In dieser Woche standen die Chancen auf eine Markterholung wie erwartet gut. In unserer Montagsausgabe "Kryptomarkt aktuell (KW 43)" hatten wir bereits darauf hingewiesen, dass die Marktteilnehmer positiv gestimmt sind, da unter anderem die EZB am Donnerstag den Leitzins im Euro Raum erneut stark um 75 Basispunkte (0,75 Prozent) angehoben hat, um die Rekordinflation zu bekämpfen.
Damit beträgt die Zinsrate im Euro Raum erstmals wieder zwei Prozent.
Burak Aras
Euro bricht aus langfristigem Abwärts-Trendkanal aus
Ein höherer Zinssatz sorgt für die Stärkung einer Währung und resultierte letztlich darin, dass der US-Dollar Index DXY etwas nachgelassen hat, wie der untenstehende Euro vs. USD-Chart verdeutlicht:
Der Abwärtstrend im Euro gegenüber dem US-Dollar begann bereits Ende 2021, als die US-Notenbank FED anfing, die Zinsen überdurchschnittlich stark anzuheben, während die EZB die Zinsen weiter auf historisch niedrigen Werten hielt. Bis zuletzt hing die EZB deutlich hinter der Zinskurve, wodurch der Euro stetig an Wert verlor und den Abwärts-Trendkanal (weiß markiert) formte.
Seit dieser Woche konnte der Euro aufgrund der erneut stark angehobenen Zinsen im Euro Raum aus dem Abwärts-Trendkanal ausbrechen.
Während der US-Dollar leicht an Wert verlor. Dadurch konnten die Aktien- und Krypto-Märkte endlich einmal aufatmen. Die größte Kryptowährung Bitcoin gewann innerhalb der letzten sieben Tage um 10 Prozentpunkte.
Bei der Smart Contract Plattform Ethereum ging es sogar satte 21 Prozent nach oben. Ist das die finale Trendwende?
Bitcoin (BTC) Chartanalyse: BTC verteidigt Unterstützungslinie und bricht aus bärischer Chartformation aus
Der Bitcoin hatte in den vergangenen Wochen das bärische Chart-Pattern des "absteigenden Dreiecks" gebildet, dass sich durch stetig tiefere Hochs auszeichnet. Diese Woche erreichte das absteigende Dreieck den Höhepunkt.
Trotz der statistisch gesehen höheren Wahrscheinlichkeit, nach unten hin auszubrechen, konnte die Kryptowährung die Unterstützungslinie bei 18.500 US-Dollar erfolgreich verteidigen und ist seit letztem Freitag um 10 Prozent gestiegen.
Damit befindet sich der Bitcoin nicht nur außerhalb der bärischen Chartformation, sondern konnte zum jetzigen Zeitpunkt auch oberhalb der wichtigen 50er-Tagesdurchschnittslinie (gelb) schließen.
Ethereum (ETH) Chartanalyse: Markt-Erholung sorgt für Preissprung um über 20 %
Ethereum zählt zu den eindeutigen Gewinnern der jüngsten Rallye im Krypto-Markt. Innerhalb der letzten sieben Tage konnte die weltweit größte Smart Contract Plattform Ethereum um über 20 % zulegen.
Ähnlich wie der Bitcoin konnte sich so auch Ethereum aus der potenziell bärischen Lage befreien. Die Unterstützungszone bei etwa 1270 US-Dollar hat gehalten, was für Optimismus bei den Bullen gesorgt hat, den Kurs von ETH weiter nach oben treiben zu können.
Derzeit wird auch Ethereum oberhalb der 50er-Tagesdurchschnittslinie (gelb) gehandelt, trifft jedoch zunächst auf Widerstand bei 1.600 US-Dollar.
Sollte sich der Bitcoin weiterhin positiv entwickeln, sind auch höhere Hochs bei Ethereum wahrscheinlich.
Cardano (ADA) Chartanalyse: ADA bestätigt bärisches Chart-Pattern
Während beim Bitcoin und Ethereum einiges auf steigende Kurse hindeutet, sieht es bei der populären Smart Contract-Plattform Cardano nicht ganz so rosig aus. ADA ist Anfang Oktober bereits aus dem bärischen absteigenden Dreieck nach unten hin ausgebrochen.
In den letzten Tagen konnte die Kryptowährung einige Kursverluste wieder wettmachen. Leider reichte dies jedoch nicht, um den Trend umzukehren, sodass ADA weiterhin unterhalb der Unterstützungslinie von 42 Cent gehandelt wird, womit sich ADA auch unterhalb des 50er-Tagesdurchschnitts (gelb) befindet.
Trending Coin Dogecoin (DOGE): Twitter-Deal sorgt für ordentlich Aufwind des Meme-Coins
Am Donnerstag besiegelte Elon Musk den Deal zwischen ihm und der Social-Media-Plattform Twitter für sage und schreibe 44 Mrd. US-Dollar. Der Deal sorgte für viel Wirbel um die beiden Meme-Coins Dogecoin (DOGE) und Shiba Inu (SHIB), da die Community davon ausgeht, dass der selbsternannte Dogefather Elon Musk die Kryptowährung DOGE innerhalb des Netzwerks für Zahlungen verwenden könnte.
DOGE konnte innerhalb der letzten sieben Tage um knapp die Hälfte (+ 48 Prozent) seines Wertes zulegen. Derzeit scheitert die Kryptowährung noch am 200er-Tagesdurchschnitt (weiße Linie).
Fazit zur derzeitigen Marktlage
Die Lage an den Krypto-Märkten hat sich in dieser Woche deutlich verbessert. Anleger sollten allerdings das FOMC-Meeting am 02. November im Auge behalten, da sich dort herausstellen wird, die FED in Zukunft mit der US-Zinspolitik verfahren wird. Dies bestimmt letztlich die Richtung der Aktien- und Krypto-Märkte.
Michael Schüßler