Ein LUNA-Investor verklagt die Krypto-Börse Upbit, nachdem diese seine Kryptowährung über viele Tage hinweg in Verwahrung hielt. Währenddessen verlor das sechsstellige Vermögen in US-Dollar seinen kompletten Wert. Upbit ist die größte Handelsplattform ihrer Art in Südkorea.

LUNA-Klage gegen Upbit: Zusammenfassung

Ein LUNA-Investor verlor durch wochenlange Verzögerungen bei Upbit einen sechsstelligen Dollarbetrag. Nun erstattet er Anklage. Trotz enormer Kursexplosionen in den letzten Tagen bleibt sein Investment wertlos. Er möchte unrealisierte Gewinne erstattet haben.

Krypto-Börse hält LUNA ungewollt in Verwahrung

Upbit wird vom Unternehmen Dunamu betrieben. Dieses sieht sich nun der Klage eines Krypto-Investors ausgesetzt. Der namentlich unbekannte Mann mittleren Alters wirft der Firma vor, ihm Verluste in Höhe von knapp 120.000 US-Dollar verursacht zu haben.

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Das Ereignis beginnt am 24. März dieses Jahres. Damals stand Terra (LUNA) bei einem Wert von fast 94 US-Dollar pro Coin. Der Investor sendete 1.310 LUNA von der Krypto-Börse Upbit zu deren Konkurrent Binance mit dem Ziel, die Token beim Weltmarktführer gegen vietnamesische Dong zu tauschen.

Unglücklicherweise bleibt die Transaktion erfolglos. Am folgenden Tag erhält der Sender von Binance die Nachricht, dass es aufgrund eines technischen Problems zu einer Rückabwicklung kam.

Der komplette Betrag blieb allerdings verschwunden. Sowohl auf Binance als auch auf Upbit waren die Coins nicht auffindbar. Der Investor konnte schließlich herausfinden, dass die LUNA in der falschen Upbit-Wallet landeten.

Um seine Gelder zu erhalten, musste er nun zuerst einen KYC-Prozess durchlaufen. Nachdem dies erfolgreich vonstatten ging, blieb die Rückzahlung dennoch aus. Auf 27 verschiedene Anfragen antwortete Upbit seinem Kunden, der Transfer werde vorbereitet.

Bis das wirklich geschah, verging mehr als ein ganzer Monat.

LUNA-Investition verliert kompletten Wert

Dem Kläger war es bis nach dem Terra-Crash von Anfang Mai immer noch nicht möglich, auf seine LUNA zuzugreifen. Erst als ein Totalverlust einsetzte, war ihm ein Verkauf möglich, zu jenem Zeitpunkt aber offenkundig sinnlos.

Die umgerechnet 120.000 US-Dollar konnte er daher nie erhalten. Weil Upbit das Geld über einen Monat hinweg ungefragt in Verwahrung hielt und es trotz mehrmaliger Nachfragen erst verspätet zu einer Rückzahlung kam, reicht der Mann letztlich eine Klage ein, wie Korea JoongAng Daily berichtet.

Auf eine Anfrage hin erklärte Dunamu, den Fall aktuell zu prüfen. Für Schäden, die durch regulatorische Maßnahmen entstehen, sei man nicht verantwortlich. Das Unternehmen sieht die Schuld bei der neu eingeführten Travel Rule für Kryptowährungen, die auch in der EU als Geldtransferverordnung künftig angewendet wird.

Ein früherer koreanischer Richter schätzt, dass der Fall am Ende davon abhängt, ob es Upbit aus irgendwelchen Gründen unmöglich war, die Gelder schon vorher an den rechtlichen Eigentümer zu übergeben.

Könne man das glaubwürdig vermitteln, sei es möglich, einem Schuldspruch zu entgehen. Terra (LUNA) wurde seither in Terra Classic (LUNC) umbenannt. Den neuen Namen trägt eine Ende Mai gestartete neue Blockchain.

Aufgrund anhaltenden Engagements seitens der Nutzergemeinde und mehreren ausgeklügelten Token-Burn Mechanismen, gelingt beiden Projekten kürzlich der (Wieder)-Aufstieg in die Top 100 der Kryptos nach Marktkapitalisierung.

Während des Crashs wuchs die Umlaufversorgung des heutigen LUNC durch die Bindung an den Stablecoin Terra-USD stark an. Die 1.310 Coins des Investors bleiben daher trotzdem nahezu wertlos.

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