Die Diskussionen über den besten Konsensalgorithmus wächst immer weiter. Kritiker werfen dem Bitcoin Stromverschwendung durch PoW vor. Schon bald soll eine Abwandlung namens Proof of Useful Work erscheinen. Folgt damit die Lösung der Diskussion?

Warum bleibt Bitcoin Proof of Work treu?

Der Bitcoin erlebte bereits einige Rückschläge, die zumindest laut offiziellen Aussagen oft auf den energieaufwändigen Proof of Work-Algorithmus SHA-256 zurückzuführen sind.

Tesla-Geschäftsführer Elon Musk äußerte über Jahre hinweg seine Unterstützung für BTC, bevor Tesla diesen im März 2021 schließlich als Zahlungsmittel für die eigenen Autos akzeptierte.

Diese Akzeptanz bestand jedoch nur für wenige Monate. Musk erklärte, die Verwendung des Bitcoin nicht länger zu fördern, da dessen negativer Einfluss auf die Umwelt aufgrund seines Stromverbrauchs einfach zu drastisch sei.

Seither wendete sich Musk dem Dogecoin zu, der ebenfalls auf einem PoW-Algorithmus basiert, welcher jedoch weniger Energie benötigt. Mit Ethereum wechselt die zweitgrößte Kryptowährung sogar direkt den Konsensalgorithmus.

Ab Ethereum 2.0 stellt man die Blockchain auf Proof of Stake um. Diese Entscheidung traf man nicht allein zu Gunsten eines geringeren Energiebedarfs. Auch die Skalierbarkeit soll dadurch deutlich wachsen.

Dennoch ist Kritik an PoW wegen des Stromverbrauchs nicht unüblich. Oft stellen Kritiker PoS als bessere Alternative dar. Ethereum-Initiatior Vitalik Buterin machte selbst aber bereits deutlich, dass Ethereum durch den neuen Algorithmus auch ein neues Ausmaß der Zentralisierung erfährt.

Der Bitcoin bleibt dem Proof of Work jedoch treu. Grund dafür ist zusammengefasst eine deutlich höhere Sicherheit. In PoS-Systemen fällt die Blockproduktion auffällig stark in die Hände der reichsten Staker, die dann übermäßig oft als Validatoren auftreten. Auch mögliche Zensur ist durch PoS viel leichter umzusetzen.

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Ist PoUW die Antwort auf den Stromverbrauch?

Entwickler von Flux möchten das Nötige mit dem Nützlichen verbinden und gaben daher bereits im Sommer 2021 bekannt, an Proof of Useful Work (PoUW) zu arbeiten.

Der wesentliche Unterschied zu klassischem PoW: Statt zufälliger Algorithmen lösen PoUW-Miner ganz bestimmte Aufgaben, für die man ohnehin Rechenleistung aufwenden müsste.

Beispielhaft nennt man dafür etwa maschinelles Lernen, die automatisierte Erkennung von Deepfakes oder das Rendern von Modellen für Krankheitsforscher von Folding@home.

Diese Innovation wird Flux zur ersten umweltfreundlichen Blockchain machen und gleichzeitig die rechnerischen Netzwerkressourcen des Flux-Ökosystems beträchtlich erweitern.

Schreibt man dazu in einer Pressemitteilung. Kurzgefasst sei das Ziel “echte Probleme” zu lösen, statt spezifisch erstellter, aber bedeutungsloser Aufgaben wie man sie bisher von BTC und ETH kennt.

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Die neuerliche Kritik am Proof of Work blieb auch den Flux-Entwicklern nicht verborgen. PoS hält man dabei allerdings nicht für die Lösung des Problems – genau aus diesem Grund arbeitet man aktuell an der Etablierung des ersten PoUW-Algorithmus.

Die aufgewendete Energie würde dann nicht länger “verschwendet”, sondern dient stets einem höheren Ziel.

Erste PoUW Blockchain soll noch dieses Jahr starten

Aufgabe von Flux ist es, ein Rechennetz zur Verfügung zu stellen, welches dezentrales Cloud Computing ermöglicht. Im Mai berichtete Bitcoin2Go über den Mainnet-Start der dezentralen Google-Alternative Presearch.

Presearch verwendet zur Bereitstellung seines Dienstes den dezentralen Datenspeicher von Flux. Aktuell greift Flux selbst auf einen PoW-Algorithmus namens ZelHash zurück – eine Abwandlung des bekannteren Equihash.

Auf Twitter verkündet man vor wenigen Tagen nun das ungefähre Veröffentlichungsdatum des PoUW-Algorithmus. Demnach startet dieser bereits im vierten Quartal dieses Jahres.

Bis Ende des Jahres wandelt Flux den bisherigen Algorithmus um und startet somit die erste PoUW-Blockchain. Auf den Bitcoin hat dieses Ereignis keinen Einfluss, er funktioniert auch weiterhin wie gewohnt.

Ein Gelingen dieser Idee könnte allerdings eindrucksvoll belegen, wie man mit einer abgewandelten Proof of Work-Blockchain zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt. Anders als das Bitcoin-Netzwerk ist Flux ASIC-resistent.

Bild: Flux via Medium

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