EZB Zinsentscheid: Termine, Leitzins & Auswirkungen auf Krypto

EZB-Zinsentscheid: Das Wichtigste in Kürze

1. Der aktuelle Leitzins der Europäischen Zentralbank EZB beträgt 3,25 Prozent.
2. Die letzte Sitzung der EZB fand am 17. Oktober 2024 statt. In dieser wurde der Leitzins um -0,25 Prozent gesenkt.
3. Die nächste Pressekonferenz der EZB mit einem Zinsentscheid zum Leitzins findet am 12. Dezember 2024 statt.
4. Analysten erwarten, dass der Leitzins der EZB bei der nächsten Sitzung um weitere -0,25 Prozent auf ein Zinsniveau von 3 Prozent gesenkt wird.
5. Bitcoin2Go prognostiziert tendenziell positive Auswirkungen auf den Krypto-Markt.

EZB-Zinsentscheid: Ablauf und Auswirkungen

Die Zentralbanken ändern den Leitzins, um den Anstieg der Inflation zu kontrollieren. Wenn die Inflation beispielsweise zu hoch ist, hebt die Zentralbank ihren Leitzins an. Der höhere Zinssatz führt zu weniger Ausgaben in der Wirtschaft. Dies bremst das Tempo der Inflation. Dagegen senkt sie den Leitzins, um die Wirtschaft zu stimulieren und Ausgaben anzuregen. Damit fördert sie die Wirtschaftstätigkeit und das Wachstum.

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist im Gleichschritt mit anderen führenden Zentralbanken wie der US-Notenbank FED ab Mitte 2022 dazu übergegangen, die historische Null-Zins-Politik zu beenden und stattdessen die Zinsen sukzessive auf ein Zinsniveau von 4,5 Prozent anzuheben. Hintergrund der Zinsanhebung war die Umkehrung der expansiven Geldausweitung im Zuge der Corona-Pandemie, die zu der erhöhten Inflation in der EU und global geführt hat.

Im Juni 2024 hat die EZB die Zinswende vollzogen und hat erstmals seit 2019 die Leitzinsen um -25 Basispunkte auf 4,25 % gesenkt.

Historische Termine und EZB-Sitzungen zum Leitzins

Folgende Zinsentscheide wurden in den vergangenen zwei Jahren durch die Europäische Zentralbank gefällt:

Das höchste Zinsniveau, das jemals seit der Gründung der EZB am 01. Juni 1998 erreicht wurde, betrug 4,75 % nur wenige Jahre später rund um die Jahrtausendwende:

Seitdem sind die Zinsen sukzessive abgeflacht und haben sich von 2015 bis Mitte 2022 auf dem historisch niedrigen Zinsniveau von 0 % gehalten. Das »billige Geld« hat die Wirtschaft in der EU kräftig angekurbelt.

Seit Mitte 2022 wurden die Zinsen durch die EZB im Einklang mit den führenden globalen Zentralbanken steil angehoben und haben mit 4,5 % das Zinsplateau dieses Zyklus erreicht.

Wie beeinflussen Leitzinsentscheidungen der EZB Kryptowährungen wie Bitcoin?

Im Prinzip bewegen sich die Zinssätze und der breite Finanzmarkt inkl. Bitcoin in entgegengesetzte Richtungen: steigen die Zinsen, fallen die Kurse an den Märkten - sinken hingegen die Zinsen, steigen in der Regel auch die Kurse. Zeichnet sich eine Änderung des zinspolitischen Kurses ab, sorgt dies bereits für eine Kurswende.

Dies ließ sich insbesondere im Kryptomarkt gut beobachten, als sich Ende 2021 abzeichnete, dass die US-Notenbank FED im Zuge der Bekämpfung der hohen Inflation beabsichtigt, die Zinsen sukzessive anzuheben. Im Zuge dessen fielen die Kurse dramatisch und leiteten den Bärenmarkt ein, der sein Ende mit dem Erreichen des Zinsniveaus von 5,25 % der Federal Reserve Anfang 2023 fand.

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass sich in Phasen hoher Zinsen bewährte Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) besser entwickeln bzw. geringere Verluste erleiden, da diese als weniger risikoreich gelten.

Altcoins hingegen haben es in Phasen hoher Zinsen schwerer, da Investoren ihr Risiko minimieren und ihr Geld lieber in »sicheren Häfen« wie BTC verwahren. In Phasen niedriger Zinsen bieten Altcoins wiederum die besten Chancen, da diese Marktphasen für verstärktes Vertrauen unter Anlegern sorgen und eher bereit sind, in risikoreiche Anlagen zu investieren.