Das Wichtigste zu Mt. Gox in Kürze

  1. Mt. Gox war einst die größte Bitcoin-Börse der Welt und wickelte bis zu 70 % aller Bitcoin-Transaktionen ab.
  2. Die Börse wurde 2010 gegründet und war ursprünglich eine Plattform für den Handel mit Magic: The Gathering Karten.
  3. Im Februar 2014 meldete Mt. Gox Insolvenz an, nachdem rund 850.000 Bitcoin (damals etwa 450 Millionen US-Dollar wert) verschwunden waren.
  4. Der Verlust der Bitcoin wurde auf Hackerangriffe und interne Sicherheitslücken zurückgeführt.
  5. Mark Karpelès, der CEO von Mt. Gox, wurde später wegen Datenmanipulation und Veruntreuung angeklagt und verurteilt.
  6. Der Mt. Gox-Skandal führte zu erheblichen Kurseinbrüchen und Verlusten im Bitcoin-Markt.
  7. Bis heute spielt die Insolvenz eine Rolle bei der Bitcoin-Kursentwicklung, da Investoren die Auszahlung einer solch hohen Menge an BTC fürchten.
  8. Das Insolvenzverfahren von Mt. Gox läuft immer noch, wobei die verbleibenden 142.000 Bitcoins ab Anfang Juli 2024 an die betroffenen Investoren zurückgezahlt werden.
  9. Mt. Gox bleibt ein warnendes Beispiel für die Risiken und Herausforderungen im Umgang mit Kryptowährungen.
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Neueste Entwicklungen und Nachrichten zu Mt. Gox

Nachdem Mt. Gox 2014 Konkurs angemeldet hatte, kam es zu zahlreichen Verzögerungen bei der Entschädigung der Opfer. Letztes Jahr setzte das Gericht in Tokio eine Frist bis Oktober 2024 für den zivilrechtlichen Rehabilitationsplan der Börse.

Seit über zehn Jahren warten die betroffenen Investoren also mittlerweile schon auf die Rückzahlung ihrer BTC, die sie durch die Insolvenz ohne Eigenverschulden verloren hatten. Nachrichten über Entwicklungen und mögliche Auszahlungen sorgen stets für große Kursbewegungen am Kryptomarkt.

  • 28. Mai 2024: Im Mai hat Mt. Gox zum ersten Mal seit fünf Jahren über 140.000 BTC im Wert von rund 9 Mrd. US-Dollar aus ihren gekennzeichneten Cold Wallets bewegt. Bei den Transaktionen, die von On-Chain-Analysten aufmerksam verfolgt wurden, hat es sich um erste Vorbereitungen für die Rückzahlungen an die betroffenen Investoren gehandelt.
  • 24. Juni 2024: Anfang Juli startet die Rückzahlung der exakt 141.687 BTC an die Investoren im Wert von ca. 8,5 Mrd. US-Dollar im Sinne des Rehabilitationsplans. Dies geht aus einem Statement des Treuhänders Nobuaki Kobayashi hervor, das auf der offiziellen Mt. Gox-Website veröffentlicht wurde.
  • 25. Juni 2024: Galaxy Digital rechnet damit, dass nur rund die Hälfte (ca. 65.000 BTC) an private Investoren ausgezahlt werden, die potenziell auf zentralen Krypto-Börsen veräußert werden könnten, wobei wohl die große Mehrheit ihre BTC weiter halten und stattdessen ihre BCH veräußern werden.

Die Geschichte von Mt. Gox

Die japanische Krypto-Börse Mt. Gox wurde von Jed McCaleb im Jahre 2010 gegründet und diente ursprünglich dem simplen Zweck, Fans des Kartenspiels Magic: The Gathering den Handel von Karten über die Website zu ermöglichen. Der Name Mt. Gox wurde als Akronym für »Magic: The Gathering Online Exchange« geschaffen.

Im Jahre 2011 wurde die Website an Mark Karpèles übertragen, der dafür sechs Monatseinnahmen erhielt. Karpeles wurde der größte Aktionär und CEO.

