Chartanalyse zu Bitcoin, Ethereum und Ripple (KW 3)

Die Chartanalyse zum Bitcoin und Co. – Überblick

Schon wieder eine Insolvenz! Genesis Global Capital meldet laut Meldungen von Bloomberg nun tatsächlich Insolvenz an. Was bedeutet das für den Markt?
Der Gründer der Handelsbörse Bitzlato wurde vom FBI verhaftet. Die Handelsbörse steht vor allem im Zusammenhang mit kriminellen Aktivitäten im Darknet.
Bitcoin hat in den letzten zwei Wochen eine solide Performance erzielt. Wie hat der S&P 500 währenddessen abgeschnitten?

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Das Loch vom FTX-Crash ist nach der starken Preisbewegung von Bitcoin in der letzten Woche nahezu vollständig aufgekauft. Dennoch ist Vorsicht geboten.

Genesis meldet Konkurs an

Genesis, die Tochtergesellschaft der Risikokapitalgesellschaft Digital Currency Group ist nach Berichten von Bloomberg insolvent. Insgesamt schuldet Genesis über 100.000 Gläubigern rund 3,4 Milliarden US-Dollar.

Das bringt wiederum andere Krypto-Dienstleister, die mit der Lending-Plattform interagiert haben, in Bedrängnis. Beispielsweise die Handelsbörse Gemini, welche von den Winklevoss-Brüdern gegründet wurde.

Eine schlechte Entwicklung. Die Digital Currency Group (DCG) ist im Bereich Kryptowährungen nämlich ein Gigant.

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Neben Genesis verwaltet die DCG CoinDesk, das größte Nachrichtenportal für Kryptowährungen. Außerdem verwaltet sie mit Greyscale einen Bitcoin-Trust, der über 600.000 BTC schwer ist. Einer der größten Mining-Pool Foundry zählt sich seit 2018 ebenfalls zu den Produkten der Risikokapitalgesellschaft.

Barry Silbert ist der CEO der DCG und ein Urgestein in der Szene. Auch wenn er keine schlechten Absichten haben mag, zeigen die Umstände, dass ein so großer und zentraler Player nicht gut für den Markt ist. In einem dezentralen System hat die DCG einfach zu viel Einfluss.

Bitzlato-Gründer Legkodimow im Gefängnis

Bitzlato ist eine russische Handelsbörse, welche bereits 2016 von Anatoli Legkodimow gegründet wurde. Auch wenn die Börse im Verhältnis klein und eher unbedeutend ist, hat das FBI Strafverfolgungsmaßnahmen wegen Geldwäsche gegen die Börse eingeleitet und in dem Zuge auch gleich den Gründer verhaftet.

Chainalysis offenbarte bereits im Februar 2022, dass die Börse rund 206 Millionen US-Dollar von Darknet-Märkten, 224,5 Millionen US-Dollar durch Betrügereien und 9 Millionen US-Dollar von Ransomware-Angreifern erhalten habe.

Interessant ist, dass Binance nach dem illegalen Darknet-Marktplatz Hydra und dem russischen Betrugsprojekt Finiko der drittgrößte Zahlungsempfänger für Bitcoin von Bitzlato war.

Bitcoin outperformed

Insgesamt ist es erstaunlich, wie der Preis von Bitcoin in den letzten Tagen fast ohne einen Rücksetzer angestiegen ist. Viele haben diese Bewegung nicht erwartet. Das hat einen Short-Squeeze eingeleitet und zu noch mehr Kaufdruck geführt. Den Preis also künstlich in die Höhe getrieben.

Während der S&P 500 am wichtigen Preisbereich von 4000 Punkten offensichtlich abgelehnt wurde, steigt der Bitcoin entgegen aller Erwartungen auf über 20.000 US-Dollar.

Eigentlich gibt die Newslage einen so starken Preisanstieg bei Bitcoin aber nicht her. Vielleicht handelt es sich um eine Rallye der Hoffnungslosen und Verzweifelten?

Bitcoin Chartanalyse: BTC

Bitcoin(BTC) konnte in den letzten zwei Wochen mit einem Kursanstieg von über 30 Prozent seit langem wieder über die Marke von 20.000 US-Dollar steigen und erreicht damit Werte von vor dem FTX-Crash Anfang November.

