Seit geraumer Zeit wächst in Argentinien die Verwendung von Kryptowährungen stark. Hauptgrund dafür ist eine schwache nationale Währung. Zwei der größten Landesbanken wollten ihr Angebot um Kryptos erweitern, werden nun aber von der Regierung gestoppt. Man weist die Finanzinstitute darauf hin, dass derartige Geschäfte verboten sind.

Argentinien fragt Finanzspritze des IWF an

Der argentinische Peso ist nicht als stabile Währung bekannt. 2018 kam es zu einer Währungskrise, in dessen Folge der damalige Präsident Mauricio Macri um ein Darlehen vom Internationalen Währungsfonds (IWF) bat.

Die Lage im südamerikanischen Land ist bis heute angespannt. Ende 2021 besuchte Ethereum-Gründer Vitalik Buterin den Staat – auch, um die dortige Hyperinflation einmal persönlich zu erleben.

Vitalik Buterin besucht Argentinien, um Hyperinflation zu erleben
Die Inflation ist ein bekanntes Instrument, das bereits zur Erfindung des Bitcoin maßgeblich beitrug. Nun besucht Vitalik Buterin Argentinien, um die Hyperinflation persönlich zu erleben.

Buterin selbst sagte, er sei in Argentinien wie ein Held gefeiert worden. Das habe er in diesem Ausmaß noch nie zuvor erlebt. Erkenntnisse aus El Salvador decken diese Erfahrung.

Die dortige Krypto-Adoption geht trotz vieler Anreize nur schleppend voran. Der mittelamerikanische Staat verwendet den vergleichsweise stabilen US-Dollar als Währung. Daher ist es vielen Einwohnern bis heute nicht ersichtlich, warum sie zu Kryptos wechseln sollten.

In Argentinien ergibt sich diese Entwicklung durch den schwachen Peso von ganz allein. Während die Landesbewohner zu Kryptowährungen flüchten, will die Regierung genau das verhindern und schmiedet dafür extra ein Abkommen mit dem IWF.

Argentinische Regierung unterbindet steigende Krypto-Adoption

Anfang März verspricht der IWF der argentinischen Regierung die geforderte Finanzspritze in Höhe von 45 Milliarden US-Dollar. Argentinien müsse dafür jedoch Gegenleistungen liefern. Zu diesen gehört es, die Adoption von Kryptowährungen im Land zu bekämpfen.

Bisher äußerte sich die Ausführung dieses Plans jedoch nicht öffentlich. Erst im April verkündete der Bürgermeister der Hauptstadt Buenos Aires, man müsse Kryptowährungen und die Blockchain-Technologie stärker nutzen.

So wolle er den Bewohnern der Stadt die Möglichkeit geben, ihre Steuern mit Kryptowährungen zu begleichen. Jüngst teilten Banco Galicia und Brubank mit, bald den Handel mit verschiedenen Kryptowährungen anzubieten.

Darunter befinden sich neben dem Bitcoin und Ether auch USDC und Ripple (XRP). Die Erweiterung des Angebots sollte stattfinden, nachdem 60 Prozent ihrer Kunden um Kryptowährungen gebeten hatten.

Die argentinische Zentralbank (BCRA) äußerte in einer Pressemitteilung vom Donnerstag, dass es dazu nicht kommt. In der Stellungnahme heißt es:

Finanzinstitute dürfen keine Transaktionen mit digitalen Vermögenswerten, einschließlich Kryptowährungen (...) durchführen, die nicht von einer nationalen Behörde reguliert und von der Zentralbank zugelassen sind.

Zu Abweichungen einzelner Bestimmungen könne es aber kommen, da „verschiedene Akteure, die an Geschäften mit diesen Vermögenswerten beteiligt sind, nicht im Land ansässig sind.“

Argentinien bislang Weltspitze in Sachen Krypto-Adoption

Bislang gehörte Argentinien zu den Ländern mit der am weitesten verbreiteten Krypto-Adoption. Daten des Zahlungsdienstleisters Deel belegen, dass Einkommen in Kryptowährungen in Argentinien populärer sind als in allen weiteren lateinamerikanischen Ländern.

Besonders beliebt ist der Bitcoin mit einem Anteil von 63 Prozent, gefolgt von Ethereum mit 23 Prozent. Erwähnung finden auch USDC, Solana und Dash, der sich besonders in Südamerika großer Beliebtheit erfreut.

Diese Entwicklung werde neben der bereits großen Akzeptanz von Kryptowährungen von der Unterstützung der Behörden befeuert. Der Bericht entstand wohlgemerkt, bevor die argentinische Regierung das Abkommen mit dem IWF verkündete.

Ob die Regierung ihre Verbote durchsetzen kann, oder ob die Argentinier widerständig und den Kryptowährungen treu bleiben, kann nur die Zukunft zeigen. Neueste Erkenntnisse, die bewiesen, dass Argentinier massenhaft auf P2P-Marktplätze strömten, sprechen für letztere Annahme.

Ein Verbot lässt sich nicht wirklich umsetzen. Genau dort liegt eine der Stärken des Bitcoin und ähnlich dezentralisierter Kryptowährungen.

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