Solana ist von einem Hack betroffen, durch den knapp 7.800 Wallets über fünf Millionen US-Dollar verlieren. Offenbar handelt es sich dabei um einen Exploit auf iOS-Geräten. Verschiedene Software Wallets sind betroffen.
Supply-Chain-Attacke kostet Solana-Nutzer Millionen
Über die Morgenstunden häuften sich Berichte auf Twitter, die von einem plötzlichen Totalverlust sprachen. Die Solana-Entwickler bestätigten bereits Verluste bei 7.767 Wallets und baten Geschädigte darum, eine Umfrage auszufüllen, um den verantwortlichen Exploit zu beheben.
Es ist bislang noch nicht ganz klar, ob auch Wallets betroffen sind, welche Nutzer auf anderen Betriebssystemen installierten. Hardware Wallets scheinen jedenfalls nicht zu den Opfern zu zählen.
Was ist ein Supply-Chain-Angriff?
Greift ein Hacker die Supply-Chain an – also die Versorgungskette – tauscht dieser das originale Produkt gegen manipulierte Schadsoftware aus. Eine Wallet kann etwa so manipuliert sein, dass diese den Hacker mit den privaten Schlüsseln ausstattet. Statt des Originals laden Nutzer eine manipulierte Version von offizieller Stelle herunter.
Im Fall von Solana halten es die Entwickler derzeit für möglich, dass ein Hacker unbemerkt die Programmbibliotheken mit Malware infizierte.
Um das akute Problem zu lösen, arbeiten die Solana-Entwickler gerade auf Hochtouren und erhalten dabei Unterstützung durch unabhängige Sicherheitsfirmen. Aktuelle Informationen stellt man in einem Tweet bereit.
Die Software Wallets Slope und Phantom meldeten bereits, von dem Hack betroffen zu sein. Das Verschulden eines einzelnen Softwareherstellers schließt man aus.
Daniel Wenz
Wie sollten Nutzer nun reagieren?
Entwickler von Magic Eden empfehlen Nutzern von Solana Software Wallets das Erstellen einer neuen Wallet. Sämtliche Inhalte sollten auf eine neue Wallet verschoben und die alte Adresse als kompromittiert betrachtet werden.
Solanas Hauptentwickler sprechen hingegen nur die Empfehlung aus, Seed Phrasen nicht erneut zu verwenden. Außerdem soll eine Wallet nicht wiederverwendet werden, wenn Coins bereits auf mysteriöse Art verschwanden.
Besonders empfehlenswert sei der Gebrauch einer Hardware Wallet, da dort keine Schäden bekannt sind. Wer jedoch keine Hardware Wallet zur Hand hat, sollte seine Anlagen laut Magic Eden schnellstens auf eine neue Software Wallet verschieben.
Yakovenko schließt Signaturen und Phishing als Fehlerquelle aus
Immer wieder kommt es zu Phishing in der Krypto-Szene. Durch eine gesteigerte Eigenverantwortung können Fehler schnell verheerend werden. Yakovenko schließt einen Phishing-Angriff in dieser Situation aus.
Auch sei ein durch eine digitale Signatur auftretender Fehler unwahrscheinlich, wie ihn der Kryptograf Bill Buchanan beschrieb. Verschiedene Nutzer lenkten Yakovenkos Aufmerksamkeit auf diese Thematik, da sie hinter dem Angriff einen tiefgreifenden Fehler vermuten.
Yakovenko dementiert allerdings, dass es sich um einen Fehler auf Protokoll-Level handeln könnte. Der tatsächlich entstandene Schaden ist unklar. Alle Informationen beruhen aktuell lediglich auf Schätzungen.
Eine umfassende Einschätzung kann erst stattfinden, wenn sich der Staub gelegt hat. Sollten weitere Meldungen ausbleiben, kommt die Solana-Gemeinschaft noch einmal glimpflich davon. Solana verzeichnete zu Spitzenzeiten fast 40 Millionen aktive Adressen innerhalb eines Monats.
Der Solana-Kurs bleibt von der Meldung bisher eher unbeeindruckt. In den letzten 24 Stunden sank SOL um lediglich 3,6 Prozent.
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