Mt. Gox galt auf seinem Höhepunkt als die größte Bitcoin-Börse der Welt. Sie wickelte 70 bis 80 % des weltweiten Handelsvolumens ab - so viele Transaktionen, dass der Börse eine entscheidende Rolle bei der Bitcoin-Marktaktivität zukam.

Der Mt. Gox Skandal und Hack

Mt. Gox stand aufgrund der hohen Bedeutung für den Kryptomarkt im Fokus von global organisierten Hackern. Die Börse sorgte über die Jahre auch immer wieder für Schlagzeilen aufgrund gröberer Sicherheitsprobleme, an denen sich Hacker in großem Stil bedienten.

So nutzten Hacker erstmals im Jahr 2011 gestohlene Anmeldedaten, um Bitcoins an eigene Wallets zu übertragen. Im selben Jahr gingen aufgrund von Mängeln in den Netzwerkprotokollen mehrere tausend Bitcoins "verloren".

Die Frustration der Kunden über Probleme beim Abheben von Geldern nahm sukzessive zu. Technische Fehler hinderten das Unternehmen daran, die Transaktionsdetails genau zu erfassen, einschließlich der Ungewissheit darüber, ob die BTC der Kunden tatsächlich auf die Wallets der Kunden übertragen worden waren.

Anfang Februar 2014 setzte die Börse schließlich Abhebungen vollständig aus, nachdem sie behauptet hatte, verdächtige Aktivitäten in ihren digitalen Wallets entdeckt zu haben. Das Unternehmen stellte fest, dass es Hunderttausende von Bitcoins "verloren" hatte. Berichte über die Anzahl der verlorenen Coins schwankten zwischen 650.000 und 850.000.

Zwar konnten später 200.000 Bitcoins wiedergefunden werden, doch die fehlenden Coins destabilisierten den Markt erheblich. Der damalige Wert der 850.000 BTC belief sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag (ca. 450 Mio. USD), was Mt. Gox in die Insolvenz trieb. Mt. Gox meldete beim Bezirksgericht Tokio Konkurs an und wurde im April 2014 aufgefordert, das Unternehmen zu liquidieren und einen Weg zu finden, die Gläubiger zu entschädigen.

Es gab Spekulationen, dass russische Hacker hinter dem Raub steckten, und es gab auch Hoffnung, dass einige der gestohlenen Bitcoins wiedergefunden werden könnten. 2019 wurde Mark Karpeles, der CEO von Mt. Gox, für schuldig befunden, Daten gefälscht zu haben, um die Bestände aufzublähen.

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Die Insolvenz hat dazu geführt, dass das Thema der Krypto-Verwahrung stärker in den Fokus von Krypto-Investoren gerückt ist, da der Fall das Problem von Krypto-Börsen aufgezeigt hat, dass man eben nicht im Besitz seiner Coins ist, wenn man sie auf zentralen Krypto-Börsen hält.

Dadurch wurde das Bewusstsein der Community für Non-Custodial Wallets wie bspw. Hardware Wallets geschärft, sodass der Fall letztlich auch etwas Gutes für den gesamten Krypto-Sektor hatte.

Die Mt. Gox Insolvenz: Verfahren und Auszahlungen

Zwischen Oktober 2019 und Oktober 2020 verlängerte der Mt. Gox-Treuhänder Nobuaki Kobayashi die Frist für die Einreichung von Forderungen insgesamt fünfmal.

Im November 2021 veröffentlichte Kobayashi schließlich eine Mitteilung, nachdem die japanischen Gerichte und die Gläubiger von Mt. Gox eine Einigung über den Sanierungsplan von Mt. Gox erzielt hatten. Der Rehabilitationsplan sieht einen Registrierungs- und Entschädigungsplan vor, der auf Phasen für verschiedene Gläubiger basiert.

Genehmigte Rehabilitationsgläubiger mit Gläubigernummern können sich im »Mt. Gox Online Rehabilitation Claim Filing System« anmelden. Leider können über dieses System keine neuen Rehabilitationsforderungen eingereicht werden.

