Die News zur Krypto-Legalisierung in Brasilien in Kürze
- Das Bezahlen von Waren und Dienstleistungen mit Kryptowährungen wird per Gesetz in Brasilien legalisiert.
- Kryptowährungen sind allerdings immer noch keine gesetzlichen Zahlungsmittel.
- Eine stärkere Regulierung durch staatliche Behörden ist geplant.
Kryptowährungen keine gesetzlichen Zahlungsmittel
Brasilien hat Bitcoin (noch) nicht als gesetzliches Zahlungsmittel eingestuft. Stattdessen hat die Regierung des südamerikanischen Landes allerdings etwas anderes getan: Sie hat ein Gesetz auf den Weg gebracht, das Kryptowährungen als Zahlungsmittel im ganzen Land legalisiert und damit der Einführung digitaler Währungen und der Expansion des Ökosystems einen regulatorischen Schub verleiht.
Die brasilianische Abgeordnetenkammer hat nun ein Gesetz verabschiedet, das die Verwendung von Kryptowährungen als Zahlungsmittel im Land legalisiert.
Das unter dem Code PL 4401/2021 unterzeichnete Dokument sieht nun die Aufnahme von virtuellen Währungen und Prämien für Vielflieger von Fluggesellschaften in die Definition von "Zahlungsvereinbarungen" unter der Aufsicht der Zentralbank des Landes vor.
Das Gesetz, das bereits genehmigt ist und nur noch der Unterschrift des Präsidenten der Republik bedarf, um in Kraft zu treten, verleiht Zahlungen in Kryptowährungen für Waren und Dienstleistungen einen legalen Status, ohne ihnen jedoch den Status eines gesetzlichen Zahlungsmittels zu verleihen.
Daniel Wenz
Stärkere Regulierung für Kryptowährungen
Brasilien hat gerade im letzten Jahr beträchtliche Fortschritte bei der Regulierung von Kryptowährungen und der Akzeptanz unter nationalen und internationalen Investoren gemacht. Es ist aktuell das Land mit der höchsten Anzahl an Kryptowährungs-ETFs in Lateinamerika.
Selbst Itaú, eine der größten brasilianischen Privatbanken, arbeitet an der Tokenisierung von Vermögenswerten als Teil ihres zukünftigen Dienstleistungspakets für Investoren. Bereits im August 2022 wurde in Brasilien eine Digitalisierung von Edelmetalle als “digitales Gold” von Regierungsmitgliedern geplant.
Nach Inkrafttreten des jetzigen Gesetzes wird es dem Präsidenten und seinen Ministern obliegen, die mit der Überwachung der Angelegenheit betraute Stelle oder Behörde zu bestimmen. Denn aktuell fallen nur Tokens, die als Wertpapiere eingestuft werden, in die Zuständigkeit der CVM, dem brasilianischen Pendant zur deutschen BaFin oder der US-amerikanischen SEC.
Weitere Möglichkeiten für Krypto-Investoren
Bis heute waren die am stärksten involvierten öffentlichen Stellen in diesem Bereich die brasilianische Zentralbank und die CVM. Darüber hinaus legt das Gesetz Regeln für den Betrieb von Krypto-Börsen sowie für die Verwahrung und Verwaltung von Kryptowährungen durch vertrauenswürdige Dritte fest.
Das Gesetz enthält allerdings keine Bestimmungen über die Ausgabe einer digitalen Währung der Zentralbank, doch hat Brasilien auch in dieser Angelegenheit bereits erhebliche Fortschritte gemacht.
Einer der wichtigsten Aspekte der Verordnung ist die Verpflichtung für Dienstleister, ihre Gelder strikt von denen ihrer Kunden zu trennen, um eine ähnliche Situation wie bei FTX zu verhindern - dort hatte die Börse die Gelder ihrer Kunden für ihre eigenen Finanzgeschäfte verwendet.
Burak Aras