Binance "Bank Run": Zusammenfassung

  • Innerhalb der letzten 24 Stunden hoben Nutzer umgerechnet drei Milliarden US-Dollar von Binance ab. Noch nie zuvor wickelte das Unternehmen so viele Auszahlungen ab.
  • Die Abhebungen einzelner Kryptowährungen wurden zeitweise ausgesetzt.
  • Schuld sind Gerüchte um eine mögliche Strafverfolgung von Binance in den USA. Außerdem sorgen sich die Anleger, dass Binance der nächste Kandidat für eine Insolvenz sein könnte.  
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Binance erlebt Abhebungen von drei Milliarden US-Dollar

Innerhalb eines einzigen Tages erlebt Binance Abhebungen in Höhe von drei Milliarden US-Dollar. Gründer und Geschäftsführer Changpeng Zhao (CZ) ist der Ansicht, dass vor allem Angst, Unsicherheit und Zweifel (FUD) für die plötzlichen Massenauszahlungen verantwortlich seien.

Dennoch erklärt er widersprüchlich, Situationen wie diese seien wünschenswert. Nutzer erlangen so die volle Kontrolle über ihre Kryptowährungen. Außerdem ist es für die Reputation einer Krypto-Börse, die einen solchen Bank Run überlebt, besonders förderlich.

“FUD brachte den "Stresstest", der wiederum dazu beiträgt, die Glaubwürdigkeit der Krypto-Börsen zu erhöhen, die den Test bestehen.”

Dass CZ über die aktuelle Situation doch nicht ganz glücklich ist, geht aus einem weiteren Tweet hervor. Dort erklärt er:

FUD hilft uns zu wachsen, auch wenn er sehr lästig ist.

Laut CZ und Binance tragen Berichte die Hauptschuld, die von einer Strafverfolgung seitens der US-Behörden gegenüber Binance sprechen. Demnach könnten schon bald Klagen gegen die Krypto-Börse für Geldwäsche und Nichtbeachtung von Sanktionen folgen.

Laut Binance selbst seien diese Berichte “komplett falsch.”

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Die weltweit größte Krypto-Börse merkt aber auch an, man habe keinen Einblick in die Arbeit der Strafverfolgungsbehörden.

Fakt ist: Nutzer ziehen ihre Gelder massenhaft von Binance ab. Innerhalb von 24 Stunden kommt es laut Nansen zu Abhebungen in Höhe von drei Milliarden US-Dollar.

Nachdem Nutzer in 72 Stunden sechs Milliarden US-Dollar von FTX abgehoben hatten, kollabierte die damals zweitgrößte Krypto-Börse im November. Binance hält laut öffentlichen Angaben weitere 62,5 Milliarden US-Dollar in verschiedenen Anlagen bereit.

Großinvestoren verlassen Binance? Auszahlungsstopps beginnen

Obwohl Binance-Geschäftsführer nach außen hin gefasst wirken möchte, stoppt die Krypto-Börse temporär die Auszahlungen der ersten Kryptowährungen. Betroffen sind etwa der Stablecoin USDC oder Monero.

Der Auszahlungsstopp des USDC-Stablecoins hing dabei vor allem mit einem BUSD-Token Swap zusammen, der zunächst von einer New Yorker Bank genehmigt werden musste.

Trotzdem gelten Auszahlungsstopps dieser Art als Indiz für unzureichende Reserven.

Existiert auf einer Krypto-Börse mehr Buchgeld als das Unternehmen an Reserven besitzt, kann es durch einen Bank Run zu Engpässen kommen, wie man es im November bei FTX erlebte.

Zwar führte Binance mit Hilfe von Mazars erst kürzlich einen Proof of Liabilities durch, dieser gilt allerdings nur für Bitcoin und wird in der Szene teils stark kritisiert.

Analyst Dylan LeClair teilt auf Twitter jüngst ein Gespräch mit dem Twitter-Nutzer @AP_ArchPublic. Dieser habe Kontakte zu Angestellten von Binance. Laut ihm sei die größte Krypto-Börse unter immer stärkerem Druck.

In zwei Monaten hätten sieben Führungspersonen Binance verlassen. Demnach verlassen Großinvestoren die Krypto-Börse fluchtartig.

“Lass die Leute wissen, dass sie ihre Gelder von Binance abziehen sollen. Führungskräfte verschwinden, institutionelles Kapital flieht und Anklagen werden erhoben.”

Schreibt ArchPublic in der Konversation. Grund für die Dramatik seien grundlegende Probleme. In den nächsten Tagen stünden Aufdeckungen vieler Mängel aus.

Viele Geschichten werden diese Woche öffentlich. Reporter belagern mich die ganze Zeit.

Demnach bestehen große Sorgen bei der Buchhaltung – insbesondere um Binances Proof of Reserves. Außerdem seien die Strukturen des Unternehmens undurchsichtig. So sei unklar, wer die Fäden innerhalb von Binance in der Hand hat.

Beweise gehen aus der Konversation nicht hervor. LeClair ist nur eine von vielen Personen, die die Reserven von Binance für suspekt hält.

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