Nach einer Vielzahl von Wirtschaftssanktionen, die gegen Russland gerichtet sind, entstehen erste Gesetze, die verhindern sollen, dass das größte Land der Erde diese Sanktionen mithilfe von Bitcoin und anderen Kryptowährungen umgeht. Ein Forscher des MIT empfiehlt den USA nun eine Investition in BTC, um die Wirkung der Flucht aus den Fiatwährungen abzumildern.

Staatliche Kritik an Bitcoin wächst durch Ukraine-Konflikt

Spätestens seit dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine ist die Umgehung von Sanktionen der traditionellen Finanzen ein heißes Thema in der Politik. Ob und inwiefern Bitcoin und Co. die gegen Russland verhängten Maßnahmen verhindern oder mildern können, ist in der Diskussion.

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Der englische Anwalt Nigel Kushner ist sich unterdessen sicher, dass Kryptowährungen ein praktisches Mittel sind, um sich von der Vormundschaft zu lösen, die im klassischen Finanzsystem auch ganze Länder treffen kann.

Für Russen sei es zwar schwierig, in Krypto zu investieren, aber er erklärt:

Es ist die einzige Option! Von russischen Banken abgesehen, will niemand mehr Geschäfte machen, sobald man auf einer Sanktionsliste landet. Also, wohin soll man das Geld denn investieren?

Auch auf Krypto-Börsen werden die schwarzen Listen immer länger. Die Warnung des Kraken-CEO Jesse Powell bewies in kurzer Zeit ihre Richtigkeit.

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US-Senatorin Elizabeth Warren, die Kryptowährungen schon seit mehreren Jahren kritisiert, veröffentlichte am vergangenen Donnerstag einen neuen Gesetzesentwurf, der einschränkende Maßnahmen in der Finanzbranche verhängt.

Der Digital Asset Sanctions Compliance Enhancement Act wird von Kritikern als verfassungswidrig eingestuft. Unter anderem legt er fest, dass (Krypto-)Transaktionen von über 10.000 US-Dollar an die Finanzbehörden gemeldet werden müssen.

Personen oder Firmen, die eine etwaige Umgehung der Sanktionen ermöglichen, soll die US-Regierung identifizieren können. Wallet Adressen, die man für russischen Besitz hält, sollen blockiert werden dürfen und das Finanzministerium würde verpflichtet, einen Bericht zu verfassen, der die Möglichkeiten ausländischer Unternehmen aufzeigt, die Finanzsanktionen zu umgehen.

Lowery: „USA sollten Bitcoin kaufen“

Laut Coin Center stellt der Gesetzesvorschlag viele unschuldige Personen unter Generalverdacht. Jony Levin, Mitgründer von Chainalysis, bemühte sich im Gespräch mit Warren um Schadensbegrenzung und äußerte, dass auch ein Chainhop Kryptowährungen nicht verschleiern könne.

Coin Center ist sicher, dass der Gesetzesvorschlag nicht durchgesetzt wird, denn dafür mangele es an dessen Unterstützung.

Bereits am 7. März äußerte die US-Behörde FinCEN eine Warnung an sämtliche Unternehmen, die potenziell die Chance zur Umgehung der Sanktionen bieten könnten.

MIT-Forscher Jason Lowery erwartet eine gänzlich andere Herangehensweise als von FinCEN oder Warren betrieben. Seiner Meinung nach stelle die Flucht aus dem Dollarsystem zwar eine Gefahr für die USA dar, aber diese müsse man anders bekämpfen.

Dass die globale Vorherrschaft des US-Dollars zunehmend abgelehnt würde, sei auffällig. Gänzlich zu verhindern sei dieser Prozess keinesfalls, doch man könne ihn zumindest temporär mildern. So äußert er:

Die Vereinigten Staaten sollten sich besser positionieren, um davon zu profitieren. Das tut man, indem man Bitcoin kauft, so dass man einen überproportionalen Wert erhält, wenn die Leute in BTC strömen.

Würde ein Staat diese Chance nutzen, könne man für die nächsten 1.000 Jahre sicherstellen, eine Weltmacht zu bleiben, vermutet Lowery. Bitcoin sei das Mittel schlechthin zur Verteidigung des eigenen Vermögens. Diese Rolle erachtet er in den kommenden Jahren als wachsend.

Bitcoin bewahrt die Gleichgerechtigkeit und erschafft einen enormen industriellen Verteidigungskomplex.

Können Verbote Bitcoin und Kryptowährungen stoppen?

Der Ansatz vieler Politiker sei grundlegend falsch, so Lowery. Das Problem ist das große Missverständnis, man könne Bitcoin aus der Ferne kontrollieren.

Man kann seinem Gegner nicht verbieten, Bitcoin zu verwenden. Das ist praktisch unmöglich.

Lowery ist allerdings bei Weitem nicht der einzige Analyst, der eine solche Einschätzung vornimmt. Analysten des Finanzunternehmens Fidelity schätzen die Lage genauso ein. Demnach komme die Spieltheorie zum Tragen.

Der Einsatz sei sehr hoch und umso mehr Bitcoin Staaten frühzeitig akkumulieren, umso besser könnten sie langfristig mithalten.

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