Das Bezirksgericht Tokio verwies den Rehabilitationsentwurf im Februar 2021 an einen Beschluss, über den im November 2021 abgestimmt und der abgeschlossen wurde, wodurch das Verfahren besiegelt und die Erhebung neuer Forderungen verhindert wurde.

Im April 2024 waren die Rückzahlungen an die Gläubiger noch nicht abgeschlossen, da das Mt. Gox-Team öffentlich vor Betrügern warnen musste, die versuchten, den Gläubigern Gelder zu entziehen, indem sie sie dazu brachten, ihre Geldbörsen mit einer "einmalig generierten Abhebungsseite" zu verbinden.

Im Juni 2024 folgte schließlich die Mitteilung darüber, dass die Auszahlung der Bitcoin (und Bitcoin Cash) an die betroffenen Investoren Anfang Juli 2024 beginnen wird.

Ursachen und Auswirkungen auf den Bitcoin Kurs

Obwohl seit langem erwartet, befürchten einige, dass die hohen Auszahlungen den Bitcoin-Kurs kurzzeitig belasten könnten, wenn die Geschädigten einen Teil ihrer zurückgegebenen BTC verkaufen. Belastend kommt hinzu, dass die Auszahlung in eine Phase fällt, in der die Liquidität am Markt vergleichsweise gering ist, sodass Abverkäufe schnell zu einem Crash führen könnten.

Nichtsdestotrotz stellen die Rückzahlungen ein abschließendes Kapitel in der Geschichte von Bitcoin dar und ein Großteil der Anleger wird aller Voraussicht auch an ihren BTC-Beständen festhalten, die sie notgedrungen nun schon seit über 10 Jahren »hodlen«.

Häufige Fragen (FAQ) zur insolventen Krypto-Börse Mt. Gox

In diesem Abschnitt geben wir Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Mt. Gox-Skandal.

  • Was ist Mt. Gox?

    Mt. Gox (Akronym für Magic: The Gathering Online Exchange) ist in den Anfängen von Bitcoin die weltweit größte Krypto-Börse gewesen, die bis zu 70 % des gesamten Handelsvolumens von BTC abwickelte, bevor sie im Februar 2014 aufgrund von Hacking-Angriffen und Veruntreuung durch den CEO Mark Karpèles in die Insolvenz rutschte. Hunderttausende Investoren verloren ihre BTC, die sie auf der Plattform verwahrten.
  • In welchem Jahr wurde Mt. Gox gehackt?

    Mt. Gox wurde mehrfach aufgrund gröberer Sicherheitslücken gehackt. Im Jahr 2014 stahlen Hacker bei einem der vielen Angriffe auf die Börse zwischen 2010 und 2013 rund 740.000 Bitcoin im Wert von heute 15 Milliarden US-Dollar. Zur Insolvenz trug jedoch auch die Veruntreuung von Geldern durch den CEO Mark Karpèles bei, der im Jahr 2019 für sein Vergehen verurteilt wurde.
  • Wie viel Bitcoin wurden bei Mt. Gox verloren?

    Insgesamt gingen 850.000 BTC "verloren", wobei im Nachhinein ca. 200.000 BTC wieder aufgetaucht sind. Durch den Bitcoin-Hardfork im Jahre 2017 und die Aufsplittung in Bitcoin und Bitcoin Cash haben betroffene Investoren neben BTC auch Anspruch auf BCH.
  • Was geschah mit Mark Karpèles?

    2019 wurde Mark Karpeles, der CEO von Mt. Gox, für schuldig befunden, Daten gefälscht zu haben, um die Bestände aufzublähen. Er wurde wegen Datenmanipulation und Veruntreuung angeklagt und verurteilt.
  • Wann erhalten Investoren ihre Rückzahlung von Mt. Gox?

    Ab Anfang Juli 2024 werden insgesamt 142.000 Bitcoin, 143.000 Bitcoin Cash und 69 Milliarden japanische Yen an rund 127.000 Gläubiger verteilt. Die bevorstehenden Auszahlungen werden über Börsen erfolgen, mit denen Mt. Gox eine Partnerschaft eingegangen ist. Die Reihenfolge hängt vom Fortschritt der erforderlichen Due-Diligence-Prüfung mit jeder Plattform ab.