Nachdem US-Behörden den bekannten Ethereum-Mixer Tornado Cash sanktionierten, reagierte Centre als Herausgeber des USDC mit der Sperrung von Geldern. Teilhaber Coinbase wehrt sich nun gegen die Sanktionen.

Zusammenfassung

  • Coinbase finanziert Klage gegen US-Finanzministerium
  • Ziel: Beendigung aller Sanktionen gegen Tornado.Cash
  • Innovation sei durch Sanktionen gefährdet

Coinbase: OFAC schadet Krypto-Innovation

Die OFAC ist innerhalb des US-Finanzministeriums zuständig für Recherche in der Finanzwelt und die Umsetzung von Sanktionen. Sie beschloss, die bekannten Krypto-Mixer Blender.io und Tornado.Cash mit Strafen zu belegen.

Infolgedessen sperrte Centre sämtliche USD Coin, die mit dem Smart Contract von Tornado Cash in Berührung kamen, während Tether bekannt gibt, ohne Weiteres keine Sperrungen zu veranlassen.

Sowohl die Sanktionen selbst als auch Centres Reaktion und die Folgen für den DeFi-Sektor lösten in der Szene hitzige Diskussionen aus. Nun will Coinbase als Teil des Centre-Konsortiums eine Kehrtwende vollziehen.

In einem Blogbeitrag gibt man gestern bekannt: Coinbase finanziert eine Klage gegen das US-Finanzministerium, die durch sechs verschiedene Personen erhoben wurde. Ziel des Rechtsstreits ist die Aufhebung sämtlicher Sanktionen.
Die Sanktionen überschreiten die Befugnisse des Finanzministeriums, schaden unschuldigen Menschen, beseitigen die Privatsphäre und Sicherheitsoptionen für Krypto-Nutzer und hemmen die Innovation.

Fasst das Unternehmen in seiner Erklärung zusammen. Aufgrund der Einfrierungen geriet die Rolle des Stablecoins im Web3 ins Wanken. DAI-Herausgeber Maker kündigte bereits Pläne an, seine USDC-Reserven wegen der Gefahr der Zensur abzustoßen.

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Nach der Verhaftung des Tornado.Cash-Entwicklers Alex Pertsev kommen neue potenzielle Gründe für die Verhaftung ans Licht.

Gehen die Tornado Cash Sanktionen zu weit?

Coinbase vertritt die Haltung, dass die Maßnahmen der US-Behörden deutlich über das eigentliche Ziel hinausschießen. Deshalb nennt man die Hintergründe verschiedener privater Kläger.

Eine Person habe Tornado.Cash genutzt, um Spenden an die Ukraine zu senden. Da dieser Nutzer persönliche Risiken befürchtete, nutze er den Mixer, um eine bessere Privatsphäre zu schaffen. Ethereum-Mitgründer Vitalik Buterin tat es diesem Nutzer gleich.

Ein zweiter Kläger sei ein früher Krypto-Investor und habe eine enorme Präsenz im Internet. Darüber hinaus ist sein Nutzername auf Twitter deckungsgleich mit einer von ihm gehaltenen ENS-Domain. Eine hinterlegte Wallet-Adresse gibt jedem Betrachter Informationen über seine Finanzen.

Um sich zu schützen, nutzte er den Dienst vor dem Versand von Geldern. Ein dritter Kläger betreibt eine Staking-Plattform und nutzte Tornado.Cash, um seine Einnahmen vor der Öffentlichkeit zu verbergen.

Alle dieser Nutzer können wegen der Sanktionen zumindest auf einen Teil ihres Vermögens nicht mehr zugreifen. Coinbase lehnt die Reaktion der US-Behörden daher ab und erklärt:

“Open-Source-Software zu sanktionieren ist so, als würde man eine Autobahn dauerhaft sperren, weil Räuber sie benutzt haben, um von einem Tatort zu fliehen. Das ist nicht der beste Weg, ein Problem zu lösen.”

Man fährt fort:

“Es führt dazu, dass Menschen bestraft werden, die nichts falsch gemacht haben, und es führt zu weniger Privatsphäre und Sicherheit.”

Sind die Einschränkungen illegal?

Coinbase ist der Überzeugung, dass die von den US-Behörden veranlassten Einschränkungen illegal sind. Besonders kritisch seien Strafen dieser Art für die Innovation.

Entwickler hätten inzwischen Sorge, für Dinge verantwortlich gemacht zu werden, über die sie keine Kontrolle haben, nur weil ihr Programmcode dabei genutzt wurde.

Coinbase-Gründer und CEO Brian Armstrong erklärt auf Twitter, dass er in Zukunft mit steigender Privatsphäre in der Krypto-Szene rechnet. Dienste wie Tornado.Cash übernehmen dabei nur eine Übergangsrolle.

Langfristig sei ein Wandel transparenter Blockchains zu erwarten, an dessen Ende sämtliche Transaktionen vertraulich sind – so wie es Privacy Coins heute schon vormachen.

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