Neues im Fall des Terra (LUNA)-Debakels: Südkorea verbietet die Ausreise der Entwickler. Der asiatische Staat untersucht die Beteiligung der Gründer und Hauptentwickler am Crash des ehemaligen Top DeFi-Coins.

Ist TerraForm Labs doch am Terra-Crash schuld?

Galionsfigur von Terra ist dessen Mitgründer Do Kwon. Viele Investoren setzten große Hoffnung in den Südkoreaner. Nachdem Terra kollabierte, stieß Kwon eine enorme Welle der Ablehnung entgegen.

Dennoch glückte durch die Zustimmung der Gemeinschaft sein Plan, eine neue Version Terras nach dem Vorbild Ethereums zu schaffen.

Kwon sah sich jedoch nicht nur Anfeindungen im Internet ausgesetzt. Insbesondere in Südkorea war seine Blockchain ein äußerst beliebtes Investmentvehikel. Mindestens ein erzürnter Anleger suchte Kwons Wohnung auf, um ihn zu konfrontieren.

Kwon selbst wies jede Schuld von sich. Schon früh behauptete er, ein gezielter Angriff durch einflussreiche Spekulanten sei der Hintergrund. In der Kryptowelt sind diese Thesen nicht selten. Auch der Waves-Gründer Sasha Ivanov verlautbarte dieselbe Vermutung.

Nachdem Terra komplett zerfiel und der Kryptomarkt im Mai bereits zum zweiten Mal absackte, meldete sich auch Alex Mashinsky als Kopf hinter Celsius zu Wort. Er vermutete, Börsenhaie seien die Verantwortlichen.

Börsenhaie attackieren Kryptomarkt, sagt Celsius CEO Mashinsky
Celsius CEO Alex Mashinsky befürchtet, dass Börsenhaie wiederholt den Kryptomarkt attackieren. Dabei verursachen sie erhebliche Schäden.

Uppsala Security mutmaßt jedoch, Do Kwon selbst, dessen Unternehmen TerraForm Labs (TFL) oder die LUNA Foundation Guard stecken hinter dem Zusammenbruch und meint, dafür handfeste Beweise zu haben.

Wie lautet der Vorwurf gegenüber TFL?

Eine spezifische Wallet Adresse tauschte den TerraUSD (UST) gegen andere Kryptowährungen. Das geschah einerseits auf der DEX Curve Finance, auf der sich verschiedene Stablecoins miteinander handeln lassen, sowie auf der CEX Binance.

Dass dieser Vorgang der Stein des Anstoßes war, der Terra schließlich implodieren ließ, war frühzeitig bekannt. Unklar war allerdings, wer hinter der Wallet 0x8d47f08ebc5554504742f547eb721a43d4947d0a steckte.

Dank neuer Informationen lässt sich allerdings feststellen, dass es zwischen dieser Wallet und weiteren Wallets, die den Terra-Entwicklern der TFL gehören, Verbindungen gibt. Uppsala Security glaubt daher an gemeinsame Eigentümer.

Südkorea verbietet Terra-Entwicklern die Ausreise

Schnell kamen Do Kwon und die TFL nach dem Terra-Crash in den Fokus. Besonders Kwon tat sich als Strippenzieher des Terra-Ökosystems hervor. Nachdem südkoreanische Behörden Ermittlungen aufgenommen hatten, untersagt man den Terra-Entwicklern nun sogar die Ausreise.

Das berichtet das koreanische Nachrichtenportal jtbc. Offenbar besteht die Befürchtung, die Entwickler könnten fluchtartig das Land verlassen. Bereits im Vorfeld wurde bekannt, dass zumindest Kwon trotz des Einbruchs Profite in Millionenhöhe erzielte.

Terra-Entwickler Daniel Hong hält eine Behandlung seiner Person für “unverschämt und inakzeptabel”. Im Bericht erwähnt man außerdem eine Person, die man als “Mr. A” bezeichnet.

Diese Person habe bei der Entwicklung von Terra eine maßgebliche Rolle gespielt. Er gibt an, Kwon habe ihm berichtet, genug Geld gemacht zu haben, “um eine Insel zu erwerben”.

Zusätzlich sagt Mr. A aus, Kwon hätte wiederholt LUNA an Institutionen verkauft, um enorme Profite zu erzielen. Diese Geschäfte seien allerdings nicht transparent, sondern im Geheimen geschehen.

Nicht umsonst wurde LUNA zuvor oft für zu starke Zentralisierung kritisiert.

Neben den Vorwürfen der Marktmanipulation müssen sich die TFL und Kwon auch gegenüber Behauptungen der Geldwäsche und Steuerhinterziehung verantworten.

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