Bereits bestehende Krypto-Sanktionen gegen Russland werden durch die EU nun deutlich ausgeweitet. So will man weitere Strafen für den anhaltenden Ukraine-Krieg verhängen, doch haben die Maßnahmen überhaupt eine effektive Wirkung oder verpuffen diese?

Krypto-Sanktionen gegen Russland: Zusammenfassung

Die EU will Russen den Zugang zu Kryptowährungen durch umfassende Verbote erschweren oder sogar verhindern. Die Maßnahmen sind jedoch unrealistisch. Ein US-Abgeordneter hält sie für wirkungslos.

Russland: Neues Interesse an Krypto folgt auf Sanktionen

Der Ukraine-Krieg zieht längst unzählige Sanktionen nach sich. Als besonders wirksame erachtet man die vielen Wirtschaftssanktionen, welche die EU und Nato-Staaten gegen Russland verhängen.

Dazu gehören Ausschlüsse von Zahlungsdienstleistern wie Visa, Mastercard und Swift. Nicht nur dem internationalen Handel tut das einen Abbruch, auch viele Russen können gewohnte Zahlungsmethoden plötzlich nicht mehr gebrauchen.

Seither öffnet sich Russland den Kryptowährungen zunehmend. Die neutralen Währungen sollen im internationalen Handel als Zahlungsmittel dienen. Russland traf dafür bereits die nötigen juristischen Schritte und schulte die zuständigen Behörden.

Auch eine umfassende Regulierung befindet sich aktuell in Arbeit. Dennoch zeigt sich eine gewisse Ambivalenz. Vor wenigen Monaten galt ein umfassender privater Einsatz von Bitcoin und Co. noch als unvermeidlich, doch inzwischen bemühen sich die Behörden um ein Verbot von Krypto als Zahlungsmittel.

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EU will Russlands Wendung zu Krypto verhindern

Dass russische Behörden eine Begeisterung für Krypto aufbauten, die gleichen Möglichkeiten dem russischen Volk aber nicht gewähren, ist wenig überraschend. Durch den internationalen Gebrauch lässt sich Macht wahren, während der Einsatz von Krypto auf dem Binnenmarkt zu sinkender Macht für die Behörden führt.

Die gleiche Symptomatik lässt sich bei weiteren sanktionierten Staaten wie dem Iran erkennen. Die Neutralität freier Währungen kommt schließlich jedem Nutzer zugute. Für Russland und den Iran bringen sie also durchaus potente Möglichkeiten, um Sanktionen zu umgehen.

EU und Nato-Staaten wurden auf diese Option aufmerksam und verhängten im März auch gegen Kryptowährungen Sanktionen. Russischen Nutzern gab man auf betroffenen zentralisierten Krypto-Börsen Zugriff auf einen Gegenwert von maximal 10.000 Euro.

Darüber hinaus zog man das Vermögen von Personen ein, die man schwarzen Listen hinzufügte. Darunter befinden sich Führungspersonen wie der russische Präsident Wladimir Putin.

Diese Sanktionen verschärft die EU nun deutlich. Laut einer Pressemitteilung betrifft das Verbot fortan sämtliche Kryptowährungen ungeachtet ihres Werts. Sämtlichen Personen der russischen Regierung oder mit Sitz in Russland verbietet man Krypto.

Die neuen Maßnahmen bringt die EU mit einem weiteren Sanktionspaket ein, das außerdem eine Fülle an Materialien und Dienstleistungen enthält. Russland will man einen Schaden in Höhe von sieben Milliarden Euro beibringen.

Krypto-Sanktionen der EU gegen Russland erfolgversprechend?

Im achten Sanktionspaket der EU erklärt man die Maßnahmen wie folgt:

„Die bestehenden Verbote für Krypto wurden verschärft, indem alle Krypto-Wallets, Konten und Verwahrungsdienste verboten wurden, unabhängig von der Höhe des Betrags.“

Als frei zugängliche Soft- und Hardware kann man Russen die Nutzung von Wallets praktisch jedoch nicht untersagen. Lediglich Konten auf Krypto-Börsen lassen sich aktiv verbieten, sofern das jeweilige Unternehmen der Jurisdiktion der EU unterliegt.

Eine Schließung wäre dann möglich, wenn ein Konto auf einer solchen Handelsplattform mit einer russischen Identität hinterlegt ist. Da in Russland selbst CEXs ansässig sind, lässt sich ein Handel aber nicht verhindern.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Verbote auf P2P-Börsen zu umgehen. Dass dieses Prinzip funktioniert, belegen Erfahrungen aus Nigeria und Argentinien. Aus diesen Gründen hält auch ein Mitglied des Wirtschaftsausschusses des US-Kongresses die Sanktionen für wirkungslos.

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