Bitcoin ist problemlos durch den Preisbereich von 18.000 US-Dollar gestoßen. Vermutlich wurde genau hier die Basis für den enormen Short-Squeeze geschaffen.

Der Bitcoin Kurs konsolidiert nun schon mehrere Tage in den Preisbereichen rundum 21.000 US-Dollar, was durchaus als Zeichen der Stärke interpretiert werden könnte. Dennoch deuten die beiden Momentum-Indikatoren RSI und MACD zumindest kurzfristig eine kleine Verschnaufpause an. Und die ist dringend nötig!

Ein Blick in den Wochen-Chart offenbart ein historisch seltenes Ereignis. Bitcoin verläuft nach über einem Jahr Abwärtstrend erstmals wieder oberhalb der EMA-21. In der Vergangenheit war der Durchbruch der EMA-21 immer ein sehr positives Zeichen und hat nicht selten den Grundstein für einen Bullrun gelegt.

Wenn Du Bitcoin kaufen möchtest, solltest Du aktuell vorsichtig sein. Zumindest eine kleine Korrektur könnte nach diesem starken Anstieg zeitnah folgen.

Ethereum Chartanalyse: ETH

Auch Ethereum hat in den letzten zwei Wochen stark performed. Die führende Smart-Contract-Plattform konnte in nur 19 Tagen um satte 30 Prozent zulegen und ist damit von 1200 auf 1550 US-Dollar gestiegen.

Die Kursprognose für Ethereum aufzustellen ist schwer, denn alle schauen gerade auf den Bitcoin. Das Bitcoin-Netzwerk ist der Dreh- und Angelpunkt im Krypto-Markt und wenn der Bitcoin steigt, ziehen die Altcoins eben nach.

Wenn Du Ethereum kaufen möchtest, solltest Du nicht Dein gesamtes Kapital investieren. Genau wie Bitcoin ist auch Ethereum fast ohne Rücksetzer konsequent gestiegen. Das ist nicht nachhaltig und spricht für eine kurzfristige Korrektur.

Bei Ripple spalten sich die Meinungen. Fakt ist, dass auch der native Coin XRP von der bullischen Stimmung am Krypto-Markt profitieren konnte. In gerade einmal zwei Wochen ist XRP um 18 Prozent gestiegen und befindet sich mit einem Preis von 39 Cent so gerade eben über dem gleitenden Durchschnitt der letzten 200 Tage.

Allerdings befindet sich XRP noch immer eindeutig unter dem Preis-Niveau vom FTX-Crash. Wenn das bullische Momentum am Markt weiterhin bestehen bleibt, kann XRP davon sicher profitieren, alte Niveaus von 45 bis 50 Cent wieder erreichen und damit die Ineffizienz des FTX-Crashs füllen.

Fazit zur Chartanalyse von Bitcoin, Ethereum und Ripple

All eyes on Bitcoin! Im Januar können sich Krypto-Investoren endlich mal wieder über Gewinne freuen. Der Start ins neue Jahr verläuft für Krypto-Investoren positiv.

Allerdings steht Bitcoin aktuell im Mittelpunkt und beeinflusst damit den gesamten Markt. Wenn Bitcoin steigt, steigen auch die Altcoins. Wenn Bitcoin fällt, zieht er die Altcoins mit sich.

Da die Preisbewegung bei Bitcoin durch einen Short-Squeeze hervorgerufen wurde und die Nachfrage nach Bitcoin in dem Sinne nicht organisch erzeugt wurde, befindet sich der Kurs aktuell auf dünnem Eis.

Auch wenn Bitcoin noch weiter steigen kann, dürfte kurz- oder mittelfristig eine Korrektur folgen. Der Markt verläuft niemals geradlinig. Es wird interessant zu beobachten, wie tief Bitcoin fällt. Wenn Bitcoin den Preisbereich rundum 18.000 US-Dollar als Support halten kann, ist das ein Zeichen der Stärke.

Wenn Bitcoin beim nächsten Rücksetzer die 18.000 US-Dollar nicht halten kann, fällt Bitcoin wieder in die Preisrange der letzten Seitwärtsphase. Das würde wahrscheinlich einen größeren Abverkauf bedeuten.