Die Bitcoin On-Chain Analyse in Kürze
- Wie die On-Chain Daten von Glassnode zeigen, fließen aufgrund der jüngsten Ereignisse im Krypto-Markt derzeit Kryptowährungen in großem Stil von den verschiedenen Krypto-Börsen ab.
- Durch die starke Korrektur beim Bitcoin gelangen zunehmend auch die Miner an ihre Grenzen. Sie müssen eine zunehmende Anzahl an Bitcoin veräußern, um ihre laufenden Kosten zu decken. Wenn die Preise weiter fallen, besteht die Gefahr des Einbruchs der Hashrate.
- So unprofitabel wie aktuell waren Anleger seit dem Covid-Crash nicht mehr. Dies könnte ein Anzeichen dafür sein, dass sich der Bitcoin allmählich dem Boden nähert.

Bitcoin fließt im großen Stil von den Börsen ab
Die letzten Tage war es für Anleger hart am Kryptomarkt. Denn wie wir in den vergangenen Tagen immer wieder berichteten, kam es zu Problemen bei der Krypto-Börse FTX, die letztendlich zur Insolvenz der weltweit zweitgrößten Krypto-Börse geführt haben.
Gerüchte über eine mögliche Insolvenz löste im Vorfeld einen Bank Run auf die Börse aus, wodurch die Börse de facto zahlungsunfähig geworden ist.

Innerhalb der letzten 24 Stunden wurden Gelder in Höhe von über 6 Milliarden US-Dollar von den Anlegern ausgezahlt. Anschließend führte FTX einen Auszahlungsstopp ein. Die restlichen Kundengelder auf der Börse sind nun akut in Gefahr.

Das Ereignis hat auch viele Anleger von anderen populären Krypto-Börsen dazu ermutigt, ihre Bestände von den Börsen zu transferieren und auf eigene Wallets zu schicken.
"not your keys, not your coins"
Verkaufsdruck für Miner spitzt sich zu
Seit Mitte November vergangenen Jahres ist der Bitcoin nun um ungefähr 76 Prozent im Preis korrigiert. Das ist vor allem für die Miner im Bitcoin Netzwerk ein großes Problem. Die Block-Belohnung beträgt derzeit 6,25 Bitcoin, was nach derzeitigem Stand ca. 100.000 US-$ pro Block sind.

Es ist deutlich zu erkennen, dass mit der Abwärtsbewegung auf die aktuellen Preisbereiche auch die Balance der Miner einen neuen Tiefstand erreicht. Es deutet also alles darauf hin, dass die Miner langsam in die Unwirtschaftlichkeit rutschen. Wenn das passiert, müssen sie abgeschaltet werden.
Dadurch fällt dann die Hash-Rate, also die Sicherheit des Netzwerks.
Anleger so unprofitabel wie lange nicht
Auch wenn sich fundamental am Bitcoin nichts verändert hat, ist die Stimmung unter den Anlegern getrübt. Das ist vor allem damit verbunden, dass viele Anleger auf teilweise großen Verlusten sitzen.

Der Prozentsatz der Adressen, die sich im Profit befinden, beläuft sich aktuell auf ungefähr 50 Prozent und erreicht in diesem Jahr natürlich einen neuen Tiefststand. Beim Covid-Crash 2020 lag der Prozentsatz der Adressen bei circa 40 Prozent und beim Tiefpunkt des Bärenmarktes 2019 bei 44 Prozent.
Und auch dort hat sich das Blatt wieder gewendet und profitable Zeiten hervorgebracht. Es bleibt aktuell also nur die Möglichkeit, Geduld zu bewahren. Fakt ist auch, dass sich aktuell wieder langfristig Potential für Wachstum entwickelt. Der Bitcoin kühlt sich ab, beruhigt sich und spült die Zocker aus dem Markt.
Fazit zu der On-Chain Analyse
Die Auswirkungen rundum FTX beschränken sich leider nicht nur auf die Börse selbst, sondern auf den gesamten Krypto-Sektor. Anleger haben mit Angst, Ungewissheit und Frustration zu kämpfen und auch das institutionelle Interesse leidet unter diesen Umständen. Die aktuellen Ereignisse werfen die Branche in den in ein schlechtes Licht.
