Die USA und Kanada bringen einen Hacker hinter Gitter, der sensible Ziele um etliche Millionen Bitcoin erpresste. Dazu betrieb er eine bekannte Ransomware namens Netwalker. Nun verurteilt ihn die Justiz zu 20 Jahren Haft und 21,5 Millionen US-Dollar Strafe.

Bitcoin Hacker: Zusammenfassung

Hacker einer Gruppe hinter der Ransomware Netwalker erbeuteten Dutzende Millionen US-Dollar in Bitcoin. Nun wird eine der aktivsten Personen zu 20 Jahren Haft verurteilt, nachdem man die BTC mit seinem Namen in Verbindung bringt. Die Polizei beschlagnahmt 719 Coins.

Bitcoin bringt Ransomware Hackern 46 Mio. ein

Im August 2019 taucht die als Netwalker bekannte Ransomware erstmals auf. Laut einer Analyse von Chainalysis die zuständige Hackergruppe ab Mitte 2020 auffällig erfolgreich.

Bis Januar 2021 nahmen die Ransomware-Hacker ganze 46 Millionen US-Dollar ein, so werten die Blockchain-Analysten aus. Den Opfern sperrten sie den Zugriff auf ihre eigenen Geräte und forderten dann ein Lösegeld in Form von Bitcoin.

Als Chainalysis seine Erkenntnisse veröffentlicht, gelingt US-amerikanischen und kanadischen Behörden ein gemeinsamer Coup gegen die Hackergruppe. Diese legen die Kommunikationsstrukturen der Gruppe im Darknet lahm.

Darüber hatten die Programmierer Kontakt zu ihren Opfern hergestellt. Durch die Hilfe von Chainalysis gelingt es zudem, die Spuren der gestohlenen BTC zurückzuverfolgen. An deren Ende findet man den Kanadier Sebastien Vachon-Desjardins.

Netwalker-Betreiber zu 20 Jahren Haft verurteilt

Vachon-Desjardins gehörte zu den Betreibern von Netwalker. Innerhalb der russischsprachigen Hackergruppe ist er laut Erkenntnissen der Strafverfolgungsbehörden die aktivste Person.

International gehörte Netwalker zur erfolgreichsten Ransomware. Laut Chainalysis sind weitere Programme mit den Namen Conti, Doppelpaymer, Maze und Sodinokibi ähnlich erfolgreich. Nur Ryuk erzielte noch deutlich höhere Gewinne.

Netwalker Ransomware Profite
Die Gewinne von Netwalker pro Monat. Quelle: Chainalysis

Dabei machte die Gruppe besonders anfällige Ziele aus. Neben großen Unternehmen zählen hierunter etwa Krankenhäuser, Verwaltungs- und Strafbehörden sowie Universitäten. Die meisten Opfer fanden die Hacker in den USA – 203 an der Zahl.

Innerhalb von Europa waren sie in Frankreich besonders aktiv. Dort traf es 22 Einrichtungen, in Deutschland hingegen nur zwei.

Der 35-Jährige Vachon-Desjardins lebte im französischsprachigen Quebec und hatte daher wohl einen besonders guten Draht nach Frankreich. Nachdem Kanada seinen Staatsbürger in die USA auslieferte, wird er dort nun zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Vorwürfe des Computerbetrugs und des unauthorisierten Zugriffs auf einen geschützten Rechner räumte der Beschuldigte ein. Auch in zwei weiteren Anklagepunkten bekannte er sich schuldig.

Darüber hinaus muss der Hacker 21,5 Millionen US-Dollar Strafe bezahlen. Bei Netwalker war er dafür zuständig, Zugriff auf die Geräte möglicher Opfer zu erlangen. Dabei bewarb er sich möglicherweise auf eine in einem Forum ausgeschriebene Stelle der ursprünglichen Entwickler.

Im April 2020 suchten jene nach Programmierern, die auf Netzwerk-Attacken spezialisiert sind.

Bitcoin des Hackers beschlagnahmt

2020 und 2021 nahm Netwalker zunehmend Krankenhäuser ins Visier. Man versprach sich während dieser Zeit einer möglichen Überlastung besonders schnelle und zuverlässige Beute.

Vachon-Desjardins konnte ganze 719 Bitcoin ergattern, die zur Zeit der Beschlagnahme knapp 22 Millionen US-Dollar wert waren und seither auf einen Wert von rund 13,8 Millionen US-Dollar gesunken sind.

Bei einer Hausdurchsuchung beschlagnahmte das FBI die Kryptowährung und darüber hinaus kanadische Dollar im Wert von 742.840 US-Dollar. IT-Experten bemerken, dass Monero den Bitcoin bei Ransom-Angriffen zunehmend verdrängt.

Die Hacker wollen auf diese Weise die Rückverfolgung wie im Fall von Vachon-Desjardins dank einer transparenten Blockchain vermeiden.

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