Unter dem Namen MiCA ist eine umfassende Regulierung der Kryptobranche innerhalb der EU auf dem Weg. Nun erfährt das bereits beschlossene Gesetz doch noch einmal eine Veränderung. Nachdem Krypto-Befürworter intervenieren, wird ein Stablecoin-Verbot abgewiesen. Für Investoren bringt das bedeutende Vorteile.

MiCA Stablecoin-Verbot: Zusammenfassung

MiCA plante die Beschränkung von Stablecoins auf ein Handelsvolumen von maximal 200 Millionen Euro pro Tag. Bekannte Handelswährungen überschreiten diese Zahl deutlich und standen damit bislang vor einem drohenden Verbot innerhalb der EU. Dieses ist nun abgewendet. Das Limit entfällt.

MiCA verbietet USD-Stablecoins?

Unter dem Namen MiCA schafft die EU ein Rahmengesetz, das Kryptowährungen reguliert. Während einige Krypto-Enthusiasten jegliche staatliche Intervention ablehnen, könnte ein solches Gesetz die Akzeptanz von Krypto innerhalb der Gesellschaft fördern.

MiCA plant im wesentlichen vier Aufgabenfelder zu erfüllen:

  1. Eine rechtliche Einstufung von Kryptowährungen.
  2. Regelung der Kryptobranche.
  3. Vereinheitlichung der Krypto-Regulierung innerhalb der EU.
  4. Konkrete Regelung von Stablecoins.

Besonders der vierte Punkt scheint die EU-Politiker zu interessieren. Tatsächlich mag diese Entwicklung wenig überraschen. Einerseits bilden diese speziellen digitalen Währungen eigenständig den Wert von Fiatwährungen ab, andererseits sorgte der Absturz von TerraUSD (UST) im Mai für große Aufmerksamkeit.

Zwar handelt es sich beim UST um einen algorithmischen und damit dezentralisierten Stablecoin, der unmöglich von staatlicher Gesetzgebung getroffen werden kann, dennoch planten die zuständigen EU-Politiker auf Basis dessen bestimmte Einschränkungen.

Das Problem: Diese Einschränkungen bedrohen ausgerechnet die größten Stablecoins der Branche, die ihre Bedeutung vor allem als Handelswährungen erhalten. Für die Kryptobranche innerhalb der EU könnte das problematisch sein.

Konkret forderten die Politiker eine Obergrenze des Handelsvolumens für Stablecoins von 200 Millionen Euro pro Tag. Marktführer Tether hat ein Handelsvolumen von 70 Milliarden US-Dollar in den letzten 24 Stunden und ist nach Handelsvolumen die größte Kryptowährung überhaupt.

Auch weitere zentralisierte Stablecoins wie USDC und BUSD wären von den Einschränkungen betroffen und könnten so möglicherweise auf den von der EU regulierten Krypto-Börsen verboten werden.

Verbot von Stablecoins in der EU abgewendet

Die Organisationen Blockchain for Europe und Digital Euro Association wurden auf das Problem aufmerksam und forderten in einem Schreiben eine Ausbesserung dieses Inhalts.

“Eine Einschränkung ihrer Verwendung in der Eurozone würde die Kryptomärkte hier zum Erliegen bringen, was sich möglicherweise destabilisierend auswirken und zu einer erheblichen Abwanderung von Kryptoaktivitäten in Länder außerhalb der EU führen würde.”

Heißt es in der Erklärung. Die Interessenverbände können nun einen Erfolg feiern. Das jedenfalls berichtet The Block und beruft sich dabei auf eine mit der Redaktion geteilten Version des MiCA-Gesetzes.

Dabei soll es sich nun endgültig um die finale Version des Gesetzes handeln. Dessen Stablecoin-Regelungen sollen im Januar 2024 in Kraft treten, während der Rest des Gesetzes erst im Juni 2024 Gültigkeit erfährt.

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Die vorher festgelegten Einschränkungen für Stablecoins entfallen demnach vollständig. Bestimmte Inhalte des Gesetzes ließ man vorab für Veränderungen offen, da Unklarheit herrschte.

Neben MiCA entwickelte die EU mit der Geldtransferverordnung (TFR) ein weiteres Gesetz, das die zunehmende Überwachung von Kryptowährungen beabsichtigt. Die TFR galt zuvor nur für den Geldverkehr mit Fiatwährungen.

Auch die USA arbeiten mit dem Financial Innovation Act an einer Krypto-Regulierung. Eine Anordnung von Präsident Joe Biden persönlich befindet sich aktuell in Arbeit. Erste Informationen dazu wurden kürzlich publik.

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