Die Chartanalyse in Kürze

  • Während sich die makroökonomische Lage deutlich verbessert hat, der US-Dollar Index DXY fällt und sich (Tech)-Aktien in den vergangenen Tagen weiter erholt haben, sind die Preise der meisten Kryptowährungen noch immer im Keller.
  • Denn die Ereignisse der letzten Woche rund um das FTX-Debakel wirken sich weiterhin auf die Preise am Krypto-Markt aus. Die Wahrscheinlichkeit weiterer Insolvenzen ist hoch und jüngst machen Gerüchte einer möglichen Liquidierung von Grayscale die Runde.
  • Trotzdem deutet beim Bitcoin (BTC) vieles auf eine Bodenbildung hin, auch wenn auf den kleineren Zeitfenstern weiterhin Vorsicht geboten ist.
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Die US-Erzeugerpreise steigen weniger stark

Nachdem vergangene Woche die US-Inflationszahlen (CPI-Daten) veröffentlicht wurden und aufgrund einer deutlichen Reduktion der Inflation gegenüber dem Vormonat für ein Aufatmen an den globalen Finanzmärkten gesorgt haben, wurden am diesem Dienstag, den 15. November die US-Erzeugerpreise (PPI-Daten) veröffentlicht.

Anhand der Daten von Tradingeconomics.com hatte der Markt eine Steigerung der Erzeugerpreise im Monat Oktober gegenüber dem Vorjahr von + 8,3 Prozent eingepreist. Tatsächlich aber betrug die Erzeugerpreis-Inflation im Oktober "nur" 8 Prozent und damit - 0,4 Prozent unter den Zahlen den Vormonats.

Dies ist eine positive Entwicklung und könnte die US-Notenbank FED dazu veranlassen, die Zinsen beim nächsten FOMC-Meeting weniger stark ansteigen zu lassen.
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Auch wenn eine Aussetzung der Zinsanhebung unwahrscheinlich ist, könnte die nächste Zinserhöhung leichter ausfallen und nur 0,5 bzw. 0,25 Prozent betragen. 

DXY fällt im Wert und bricht langfristigen Aufwärtstrend-Kanal

Aufgrund der gesunkenen Inflationszahlen (CPI + PPI) gegenüber dem Vormonat ist auch der US-Dollar-Index DXY deutlich im Wert gesunken. Wie im unten stehenden Chart ersichtlich ist, hat der DXY damit auch den langfristigen Aufwärtstrend-Kanal (weiß markiert) gebrochen, der Ende 2021 mit dem Beginn der Zinsanhebungen in den USA begonnen hat.

DXY, 3D
DXY, 3D, Quelle: Eigene Grafik
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Der US-Dollar ist invers korreliert mit dem globalen Finanzmärkten. Das bedeutet, das die Assets wie (Tech)-Aktien oder Bitcoin im Preis aufwerten, wenn der US-Dollar fällt. 

Kryptowährungen sind trotz schwächelndem US-Dollar im Keller

Dass der Bitcoin trotz des schwächelnden US-Dollars derzeit im Wert verliert, hat Krypto-spezifische Gründe. Nach der FTX-Pleite fürchtet der Krypto-Markt nun weitere Insolvenzen von Krypto-Börsen, Hedgefunds etc.

Aktuell gehen Gerüchte einer möglichen Liquidierung vom Vermögensverwalter Grayscale um:

Bitcoin ist anhand dieses Indikators unterbewertet

Anhand des MVRV-Z Scores ist der Bitcoin aktuell stark unterbewertet. Dies zeigt der Indikator, der von der Analyse-Plattform Glassnode.com zur Verfügung gestellt wird, an.

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Der MVRV Z-Score wird verwendet, um zu beurteilen, wann der Bitcoin im Vergleich zu seinem "fairen Wert" über- bzw. unterbewertet ist. Wenn der Marktwert signifikant höher ist als der realisierte Wert, deutet dies historisch auf ein Markthoch hin (roter Bereich), während das Gegenteil auf ein Markttief hinweist (grüner Bereich). 
MVRV - Z-Score
MVRV - Z-Score, Quelle: Glassnode.com

In der Vergangenheit hat der MVRV-Z Score-Indikator immer wieder eine unterbewertete Situation beim Bitcoin ermitteln können. Zu der Wahrheit gehört allerdings auch, dass eine unterbewertete Situation mehrere Monate anhalten kann und nicht für eine Trendwende spricht!

