Aktuell notiert Bitcoin bei rund 19.500 US-Dollar. Ein dauerhafter Ausbruch jenseits der 20.000 US-Dollar soll nicht gelingen, doch zumindest hält sich die größte und älteste Kryptowährung stabil auf dem jetzigen Niveau. Derweil setzt die aktuell weltweit schwierige Gesamtsituation den Markt weiterhin unter Druck.

Wie aus dem jüngsten Glassnode Report hervorgeht, zeigen sich viele BTC-Hodler allerdings unbeeindruckt vom jüngsten Kurscrash. Dabei war der Juni 2022 mit einem Kursverlust von rund 37,9 Prozent der schlechteste Monat seit 2011. Damals war Bitcoin nicht ansatzweise so bekannt wie heute.

Bitcoin Performance monatlich

Bitcoin On-Chain Analyse: geringe Aktivität

Bei einem Blick auf die Adressaktivität zeigt sich zunächst ein getrübtes Bild. Als Bitcoin im November 2021 das Allzeithoch von rund 68.300 US-Dollar erreichte, lag die Adressaktivität bei rund 1 Million pro Tag.

Mittlerweile ist die Zahl der aktiven Adressen deutlich zurückgegangen. So sind es aktuell noch 870.000 aktive Adressen pro Tag. Deutlich höher war die Anzahl aktiver Adressen als Bitcoin im April 2021 das damalige Allzeithoch von 64.800 US-Dollar erreichte.

Aktive Bitcoin-Adressen seit Januar 2016
Aktive Bitcoin-Adressen seit Januar 2016

Bitcoin Transaktionen: Anzahl bleibt konstant

In den vergangenen Jahren ist die Anzahl von Bitcoin-Transaktionen zum Ende eines Bullruns enorm gesunken (siehe Ende 2017/Anfang 2018). Im Anschluss fand über Monate eine Seitwärtsbewegung statt.

Im Jahr 2021 ist ein starker Rückgang der Transaktionen im Frühjahr 2021 zu erkennen. Nach einem kleinen Aufschwung ab Juli stagniert die Anzahl der Transaktionen hingegen.

In der Hinsicht ähnelt der Verlauf der letzten 12 Monate insbesondere dem Verlauf aus dem Jahr 2018, ehe es ab 2019 wieder zu einem deutlicheren Anstieg der Transaktionen kam.

Bitcoin Wallets mit BTC-Guthaben nehmen zu

Ebenfalls interessant ist ein Blick auf die Bitcoin-Wallets, die ein Guthaben von über 0 BTC verwahren. Hier ergibt sich ein Allzeithoch von aktuell rund 42,2 Millionen Wallet-Adressen.

Diese Statistik ist allerdings mit Vorsicht zu genießen. Denn so können Nutzer mehrere Wallet-Adressen besitzen und ihr Guthaben entsprechend aufteilen. Dennoch deutet das permanente Wachstum auf einen Zuwachs der Bitcoin-Anleger zu.

Eine echte Kapitulation ist hierbei seit dem Krypto Crash 2017/2018 nicht mehr eingetreten. Der größte Rückgang der Wallet-Adressen ohne Nullbilanz seitdem war zwischen April und Mai 2022 zu beobachten. Allerdings hielt sich der Rückgang mit rund einer Million Nutzer vergleichsweise im Rahmen.

Der jüngste Crash hatte gerade einmal einen Rückgang von rund 470.000 Adressen zur Folge.

Bitcoin Adressen ohne Nullbilanz - Titelbild
Bitcoin Adressen ohne Nullbilanz

Krypto-Börsen verzeichnen große Bitcoin-Abflüsse

Ein enormer Rückgang der Bitcoin-Einlagen ist derweil bei den größten Krypto-Börsen zu sehen. Das ist ein gutes Zeichen, da so der Verkaufsdruck abnimmt und bei gleichbleibender oder steigender Nachfrage in der Regel ein steigender Kurs die Folge ist.

Seit März 2020 erleben wir hierbei einen kontinuierlichen Rückgang. Die Menge der BTC auf Krypto-Börsen hat in den nunmehr fast 2,5 Jahren um rund 750.000 abgenommen.

In den letzten 3 Monaten haben die Krypto-Börsen sogar einen Nettoabfluss von 140.000 BTC verzeichnet.

Was an sich ein gutes Zeichen ist, dürfte bei Anbetracht der Marktlage auch aus der Angst resultieren, die auf dem Markt herrscht. Immer mehr Krypto-Anbieter müssen Insolvenz anmelden. Krypto-Lendinganbieter wie Celsius scheinen sich gerade so noch gerettet zu haben.

Bitcoin Bestände bei Krypto-Börsen
Bitcoin Bestände bei Krypto-Börsen

Bitcoin-Einlagen bei Coinbase nehmen stark ab

Insbesondere die US-amerikanische Krypto-Börse Coinbase hat in den letzten 2 Jahren hohe Nettoabflüsse verzeichnet. Insgesamt haben Coinbase-Nutzer rund 450.000 BTC von der Handelsplattform abgezogen.

Binance überholt Coinbase

War Coinbase lange Zeit die Krypto-Börse mit den höchsten Bitcoin-Beständen, geht der Titel nun an die am Handelsvolumen gemessen größte Krypto-Handelsplattform Binance.

Entgegen dem Trend nahmen die Bitcoin-Bestände bei Binance nämlich um rund 300.000 BTC zu. Das stärkt die Position von Binance in dem aktuellen schweren Markt weiter.

Fazit

Die meisten Kennzahlen deuten auf einen klassischen Bärenmarkt hin. Die meisten kurzfristigen Hodler scheinen aus dem Markt gedrängt worden zu sein, wenn man einen Blick auf die starken Nettoabflüsse auf Exchanges richtet.

Insbesondere bei Anbetracht der Tatsache, dass Bitcoin unter das Allzeithoch aus dem Jahr 2017 gefallen ist, ist die Anzahl der Wallet-Adressen ohne Nullbilanz sehr erstaunlich.

Die geopolitische Lage setzt den Markt dennoch weiter unter Druck, weswegen Prognosen mit besonders hoher Vorsicht betrachtet werden sollten.

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