Sam Bankman-Fried verrät in einem Interview: Seine Krypto-Börse FTX hält Milliarden für Akquisitionen bereit. Auch sein Privatvermögen lässt Investitionen in schwächelnde Unternehmen der Kryptobranche zu.

FTX-Gründer Sam Bankman-Fried nutzt Bärenmarkt für Investitionen

Während der Bärenmarkt verschiedene Krypto-Unternehmen ins Straucheln bringt, versuchen große Spieler ihre Position zu festigen. Zu diesen gehört auch die Krypto-Börse FTX, die ihren Sitz zuletzt von Hongkong auf die Bahamas verlegte.

Mitgründer Sam Bankman-Fried verriet Reuters jüngst in einem Gespräch:

Ich und FTX haben noch ein paar Milliarden an der Hand.

Dieses Geld könnte dazu dienen, schwächelnde Firmen der Branche aufzukaufen, so sagt Bankman-Fried. Das Schlimmste sei inzwischen aber schon vorbei, glaubt er. Dass FTX an Investitionen interessiert ist, spricht sich bereits herum.

Es melden sich immer mehr Unternehmen bei uns.

Fügt der Geschäftsführer der Krypto-Börse hinzu. Diese Firmen befinden sich ebenfalls in monetären Schwierigkeiten und hoffen auf eine Rettung durch FTX oder Bankman-Frieds Kapitalgesellschaft Alameda Research.

Will FTX möglichst viel Kapital bündeln?

Zuletzt gab Alameda Research der Krypto-Börse Voyager ein Darlehen in Höhe von 200 Millionen US-Dollar. Dennoch gelang die Rettung des Betriebes nicht. Kurze Zeit später legte man sämtliche Dienstleistungen auf Eis, bevor man am Mittwoch offiziell Insolvenz anmeldete.

Ganz wie bei Voyager, brachte auch für Krypto-Lender BlockFi der Absturz des Kreditnehmers und Hedgefonds Three Arrows Capital das Fass zum Überlaufen.

FTX unterstützte auch BlockFi und stellte einen Kredit von 400 Millionen US-Dollar aus. FTX behält sich eine Option vor, die der Krypto-Börse erlaubt, BlockFi zu erwerben. Ob es letztlich zu einem Kauf kommt, hängt davon ab, welche Kennzahlen der Lending-Dienst erreicht.

Bankman-Fried erklärt offiziell, dass die wiederholten Kredite und mögliche Akquisen zum Schutz der Anlieger dienen und so den gesamten Kryptomarkt stabil halten sollen.

Andererseits lässt sich vermuten, dass FTX seinen Einfluss auf ebenjenen ausbauen will, indem man in Firmen investiert, die große Mengen an Bitcoin und Co. verwalten.

Reuters sagt Bankman-Fried:

Das Vertrauen der Verbraucher, dass die Dinge so funktionieren, wie sie beworben werden, ist unglaublich wichtig, und wenn es zerstört ist, ist es sehr schwer, dieses wiederherzustellen.

Bereits zu Beginn des Jahres stellte man mit FTX Ventures einen Risikofonds auf, der über ein Vermögen von zwei Milliarden US-Dollar verfügt.

Bankman-Fried ist bereit, persönliches Vermögen auszugeben

Nicht nur Alameda Research und FTX sind in der Lage dazu, große Summen zu investieren. Auch persönlich könne Bankman-Fried auf ein beträchtliches Vermögen zurückgreifen und er sei durchaus willens, das zu tun, so sagt er gegenüber Reuters.

Jede weitere Firmenrettung würde derzeit deutlich teurer. Zwar stünden seinen Unternehmen noch “ein paar Milliarden” bereit, jedoch könne auch dieses Budget schnell überschritten werden.

Außerdem sei es nicht in jeder Situation ratsam für ein Unternehmen, als Geldgeber aufzutreten. In ein oder zwei Fällen habe er deshalb sein privates Vermögen investiert.

FTX hat Aktionäre, und wir haben die Pflicht, ihnen gegenüber vernünftig zu handeln. Daher fühle ich mich sicherlich wohler, wenn ich mein eigenes Geld verbrenne.

Welche Unternehmen Bankman-Fried persönlich rettete, ist unklar. Bekannt ist hingegen, dass er im Mai 7,6 Prozent der Investmentplattform Robinhood erwarb, als dessen Aktienkurs sank.

Forbes schätzte das Vermögen des Unternehmers zur letzten Jahreswende auf über 20 Milliarden US-Dollar.

Ende Juni gab er dann bekannt, Robinhood mit FTX sogar erwerben zu wollen. Dazu kam es bislang nicht.

Bild: Cointelegraph

Die 15 besten Krypto-Börsen 2022

In unserem Börsenvergleich findest du die besten 15 Anbieter, um Kryptowährungen wie Bitcoin einfach und sicher zu kaufen.