Die US-Steuerbehörde “Internal Revenue Service” (IRS) hat NFT-Anlegern neue Klarheit darüber verschafft, wie die Vermögenswerte innerhalb der Vereinigten Staaten besteuert werden sollen. Gemäß dem US-amerikanischen Leitfaden des IRS für das Steuerjahr 2022 werden alle "digitalen Vermögenswerte", einschließlich Stablecoins, Non Fungible Token (NFTs) und Kryptowährungen, nach denselben Regeln besteuert.

Dies ist eine Abweichung vom Leitfaden 2021, der bisher den engeren Begriff "virtuelle Währungen" verwendete und nur die Regeln für Kryptowährungen und Stablecoins definierte.

Steuerzahler, die im Jahr 2022 einen digitalen Vermögenswert veräußert haben - sei es durch Verkauf, Tausch, Schenkung oder Übertragung - müssen nun Kapitalertragssteuer auf diese Aktionen melden und zahlen.

NFT Steuern » Besteuerung von Non Fungible Token (2022)
Erfahre alle Grundlagen zum Thema NFTs und Steuern. Wie erfolgt die Besteuerung von Non-Fungible Token und worauf müssen Investoren achten?

Ein Leitfaden für die Zukunft?

Darüber hinaus muss jeder, der NFTs als Entschädigung für Dienstleistungen erhalten oder einen digitalen Vermögenswert veräußert hat, den er zum Verkauf gehalten hat, dies künftig als Einkommen deklarieren.

Die IRS scheint das Dokument auch sorgfältig formuliert zu haben, um die Besteuerung jeder neuen digitalen Vermögensklasse in der Zukunft zu ermöglichen. Die Behörde teilt im Dokument mit: Wenn "ein bestimmter Vermögenswert die Merkmale eines digitalen Vermögenswerts aufweist, wird er für Zwecke der Bundeseinkommenssteuer als digitaler Vermögenswert behandelt."

Die IRS hat darüber hinaus beschlossen, NFTs nicht als Sammlerstücke zu klassifizieren - neben Vermögenswerten wie Sammlerkunst, Antiquitäten oder Edelsteinen - die zu einem anderen Satz als Aktien oder Anleihen besteuert werden.

Sammlerstücke werden mit einem Steuersatz von 28% besteuert, im Gegensatz zu Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen oder Kryptowährungen, die je nach Einkommen des Verkäufers mit 0%, 15% oder 20% besteuert werden.

Hohe Steuern und hohe Gebühren bei Kryptowährungen

Steuerschlupflöcher für Krypto-Investoren scheinen sich nun zu schließen, zumindest in vielen Teilen der Welt, da immer mehr Länder klarstellen, wie digitale Vermögenswerte besteuert werden sollen.

Portugal, das einst als sicherer Hafen für Krypto-Investoren galt, führte im Oktober 2022 eine Kapitalertragssteuer von 28% auf Kryptowährungsgewinne ein, die innerhalb eines Jahres erzielt wurden.

Wichtig: Nicht nur die Steuerbehörden könnten sich an den Gewinnen der NFT-Investoren vergreifen.

Im September beschloss Apple, den In-App-Verkauf von NFTs auf seiner Plattform zu ermöglichen. Allerdings mit dem Vorbehalt, dass für diese Transaktionen die übliche Provision von 30 % anfällt - sehr zum Unmut eines großen Teils der NFT-Community. Dabei verrät Apple-CEO Tim Cook sogar, dass er selbst Bitcoin und Ethereum besitzt.

Ob diese Änderungen auf dem US-amerikanischen Markt auch die deutschen Steuerbehörden beeinflussen werden, ist derzeit nicht bekannt.