Genesis stoppt Auszahlungen: Zusammenfassung

  • Krypto-Lender Genesis stoppt Auszahlungen an Kunden, nachdem der FTX-Crash das Vertrauen in die Branche erschüttert.
  • Mutterkonzern Digital Currency Group verzeichnet laut eigenen Aussagen keine weiteren Schwierigkeiten.
  • Krypto-Börse Gemini betrieb in Kooperation mit Genesis das Programm Gemini Earn.

Krypto-Lender Genesis stoppt Auszahlungen

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Krypto-Lender Genesis, ein Partner der bekannten Krypto-Börse Gemini, stoppt die Auszahlung von Geldern an seine Kunden, wie aus einer Pressemitteilung von Gemini hervorgeht.

Das Unternehmen sei nicht in der Lage, seine Geschäftsbedingungen einzuhalten und Kunden die gewünschten Kryptowährungen innerhalb von fünf Tagen auszuzahlen. Gemini sei um eine Lösung bemüht und werde Kunden dabei helfen, den Zugriff auf ihre Anlagen wiederzuerlangen.

Gemini kooperierte mit dem Lending-Betrieb Genesis. Die Funktion Gemini Earn auf der Handelsplattform ist das Produkt dieser Zusammenarbeit. Kunden sollten einfach bis zu zehn Prozent Zinsen erlangen können, indem sie ihre Kryptos in diesem Bereich anlegten.

Genesis sollte die Anlagen verwenden, um Krypto-Kredite auszustellen. Möglicherweise machte man mit dem Vermögen der Kunden aber auch weitere Geschäfte. Krypto-Lender Celsius ging im Sommer insolvent, nachdem man mit dem Vermögen der Kunden Trading betrieb.

Die ehemals zweitgrößte Krypto-Börse FTX ereilt nach ähnlich unseriösen Geschäften jüngst das gleiche Schicksal.

Welche Probleme hat Genesis?

Genesis gehört zur bekannten Risikokapitalgesellschaft Digital Currency Group (DCG). Laut einer Bekanntmachung sei das Vertrauen der Nutzer in die Kryptobranche durch den FTX-Crash so enorm erschüttert worden, dass die Abhebungen Genesis’ Liquidität übersteigen.

Genesis hielt 140 Millionen US-Dollar in einem Trading-Konto auf FTX. Der Zugriff auf dieses Kapital ist durch den Kollaps der Börse nicht mehr möglich. Bereits an den kollabierten Hedgefonds 3AC lieh man Anlagen in Höhe von 2,4 Milliarden US-Dollar.

Ob sich Genesis ebenfalls an krummen Geschäften beteiligte, ist bislang unklar. Tatsächlich könnten vergebene Kredite und eine stark steigende Nachfrage nach Auszahlungen kollidiert sein. Aus den Geschäftsbedingungen des Unternehmens geht keine konkret vorgeschriebene Kreditsicherung hervor.

Stattdessen würde der Collateral der Kreditnehmer “je nach individuellem Fall” verhandelt. Die Formulierung der Aussage legt nahe, dass Genesis seine Kredit-Geschäfte vornehmlich mit institutionellen Kunden abwickelte.

Über die letzten Tage kritisierte die Krypto-Szene auf Twitter den DCG-Gründer und Geschäftsführer Barry Silbert. Sein Schweigen nach dem FTX-Crash sei auffällig. Diese Kritiker spekulierten darauf, dass die Verwerfungen auch Silbert und seine DCG erreichten. Sie behalten recht.

Die Auswirkungen betreffen das Kreditgeschäft von Genesis und nicht das Handels- oder Verwahrungsgeschäft.

Erklärt die DCG auf Twitter. Demnach führe man diesen Teil des Geschäftsbetriebes lückenlos fort. Außerdem fügt man hinzu: Weitere Tochterunternehmen der DCG seien nicht bedroht. Auch die DCG sei nicht in Bedrängnis.

In der aktuell emotional aufgeladenen Situation bemüht sich auch Genesis-Partner Gemini um Beruhigung. Alle auf der Börse gehaltenen Anlagen liessen sich jederzeit auszahlen und seien immer exakt vorhanden.

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