt zu beachten, dass das Atom Protocol nicht mit der Kryptowährung Cosmos (ATOM) in Verbindung steht.

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Cosmos ist eine Smart Contract Plattform, während das Atom Protocol ein Protokoll ist, dass angeblich Yield Farming ermöglichen wollte. Fakt ist jedoch, dass diese Behauptung lediglich eine Finte war.

Profil des Atom Protocol auf Assure DeFi

Besonders überraschend: Die Organisatoren vom Atom Protocol wollten ihre Maskerade gar nicht lange aufrechterhalten. Nur wenige Stunden nach der Veröffentlichung ihres Projekts ziehen sie den Stecker und alle ihrer Webauftritte sind inzwischen offline.

Atom Protocol bediente sich an Universe – einem ähnlichen Projekt, das aktuell an der Erweiterung seines Angebots arbeitet. Atom forkte den Quellcode von Universe zumindest angeblich.

Auf Google wirbt Universe noch mit 1.533% APR. Auf Twitter wurde dieser Wert bereits auf 1.103% angepasst.

Unter den Anhängern von Avalanche stieß die neue Yield Farming Plattform sogar auf große Begeisterung. Anders als Universe – das seine Nutzer bereits mit Renditen von bis zu 1.544 Prozent lockte – versprach Atom sogar bis zu 2.044 Prozent APR.

Betrug trotz KYC ist möglich

Wir leben in Zeiten des „Crypto Wild West“. Betrugsmaschen tauchen viel zu oft auf, als dass die Krypto-Nutzer jedem Projekt blind vertrauen. Das wissen natürlich auch die Betrüger und versuchen, ein legitimes Bild in der Öffentlichkeit aufzubauen.

Um den Nutzern eine größere Sicherheit zu geben, entstanden Projekte wie Assure DeFi. Dort können Entwickler ihr Projekt melden und bekommen bei erfolgter Identifizierung (KYC) einen NFT ausgestellt.

Dass diese vermeintliche Sicherheit nicht vor einem Betrug schützt, bewies Atom Protocol eindrucksvoll. Das Geld der Investoren ist weg. Innerhalb weniger Stunden erreichte die Plattform ein Volumen von fast 1,8 Millionen US-Dollar.

Der ATM Token von Atom Protocol verliert seinen kompletten Wert. Quelle: dexscreener.com

Kurze Zeit später verschwanden plötzlich sämtliche Auftritte der Plattform, die sich im Internet finden ließen und die Webseite des Protokolls war schlagartig offline.

Zuvor hatten die Betrüger auf Twitter noch eine Nachricht hinterlassen.

Es gibt ein Problem mit den Smart Contracts. Da können wir nichts machen. Wir müssen das Projekt beenden. Entschuldigung.

Natürlich ist dieses Verhalten nicht glaubwürdig und wurde von den Investoren direkt durchschaut. Doch die scheinheilige Entschuldigung könnte auf ein Problem für die Betrüger hindeuten.

Was bringt Assure DeFi?

Schließlich verfügte das Projekt über eine Identifizierung bei Assure DeFi und der dafür ausgewiesene NFT existiert natürlich weiterhin. Einige Nutzer wendeten sich an Assure und fragten, was nun als Nächstes geschehen wird.

Assure bat jeden Betroffenen darum, das Formular über einen Betrug auf ihrer Webseite auszufüllen. Das werde dabei helfen, die Täter einer Strafverfolgung zuzuführen.

Fraglich ist jedoch, ob die Betrüger eine Identifizierung unter ihrem eigenen Namen vorgenommen haben. Das würde das Risiko, geschnappt zu werden, für sie deutlich erhöhen.

Möglich ist auch, dass ein Strohmann den KYC-Prozess vollzog oder dass gestohlene Daten eingesetzt wurden. Details dazu sind nicht bekannt. Assure gab bisher keine Namen an die Öffentlichkeit.

Den Kurs von Avalanche (AVAX) scheint dieses Ereignis nicht zu beeinflussen. Dafür war Atom Protocol einfach zu klein. In der letzten Woche verzeichnete das Gros der Kryptowährungen leichte Einbrüche.

Avalanche im 7-Tage-Trend

In den letzten 24 Stunden erreicht Avalanche ein leichtes Plus von 0,75 Prozent und liegt aktuell bei einem Kurs von knapp 78 US-Dollar.

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