In unserer Bitcoin On-Chain Analyse gehen wir immer samstags detailliert auf relevante Metriken zur Bitcoin Blockchain ein und analysieren diese für Dich. Außerdem schauen wir auf wichtige Makrodaten, die Einfluss auf den Bitcoin haben können.

Die Bitcoin On-Chain Analyse im Überblick

  • In der heutigen Ausgabe möchten wir uns wieder mit der Bitcoin Hashrate beschäftigen. Denn auch wenn die Profitabilität für das Mining grundsätzlich abnimmt, steigt die Hashrate konsequent.
  • Bitcoin befindet sich noch immer in einer Seitwärtsphase und die Volatilität befindet sich auf einem niedrigen Stand. Nach dem starken Kursanstieg im ersten Quartal scheint erst einmal Ruhe im Krypto-Markt einzukehren.

Bitcoin Hashrate steigt stetig an

Es ist kein Geheimnis, dass die Netzwerksicherheit von Bitcoin extrem hoch ist. Nicht umsonst gilt die Bitcoin-Blockchain als das sicherste Netzwerk der Erde.

Bitcoin Hash Rate, Quelle: Glassnode
Bitcoin Hash Rate, Quelle: Glassnode

Die Analyse der Bitcoin Hashrate zeigt jedoch, dass die Profitabilität für das Mining immer weiter abnimmt. Während der Wettbewerb immer härter wird, halbiert sich in definierten Zeitabständen (Bitcoin-Halving) der Block-Reward für die Miner. Trotzdem sind immer mehr Menschen bereit, dem Bitcoin-Netzwerk Rechenleistung zur Verfügung zu stellen.

Wie kann das sein? Wäre es nicht sinnvoller, Bitcoin ohne unternehmerische Wagnisse am Spot-Markt zu akkumulieren? Für welche Entitäten ist das Bitcoin-Mining überhaupt interessant?

Der Kleinanaleger

Für den klassischen Kleinanleger sind Bitcoin-Spot-Käufe wahrscheinlich die einfachste Alternative, um ohne großen Zeitaufwand am Werdegang der beliebten Kryptowährung Bitcoin zu partizipieren. Für den Retail-Investor ist das Bitcoin-Mining vor allem aufgrund der hohen Anfangskosten und den damit verbundenen Risiken eher uninteressant.

Der Großanleger

Großanleger bringen das nötige Kapital mit, um theoretisch am Bitcoin-Mining partizipieren zu können. Das Bitcoin-Mining generiert in regelmäßigen Perioden Gewinne in Form von BTC und ist deshalb vor allem für Freunde des Cash-Flows eine interessante Option.

Da neben dem technischen know-how und den hohen Beschaffungskosten beim Mining aber auch der Standort eine große Rolle spielt, ist das Bitcoin-Mining in den meisten Fällen nur in bestimmten Teilen der Welt wirklich attraktiv - Stichwort Bitcoin Stromverbrauch

Der Staat

Es gibt die berechtigte Annahme, dass mittlerweile sogar ganze Staaten am Mining-Geschäft partizipieren. Ein Beispiel dafür ist der Bhutan, der inoffiziell schon seit Jahren Bitcoin-Mining betreibt.

Das ist verständlich, denn das Bitcoin-Mining ist die mit Abstand anonymste Methode, um Bitcoin zu akkumulieren. Beim Mining-Prozess werden die BTC nämlich direkt aus der Coinbase-Transaktion an die Wallet vom Miner übertragen, sollte dieser einen Daten-Block gefunden und in die Blockchain geschrieben haben. Die BTC haben dann keine Transaktionshistorie und können einer Entität quasi unmöglich eindeutig zugeordnet werden.

Die Rolle Chinas in der Bitcoin-Erzeugung

Viele Jahre war der Standort China essenziell wichtig für den Werdegang von Bitcoin, denn der größte Teil der akkumulierten Bitcoin-Hashrate (damals über 60 Prozent) kam von dort. Seit September 2021 ist das Bitcoin-Mining in China jedoch offiziell illegal. Der chinesische Staat möchte vor allem seine CBDC - den digitalen Yuan - fördern.

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Obwohl das Bitcoin-Mining in China verboten ist, stammen schätzungsweise noch immer 21 Prozent der globalen BTC-Hashrate von dort. Damit ist China aktuell das zweitgrößte Land für Bitcoin-Mining.

Dennoch hat das Land weiterhin vielerlei Einfluss auf den Bitcoin. Wir erläutern kurz, warum das so ist:

Anzahl der Großanleger

Vor allem in China war Bitcoin schon sehr früh ein Thema. Deshalb ist auch kaum verwunderlich, dass viele Bitcoin-Wale chinesischer Abstammung sind. Diese können einen dementsprechend großen Einfluss auf die Angebotsseite von Bitcoin ausüben.

Hersteller für Mining-Hardware

Auch wenn China das Mining-Geschäft in ihrem Land offiziell verboten hat, ist das Entwicklungsland ein Monopol für Mining-Hardware. Von den 10 effektivsten und besten Mining-Geräten stammen aktuell 9 Stück aus China.

Regierung hält BTC

Auch wenn der Staat China sich entschieden gegen den Bitcoin ausspricht, hält die Regierung Schätzungen knapp 200.000 konfeszierte BTC. Im Hinblick auf die vielen "verlorenen" Bitcoin macht dies einen nominell großen Anteil der gesamten Umlaufversorgung aus.

Historisch niedrige Bitcoin-Volatilität

Das Momentum beim Bitcoin flacht spürbar ab und die monatlich realisierte Volatilität ist auf 34,1 Prozent gesunken.

Bitcoin-Volatilität, Quelle: Glassnode
Bitcoin-Volatilität, Quelle: Glassnode

Historisch betrachtet haben Phasen mit derart geringer Volatilität nur 19,3 Prozent der Marktgeschichte ausgemacht. Daher ist anzunehmen, dass die Bitcoin-Volatilität in naher Zukunft wieder zunehmen könnte.

Fazit zur Bitcoin On-Chain Analyse

Aktuell sind die Order-Bücher dünn gefüllt, der Bitcoin-Kurs hält sich aber stabil bei etwa 27.000US-Dollar. Es ist total interessant zu beobachten, dass die Netzwerksicherheit von Bitcoin auch in korrektiven oder stagnierenden Marktphasen übergeordnet weiter ansteigt.

Auch wenn Bitcoin für viele Regierungen ein Dorn im Auge ist, beschäftigen sich die meisten Länder intensiv mit dem Thema. Diese Entwicklung ist positiv zu beurteilen und bestärkt die Annahme, dass Bitcoin mittlerweile zu groß ist, um nicht ernst genommen zu werden.

Die On-Chain-Plattform Glassnode

Die in der On-Chain Analyse verwendeten Daten stammen meist von Glassnode.

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