• Die Aktienkurse mehrerer US-Regionalbanken brachen am 3. Mai im nachbörslichen Handel teilweise sehr stark ein. Und das, obwohl der Vorsitzende der US-Notenbank Jerome Powell den Bankensektor im FOMC-Meeting nur wenige Stunden zuvor als solide und widerstandsfähig bezeichnet hatte.
  • Bitcoin (BTC) hingegen steigt im Zuge dessen wieder über die Marke von 29.000 US-Dollar.

Welche Banken sind vom Abverkauf betroffen?

Eine dieser regionalen Banken ist die PacWest Bancorp. Im nachbörslichen Handel ist die Aktie der Bank am 3. Mai nach Geschäftsschluss um satte 52,5 Prozent gefallen, nachdem Bloomberg berichtet hatte, dass die Bank am 4. Mai strategische Optionen prüfen würde. Es ist davon auszugehen, dass einige in der PacWest Bancorp Bank den nächsten Kandidaten sehen, welcher der US-Bankenkrise zum Opfer fällt. Berichten zufolge erwägt die Bank einen Verkauf oder eine Kapitalerhöhung, so Bloomberg.

Auch die Regionalbanken Western Alliance Bancorp (22,4 %), Metropolitan Bank (16,2 %) und die HomeStreet Bank (7,8 %) sind von den Geschehnissen im Bankensektor direkt betroffen.

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Die Metropolitan Bank bot einst sogar Dienstleistungen für Kryptofirmen an, schloss jedoch im Januar ihre digitale Asset-Vertikale, da die Bank mit den Entwicklungen am Krypto-Markt nicht zufrieden war.

Wie schätzt Powell die Marktlage ein?

Am 03. Mai fand das lang erwartete FOMC-Meeting statt. In diesem sagte Powell wortwörtlich: „Die Bedingungen im (Banken-)Sektor haben sich seit Anfang März weitgehend verbessert, und das US-Bankensystem ist solide und widerstandsfähig. Wir werden die Konditionen in der Branche weiterhin beobachten."

Powell fügte hinzu, dass die Fed engagiert sei, die richtigen Lehren aus dieser Phase zu ziehen, und daran arbeitet, dass sich solche Ereignisse nicht wiederholen.

Der Zusammenbruch der First Republic Bank war nach dem Untergang der SVB, Silvergate und der Signature Bank DAS Thema in der vergangenen Woche. Die Probleme tauchten erstmals am 26. April auf, als Nachrichten über eine staatliche Zwangsverwaltung die Runde machten. Dadurch brach der Aktienkurs der Bank innerhalb von Stunden um über 20 Prozent ein.

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Insgesamt wurden im vergangenen Monat über 500 Milliarden Dollar durch Bankpleiten vernichtet.

Auf Twitter haben mehrere Nutzer Powell für seine Worte im FOMC-Meeting verspottet. Will Clemente, der Gründer des Digital-Asset-Analyseunternehmens Reflexivity Research, twitterte an seine 680.300 Twitter-Follower, dass der Zusammenbruch von fünf Banken – SVB, Silvergate, Signature, First Republic und PacWest – wirklich nach einem sehr soliden und widerstandsfähigen Bankensystem klingt.

Fazit zur aktuellen Bankenkrise

Quasi mit Einbruch der Pandemie haben sich die Umstände für viele Banken geändert. So wurde die Geldmenge in diesem Zeitraum beispielsweise massiv ausgeweitet. Anschließend haben Lieferengpässe zu einem Nachfrageüberhang geführt und für erhöhte Preise (Inflation) gesorgt.

Auch wenn solche Umstände keineswegs üblich und dementsprechend von einer Zentralbank auch schwer zu planen sind, müssen wir nun mit den Auswirkungen der Geldpolitik der letzten Jahre leben.

Die amerikanische Zentralbank FED steht aktuell unter Druck, denn neben dem Kollaps einiger Regional- und Großbanken ist es vor allem das Vertrauen der Menschen, was verloren geht. Auch wenn Powell die Situation zu beschwichtigen versucht, ist die geldpolitische Lage weiterhin angespannt. Es ist definitiv davon auszugehen, dass die Bankenkrise ihr Ende hier noch nicht gefunden hat.