Kryptowährungen und Banken kommen selten auf einen grünen Zweig. Cardano-Gründer Charles Hoskinson legt nun aber nahe: Die Krypto-Regulierung in den USA könnte dem Vorbild der Banken folgen. Statt auf enge staatliche Kontrolle, will er so auf mehr Freiheit für Unternehmen der Branche setzen.

Krypto-Regulierung in den USA aktuell oft inexistent

Charles Hoskinson ist Mitgründer von Ethereum und Gründer des Ether-Konkurrenten Cardano. Darüber hinaus führt Hoskinson einen populären YouTube-Kanal, auf dem er verschiedenste Themen der Kryptobranche anspricht.

Häufiger Inhalt seiner Aufnahmen ist die Krypto-Regulierung in den USA, über die sich der Programmierer meist beschwert. Das Problem: Aktuell existieren kaum Regularien, nach denen sich Entwickler richten könnten.

Die US-Behörden stufen Kryptowährungen dann nach Gutdünken ein – etwa als Handelsware oder als Wertpapier – und unterziehen sie den dort geltenden Gesetzen.

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Hoskinson fordert daher schon lange eindeutige Gesetze, damit die Kryptobranche weiß, was auf sie zukommt und das Tappen im Dunkeln ein Ende findet. Mit Freude begrüßte er daher den Financial Innovation Act, der allerdings nur ein sehr früher Gesetzesentwurf ist.

Aktuell ist eine Anordnung des US-Präsidenten Joe Biden in der Bearbeitung, die ebenfalls eine umfassende Bewertung und Einstufung von Kryptowährungen fordert.

Hoskinson fordert Selbstverpflichtung der Kryptobranche

Am Donnerstag veranstaltete das Repräsentantenhaus der USA eine Anhörung, bei der auch Charles Hoskinson als Gast vorsprach. Thema der Konferenz: Die Krypto-Regulierung in den USA.

Dort vertritt Hoskinson ganz klare Positionen. Aus eben genannten Gründen fordert er ein umfassendes Regelwerk. Nur so lassen sich Missverständnisse vermeiden. Die Durchsetzung dieser Regeln soll aber nicht zwanghaft durch die Behörden erfolgen, sondern durch die Selbstverpflichtung der Kryptobranche.

Dabei bringt der Programmierer die Banken als Beispiel ein. Dort verwende man das gleiche Prinzip. Aufsichtsbehörden überwachen zwar die Einhaltung geltender Gesetze, setzen die Gesetze aber nicht in die Praxis um – das tun die Banken selbst.

Es ist ja nicht die SEC oder die CFTC die losgeht und KYC oder AML durchsetzt, sondern Banken.

Stattdessen arbeiten private und staatliche Organisationen als Partner zusammen.

Was wir tun müssen, ist, Grenzen festzulegen, und dann können wir als Innovatoren Software schreiben, die dabei hilft, diese zu erreichen.

Schiere Masse an Kryptos verhindert einzelne Regulierung?

Von staatlicher Seite herrscht oft Missverständnis für die Möglichkeit zur Regulierung von Kryptowährungen. Eine dezentrale Währung wie der Bitcoin lässt sich unmöglich durch Staaten kontrollieren.

Der Abgeordnete Austin Scott machte während der Konferenz auf ein weiteres Problem aufmerksam: Selbst wenn die USA jede einzelne Kryptowährung regulieren wolle, sei dies in der Praxis unmöglich zu bewerkstelligen. Dafür fehle es einfach an Arbeitskräften.

Es ist nicht möglich, all diese Kryptowährungen zu regulieren.

Fasst der Abgeordnete zusammen. Allein auf CoinMarketCap sind zu Redaktionsschluss exakt 20.002 verschiedene Krypto-Projekte gelistet.

Hoskinson erklärt, seine Idee soll genau an diesem Punkt ansetzen. Durch die von der Blockchain gespeicherten Daten könne man Regulierungsprozesse automatisieren. Kommt es zu Auffälligkeiten, können Behörden auf einzelne Fälle individuell reagieren.

Transaktionen könnten dann beispielsweise so programmiert werden, dass es erst zur Finalisierung kommt, sobald eine nötige Identifizierung statt fand. Folgt man dieser Idee, die Hoskinson genau so äußerte, käme es zu starker Zensur. Beim Bitcoin ist das bei einer On-Chain Transaktion nicht möglich.

Zugleich erwähnt er Selbstregulierungsorganisationen als eine potente Möglichkeit zur Festlegung von Rahmenbedingungen.

Im privaten Banksektor existiert in den USA bereits das gleiche Prinzip. In der Schweiz sind diese sogenannten SROs auch für die Kryptobranche zuständig. Dadurch steigt die Dynamik, während die Last auf einzelne Behörden sinkt.

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