• BaFin Chef Rupert Schaefer fordert eine lückenlose Krypto-Regulierung auf globaler Ebene.
  • Diese ist laut Schaefer bereits auf dem Weg und soll nachhaltige und echte Innovation fördern und dabei Anleger vor böswilligen Akteuren wie FTX schützen.
MiCa-Verordnung: Krypto-Regulierung in der EU erklärt
Mit der MiCa-Verordnung möchte die Europäische Union endlich einen klaren regulatorischen Rahmen für Krypto-Assets schaffen. Alle Infos zu diesem Thema und auch zu der umstrittenen Transfer of Funds Regulation findest Du in diesem Artikel.

BaFin Chef fordert lückenlose Krypto-Regulierung

Während die Europäische Union mit der Verabschiedung des umfassenden Rahmenwerks Markets in Crypto Assets (MiCA) bedeutende Fortschritte bei der Regulierung von Kryptowährungen gemacht hat, besteht laut dem Chef der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) weiterhin Bedarf an einer globalen Regulierung.

Rupert Schaefer meldete sich gestern in einem Blogbeitrag über den derzeitigen Stand der Krypto-Regulierung zu Wort. Als Analogie verwendete er den globalen Flugverkehr, welcher international gültigen Regeln folgt:

Es ist der Albtraum eines jeden Piloten: In seinem Luftraum bewegen sich Flugzeuge ohne Kennzeichen und ohne Funkverbindung. Sie befolgen keine Flugregeln. Der geordnete Luftverkehr und die Sicherheit der Passagiere sind in Gefahr.

Schaefers Ansicht nach haben "manche Krypto-Assets und Decentralized Finance (DeFi) Projekte [...] durchaus Ähnlichkeit mit nicht identifizierbaren Flugobjekten." So wäre es fahrlässig, diese einfach zu ignorieren. Als unglückliches Beispiel für so ein nicht identifizierbares Flugobjekt nannte er FTX. Die Aufgabe der Finanzaufsicht sollte an dieser Stelle der des Towers gleichkommen:

Wir müssen ihre Eigenschaften kennen, sie verstehen, ihre Route kennen und, wenn nötig, eingreifen.

Das sei der einzige Weg, wie "Marktteilnehmer langfristig [...] von der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) profitieren" und Unternehmen echte Innovation in diesem Bereich hervorbringen können.

Schaefer würdigte die offensichtlichen Fortschritte bei der Regulierung von Kryptowährungen durch die Verabschiedung der MiCA in der EU, die Empfehlungen des Financial Stability Board (FSB) und der International Association of Securities Commissions (IOSCO) sowie den neuen internationalen Aufsichtsstandard des Basler Ausschusses für die Behandlung von Kryptowährungsrisiken.

Der BaFin Chef erinnerte jedoch an die Unstimmigkeiten, die auf globaler Ebene bestehen, wo es immer noch Platz für Ausnahmen von globalen Regulierungsmaßnahmen gibt:

Nun müssen die gemeinsamen Prinzipien auch weltweit konsistent und konsequent umgesetzt werden. Weiße Flecken im Flugradar darf es nicht geben: Auch auf Nischen-Finanzplätzen sollen die globalen Regeln gelten.

Die gleiche Meinung vertrat kürzlich der indische Premierminister Narendra Modi, der sich für eine globale Zusammenarbeit bei der Formulierung von Krypto-Vorschriften unter den G20-Mitgliedstaaten einsetzte.

Fazit: Globale Krypto-Regulierung

Kryptowährungen sind zu einem globalen Phänomen geworden und nicht mehr wegzudenken. Überall auf der Welt nehmen sich Regulatoren den damit verbundenen neuen Herausforderungen an.

Da scheint es durchaus sinnvoll allgemein gültige Richtlinien und Regeln zu etablieren - zumindest wenn diese angemessen und entsprechend auf die Besonderheiten von Kryptowährungen angepasst sind.

📌
Mit Verabschiedung der MiCA-Richtlinien haben Investitionen in den Krypto- und Blockchain-Sektor in Deutschland, wie auch in einer Reihe anderer europäischer Märkte, stark zugenommen. So ist dieser Sektor seit der ersten Jahreshälfte 2023 Spitzenreiter unter den Fintech-Unternehmen, was Investitionsgelder angeht.

Insgesamt sind die Entwicklungen durchaus begrüßenswert und ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Massenadoption. Dabei wird es aber weiterhin spannend zu beobachten sein, wie die Aufsichtsbehörden dieser Welt sich der Regulierung von dezentralen Krypto-Assets annähern.

So gab es beispielsweise auch bei Verabschiedung der MiCA berechtige Kritik - vor allem in Bezug auf die Transfer of Funds (TFR) Regulation, welche droht, ursprüngliche Krypto-Grundwerte wie den erlaubnisfreien Transfer von Assets zu untergraben.

MiCa-Verordnung: Krypto-Regulierung in der EU erklärt
Mit der MiCa-Verordnung möchte die Europäische Union endlich einen klaren regulatorischen Rahmen für Krypto-Assets schaffen. Alle Infos zu diesem Thema und auch zu der umstrittenen Transfer of Funds Regulation findest Du in diesem Artikel.