Welchen Wert kann der US-Dollar in Zukunft bewahren? Warren Buffetts Kompagnon und Investor Charles Munger ist sicher, dass Fiatgeld einem kompletten Wertverfall erliegt.

Ist Inflation die größte Gefahr unserer Zeit?

Charles Munger ist Warren Buffetts kongenialer Partner und als solcher der Vizevorsitzende der Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway (BRK). Obwohl Munger und Buffett schon seit 1959 bekannt waren, setzten ihre gemeinsamen Geschäftsaktivitäten erst 1978 ein.

Beide Investoren sind längst Milliardäre und finden wegen ihrer ähnlichen Investitionsstrategie leicht Kompromisse. Auch in einem Punkt sind ihre Ansichten sehr ähnlich: In der Bewertung des Bitcoin und anderer Kryptowährungen.

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Doch wer vermutet, dass es sich bei den beiden um blinde Anhänger von Fiatwährungen handelt, der irrt. In einem Interview mit Yahoo lässt Munger ganz andere Ansichten blicken. Ein wesentliches Problem sei die Inflation.

Durch Fiatwährungen werde dieses Problem extrem ausgenutzt. Schon viele große Staaten seien an der Inflation zu Grunde gegangen. Auch aktuell seien wir vor einer überbordenden Inflation nicht gefeit. So sagte Charlie Munger im Gespräch.

Die größte langfristige Gefahr ist die Inflation neben dem Atomkrieg.

Inflation ist ein ernstes Problem - Hyperinflation gefürchtet

Auf die Frage hin, ob er einen künftigen Anstieg der Inflation erwarte und ob Investoren von einer diesbezüglichen Bedrohung ausgehen müssen, sagt Munger:

Inflation ist ein ernstes Problem. Man kann argumentieren, dass Demokratien an der Inflation zerbrechen. Aktuell zerbricht die Demokratie in Lateinamerika und die Inflation trägt einen großen Teil dazu bei.

Besonders riskant sei ein Volk, das lernt, bei einer demokratischen Wahl für Geld abzustimmen. Schon in der Römischen Republik habe dieses Problem existiert. Durch zu viel Inflation zerstöre man eine ganze Gesellschaft.

Länder der Erde nach Inflation (absteigend). Venezuela führt die Liste mit 2.700 Prozent an. Deutschland liegt laut Statistik bei aktuell 2,8 Prozent. Das statistische Bundesamt gibt 4,9 Prozent an.

Selbst als das Römische Reich von absoluten Herrschern gelenkt wurde, habe die Inflation nicht abgenommen. Über Hunderte Jahre sei immer mehr Geld geschaffen worden und das habe am Ende einen wesentlichen Teil zu dessen Zusammenbruch beigetragen.

Von einer Hyperinflation spricht man ab einer Inflationsrate von über 50 Prozent. In den letzten Jahren war vor allem Länder in Lateinamerika wie Venezuela oder Argentinien betroffen. In der jüngsten Vergangenheit erreichte die Inflationsrate allerdings auch in den USA wieder die höchsten Werte seit über 4 Jahrzehnten.

Charles Munger: „Fiatwährungen fallen in den nächsten 100 Jahren auf 0!“

Doch weder bis ins Römische Reich, noch in die Weimarer Republik müsste man zurückblicken. Hyperinflation sei gar nicht weit von uns entfernt, und zwar nicht nur in Lateinamerika.

Als Munger die Frage hört, ob Investoren achtsam gegenüber der Inflation seien müssen, stellt er klar:

Ich glaube, die sichere Annahme ist, dass über die nächsten 100 Jahre die Währungen auf 0 fallen! Das ist meine Arbeitshypothese.

Das Leben in dieser Zukunft werde sehr gefährlich sein. Dass Munger dabei konkret an Fiatwährungen denkt, ist ein offenes Geheimnis.

Verantwortlich für die Inflation in den USA ist die Federal Reserve Bank (FED). Nach Mungers Einschätzung reagierte die FED in den letzten Jahren mit einer stärkeren Inflation als jemals zuvor.

Sie lagen vielleicht richtig damit [...] einfach Geld auf die Probleme zu werfen, aber sie haben es wahrscheinlich ein bisschen übertrieben. Sie haben so viel Geld gedruckt, dass es schwer für Restaurants ist, noch Leute zu finden, die die Arbeit machen.

Haben wir die Lösung für Hyperinflation bereits gefunden?

Munger, der sich sonst in harscher Kritik an Bitcoin und Co. übt, machte mit seiner Aussage indirekt Werbung für Kryptowährungen. Das sieht auch der Bitcoin-Maximalist und Geschäftsführer von MicroStrategy, Michael Saylor, so.

“Wie viele intelligente Investoren versteht auch er [Munger] das Problem, weiß aber nicht, dass wir mit dem Bitcoin bereits eine Lösung entwickelt haben.”

Saylor teilte auf seinem Twitter-Konto einen Ausschnitt des Interviews. Unter seinen Anhängern gab es viele ungläubige Kommentatoren. Ihr Unverständnis war groß. Wieso kritisiert Munger den Bitcoin, wenn er so über den US-Dollar denkt?

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