- Ethereum Hauptentwickler haben das Shanghai-Capella Upgrade erfolgreich auf dem Sepolia-Testnet durchgeführt.
- So konnte repliziert werden, wie Ethereum dem Staking-Vertrag wieder entnommen werden kann.
- Nun soll es noch einen weiteren Test auf dem Goerli-Testnet geben, bevor das Shanghai Upgrade nächsten Monat auf dem Ethereum-Mainnet live geht.
Burak Aras
Ethereum Shanghai Upgrade: Geglückter Hard Fork im Testnet
Ethereum Entwickler haben erfolgreich das Shanghai-Capella Upgrade auf dem Sepolia-Testnet durchgeführt. Das markiert einen weiteren wichtigen Schritt Richtung geplantem Mainnet-Release im nächsten Monat.
Um circa 5:04 Uhr deutscher Zeit wurde das Upgrade im Epoch 56832 angestoßen und dauerte bis zum Abschluss etwa 13 Minuten. Mit diesem Upgrade wurde erfolgreich das Main-Feature des anstehenden Shanghai Hard-Forks für Ethereum getestet.
Der Test auf dem Sepolia-Netzwerk war der zweite von drei geplanten Tests, die vor der Veröffentlichung auf der Ethereum-Mainchain erfolgen sollen. Der dritte und letzte wird auf dem Goerli-Testnet durchgeführt. Das Goerli-Testnet ist das größte der drei und simuliert mit seiner Nutzeraktivität am besten die tatsächlichen Gegebenheiten auf der Ethereum Blockchain.
NEW: Shanghai runs on Sepolia. Goerli is next, then mainnet.https://t.co/OLSN0ntM6n
— Blockworks (@Blockworks_) February 28, 2023
Seit dem live gehen der Beacon Chain am 1. Dezember 2020, gibt es die Möglichkeit am Staking-Mechanismus von Ethereum teilzuhaben und Rewards von etwa 5 Prozent jährlich zu verdienen.
Dafür kann man seine ETH-Tokens in einen Staking-Vertrag schicken und sperren. Damit bestätigt man, dass man seine ETH-Tokens dem Netzwerk als Sicherheit hinterlegt, wofür man dann belohnt wird.
Es war jedoch lange Zeit nicht klar, wann man wieder auf seine gesperrten Tokens zugreifen kann. Mit diesem erfolgreichen Testlauf rückt die Möglichkeit, seine Tokens wieder vom Staking abheben zu können, in greifbare Nähe.
Was bedeutet das für den ETH-Preis?
Wenn das Shanghai Update dann tatsächlich im März oder vielleicht auch Anfang April live geht, sollte man zwei Szenarien im Hinterkopf behalten.
Derzeit sind rund 16,9 Millionen Ethereum im Staking gesperrt. Durch das Shanghai Upgrade bekommen ETH-Staker wieder Zugriff auf Tokens, die teilweise über 2 Jahre gesperrt waren. Damit könnte es kurzfristig durchaus zu erhöhtem Verkaufsdruck kommen. Gerade dadurch, dass die makroökonomische Lage weiter angespannt ist, könnten Investoren die Gelegenheit nutzen, um ihre Bargeldreserven etwas aufzufüllen.
Etwas längerfristig gesehen dürfte sich das Upgrade jedoch durchweg positiv auf den Preis auswirken. Die Ungewissheit über die Stakingdauer scheint bisher noch viele Investoren abgeschreckt zu haben. So sind nur etwa 13 Prozent aller sich im Umlauf befindlichen Ethereum-Tokens auch im Staking aktiv.
Durch das Shanghai Upgrade gibt es dann Gewissheit darüber, dass man seine Tokens jederzeit wieder aus dem Staking abheben kann. So besteht auf jeden Fall das Potenzial, dass neue Investoren sich an ETH und das Staking herantrauen, um von der attraktiven und im Krypto-Markt vergleichsweise risikoarmen Rendite zu profitieren.
Andere Blockchains, wie zum Beispiel Cardano, die ebenfalls mit einem Liquid-Staking-Modell arbeiten, erreichen Partizipation von über 70 Prozent aller Tokens am Staking. Da hätte Ethereum auf jeden Fall noch gut Luft nach oben.
Fazit zum geglückten Shanghai Upgrade im Testnet
Der erfolgreiche Testlauf bringt Ethereum bis kurz vor die Zielgrade vom langersehnten Shanghai-Upgrade. Wir sind bullish, was das Upgrade angeht und gehen davon aus, dass mit möglicher Entnahme von ETH aus dem Staking, und der damit verbundenen Planbarkeit, wieder neue Investoren und Institutionelle auf den Plan gerufen werden.
Zudem wird das Shanghai Upgrade auch noch die Transaktionskosten, für verschiedene Anwendungen und Transaktionsarten reduzieren.
So hoffen wir, dass auch der letzte Testlauf auf dem Goerli-Testnet reibungslos abläuft und das Shanghai Upgrade vielleicht noch in der ersten Jahreshälfte 2023 auf dem Mainnet live gehen kann.
Das wäre aus unserer Sicht ein positiver Treiber für die weitere Adoption von Ethereum und damit auch für den Preis des Tokens.
Burak Aras