Ethereum-Initiator Vitalik Buterin kritisiert BItcoin-Maximalismus und nennt dessen Vertreter Michael Saylor einen “Clown”, nachdem dieser seinen Standpunkt gegenüber ETH verdeutlichte.

Michael Saylor hält Ethereum für unethisch

Im Juli nahm Michael Saylor an einem Gespräch teil, welches der YouTube-Kanal Not Investment Advice ausstrahlte. Dort beantwortet Saylor fragen zu verschiedensten Themen, die meist einen Bezug zur Kryptowelt haben.

Saylor macht seit August 2020 große Schlagzeilen in der Krypto-Szene. Damals entschied er sich als Geschäftsführer des Softwareherstellers MicroStrategy, in Bitcoin zu investieren. Bitcoin2Go berichtet wiederholt über die Investitionen.

Unter den öffentlich gehandelten Unternehmen verfügt die US-Firma zuweilen über die größte bekannte Bitcoin-Reserve. Die 129.699 BTC haben aktuell einen Wert von mehr als drei Milliarden US-Dollar.

Saylor positionierte sich immer wieder als Bitcoin-Maximalist. Den meisten Kryptowährungen sprach er die Daseinsberechtigung in der Vergangenheit ab. Im Gespräch mit den drei YouTubern erklärt er genauere Details – und das ausgerechnet an Ethereum.

Saylor hält Ethereum für “inhärent unethisch” – eine Einschätzung, die jedenfalls nicht aus heiterem Himmel kommt. Schon seit Ethers Start erntete die Blockchain einige Kritik. Anders als Bitcoin setzte man nicht auf einen Fair Launch, sondern schuf 72 Millionen ETH in einer Premine.

Auch sonst folgt Ethereum der Philosophie des Bitcoin nicht. Einen Hard Cap gibt es bei Ether ebenfalls nicht. Dennoch bildet die in der Premine entstandene Versorgung bis heute mehr als die Hälfte der Umlaufversorgung ab, die aktuell bei 121,7 Millionen Coins liegt.

Hält Saylor Ethereum für eine Betrugsmasche?

Saylor bezeichnet den Bitcoin als Handelsware oder Rohstoff, über den keine zentrale Instanz bestimmen kann. Andere Grundsätze beobachtet er bei Ethereum, hinter dem die Firma EthSuisse und die Ethereum Stiftung agieren.

Damit es sich um eine Ware handelt, kann es keinen Emittenten geben, und die Wahrheit ist, dass man dann nicht wirklich Entscheidungen treffen kann. Ich meine, eine der grundlegenden Erkenntnisse der Kryptoindustrie ist die Tatsache, dass eine veränderliche Kryptowährung ein Wertpapier ist.

Sagte Saylor jüngst im Gespräch mit einem weiteren YouTuber. Hat ein bestimmter Teilnehmer in einem Netzwerk übermäßig viel Macht, hält er dieses für unethisch. Genau dieses Element sieht er bei Ethereum gegeben.

Als Investment seien derartige Projekte uninteressant, da sie ungerecht und unberechenbar sind.

Vitalik Buterin nennt Michael Saylor einen “Clown”

Gestern teilt Ethereum-Initiator Vitalik Buterin einen Ausschnitt des YouTube-Videos auf Twitter. In der kurzen Szene erklärt Michael Saylor:

Denkt daran: Die Grundlagen der Wertpapiergesetze sind biblisch. Sie sind tausende Jahre alt. (...) Das Fundament der Gesetze ist: Du sollst nicht lügen, betrügen oder stehlen. (...) Zu sagen, es handelt sich dabei um veraltete Gesetze, ist ein ungültiges Argument.

Das knapp anderhalbstündige Video, dem ein Zuseher den kurzen Ausschnitt entnahm, erfreut sich unter Bitcoinern großer Beliebtheit. Die Kommentarspalte ist für Saylor voll des Lobes.

Buterin schließt sich dieser Begeisterung nicht an. Er hält Saylors Aussage offenbar für komisch und kritisiert gleich sämtliche Bitcoin-Maximalisten für diese.

Warum wählen Bitcoin-Maximalisten immer wieder Helden, die sich als totale Clowns entpuppen?

Schreibt der Ethereum-Begründer auf Twitter. Saylor hofft unterdessen auf eine Reifung der Kryptobranche. Zustände, in denen Hedgefonds mit etlichen Millionen spekulieren können, ohne dabei eine Regulierung zu erfahren, seien unzumutbar.

Er hofft auf strengere Maßnahmen der Regulierungsbehörden, um wilde Spekulationen am Kryptomarkt zu verhindern, die zu extremen Verlusten führen können. Regulierungen seien beim aufgrund seiner Neutralität Bitcoin aber weder nötig, noch realistisch.

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