Der Indikator lohnt sich also nur, um langfristig gute Kaufmöglichkeiten zu ermitteln. 
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Bitcoin Chartanalyse: Potenzielle, bullishe Divergenz auf den Wochenkerzen

Auf dem Wochenchart vom Bitcoin lässt derzeit eine bullishe Divergenz ablesen:

Während der Preis des Bitcoin in den vergangen Monaten kontinuierlich gefallen ist, stieg der Relative Stärkeindex RSI im selben Zeitraum.
BTC / USDT, 1W
BTC / USDT, 1W, Quelle: Eigene Grafik
Anleger wetten daher aktuell auf eine Bodenbildung auf den jetzigen Preisniveaus.

Auf den 3-Tageskerzen sieht die Situation allerdings weniger rosig aus. Schließlich hat der Bitcoin durch die FTX-Insolvenz die Unterstützungszone bei 18.500 US-Dollar nicht halten können und schafft es derzeit nicht einmal, die psychologisch wichtige Marke von 17.000 US-Dollar zurückzuerobern (untere weiße Linie).

BTC / USDT, 3D
BTC / USDT, 3D, Quelle: Eigene Grafik
Sollte der Bitcoin es schaffen in den nächsten Stunden bzw. Tagen die Marke von 17.000 als Unterstützung anzutesten, ist ein neuer Anlauf an die 50er-Tageslinie bei ca. 20.000 US-Dollar möglich.
Sollte dies nicht geschehen, sind weiter Tiefstände bis auf 12.000 US-Dollar wahrscheinlich. 

Ethereum Chartanalyse: ETH verhaart unterhalb wichtiger Unterstützungszone

Ethereum wurde von der FTX-Insolvenz weniger hart als die meisten anderen Kryptowährungen getroffen. Dennoch konnte auch Ethereum (ETH) die wichtige Unterstützungslinie bei 1.260 US-Dollar nicht halten.

Damit befindet sich ETH wieder in der Handelsspanne von Mai - Juni zwischen 1.000 und 1.260 US-Dollar.
ETH / USDT, 1D
ETH / USDT, 1D, Quelle: Eigene Grafik
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Sollte ETH in den nächsten Stunden bzw. Tagen die Unterstützungszone zurückerobern können, wäre dies ein äußerst positives Signal und der Fall unter das Preislevel wäre lediglich ein "Fakeout". 

Litecoin (LTC), eine der ältesten Kryptowährungen, die damals von Charlie Lee ins Leben gerufen wurde und im Grunde nur eine Kopie von Bitcoin (BTC) mit etwas optimierteren Parametern ist, konnte in den Tagen vor dem Crash des Krypto-Marktes aus der monatelangen Handelsspanne von 48 bis 65 US-Dollar ausbrechen.

LTC / USDT, 1D
LTC / USDT, 1D, Quelle: Eigene Grafik

Der Ausbruch hat für ordentlich Aufsehen unter Krypto-Tradern gesorgt, da Litecoin nicht nur oberhalb des 50er-, sondern auch oberhalb des 200er-Tagesdurchschnitts gehandelt wurde. Bei einer Trendfortsetzung hätte Litecoin also schnell zweistellige Prozentpunkte zulegen können.

Aufgrund der FTX-Insolvenz kam es allerdings anders als erwartet und das Interesse ist dementsprechend auch etwas abgeflacht. Nichtsdestotrotz steht bei Litecoin wohl in Kürze ein bullishes Golden-Cross bevor, das für weiteren Aufwind sorgen könnte.

Fazit zu der Chartanalyse in der KW 46

Die makroökonomische Lage verbessert sich zur Zeit deutlich, was rein theoretisch ein positives Signal für Risk-On-Märkte wie Kryptowährungen ist. Doch aufgrund der FTX-Insolvenz und möglicher weiterer Pleiten sind die Preise derzeit trotzdem noch im Keller.

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Während Indikatoren wie der MVRV-Z-Score und die bullishe Divergenz auf den Wochenkerzen auf eine klare Bodenbildung hindeuten, ist auf den kleineren Timeframes weiterhin Vorsicht geboten.
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