Aktuelle DeFi News der Woche

  • Samstag, 09. September 2023: Die CFTC hat vor kurzem angekündigt, dass sie gegen die drei DeFi-Projekte Opyn, ZeroEx und Deridex vorgehen wird, weil diese es angeblich versäumt haben, verschiedene Finanzprodukte ordnungsgemäß als Derivate zu registrieren.
  • Die CFTC-Kommissarin Summer Mersinger hat diesbezüglich nun Bedenken gegenüber ihrer Behörde geäußert und argumentierte, dass Strafverfolgungsmaßnahmen nicht das am besten geeignete Mittel seien, um mit der neuartigen DeFi-Technologie umzugehen. Die Kommissarin ist vielmehr der Ansicht, dass die CFTC mit der Öffentlichkeit und den Interessenvertretern der Branche zunächst über andere Regulierungsinstrumente zusammenarbeiten sollte, anstatt in erster Linie auf Strafverfolgungsmaßnahmen zu setzen.
  • Montag, 11. September 2023: Ist das Interesse an der bereits totgesagten Social dApp Friend.Tech wieder zurück? Darauf lässt jedenfalls das Handelsvolumen schließen, das am gestrigen Montag wieder auf über 12 Mio. US-Dollar angestiegen ist. Daten von Dune Analytics deuten darauf hin, dass das höhere Handelsvolumen auf die bestehenden Nutzer zurückzuführen ist, da die Zahl der täglich neu hinzukommenden Nutzer rückläufig war.
  • Dennoch ist die kumulative Nutzerbasis von Friend.Tech von etwa 5.000 Mitte August auf 140.000 im September angewachsen, während der Gesamtwert aller Transaktionen auf 20 Millionen US-Dollar gestiegen ist.
  • Jüngste On-Chain-Daten haben gezeigt, dass in den vergangenen drei Wochen insgesamt 175 Mio. ADA von Nutzern aus dem Cardano Staking entnommen wurden, wodurch die Staking-Rate von Cardano rapide von 66 auf 60 Prozent gesunken ist. Womöglich trennen sich aufgrund der negativen Rendite der letzten Monate einige Investoren von ihrer Position.  

Das gesamte Total Value Locked (TVL) beläuft sich in dieser Woche auf 36,9 Mrd. US-Dollar, ein weiterer Rückgang um rund 800 Mio. US-Dollar im Vergleich zur Vorwoche und ein neuer Tiefststand seit über zwei Jahren.

Total TVL, Quelle: DeFillama.com

BaFin-Lizenzierte Krypto-Depotbank Finoa wird regulierte DeFi-Services anbieten

Nachdem die Krypto-Depotbank Finoa mit Sitz in Berlin Anfang des Jahres eine Lizenzgenehmigung der deutschen Finanzaufsichtsbehörde BaFin erhalten hat, wird Finoa seinen mehr als 300 institutionellen Kunden ihr Produkt "FinoaConnect" anbieten, eine Wallet-Integration mit einer ausgewählten Liste von zugelassenen DeFi-Plattformen, Web3-Anwendungen (dApps) und Blockchain-Governance-Szenarien.

Damit erweitert Finoa sein Angebot an Brokerage- und Staking-Diensten um einen einfachen Zugang zu einer aufsichtsrechtlich konformen Form der dezentralen Finanzierung (DeFi) über die eigene Wallet-Infrastruktur des Unternehmens.

Regulierte Institutionen können sich an DeFi-Lending-Pools und automatisiertem Market Making (AMM) beteiligen, müssen aber wissen, mit wem sie handeln. Dies hat dazu geführt, dass sich eine besser abgesicherte Art von DeFi herausgebildet hat, die zusätzliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche (AML) vorsieht, wie z.B. eine eingebaute digitale Identität oder eine Whitelist für Kreditpartner.

Bestehende Wallets entsprechen nicht den erforderlichen Sicherheitsstandards

Laut dem Finoa-Gründer Henrik Gebbing hat Finoa in den letzten Monaten viele Anfragen erhalten, um dApps in seinen Depot-Wallets zu ermöglichen. Nachdem er sich verschiedene Wallet-Angebote angesehen hatte, war Gebbing der Meinung, dass diese nicht die Sicherheit und Transaktionsintegrität der von Finoa in den letzten fünf Jahren aufgebauten Depot-Wallet-Infrastruktur widerspiegeln.

Letztendlich machte es Sinn, FinoaConnect auf der bestehenden proprietären Technologie aufzubauen, sagte er.

"Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist, was wir als regulierte Depotbank tun können und was nicht", sagte Gebbing. "Was Sie zum Beispiel nicht finden werden, ist, dass wir Finoa-Wallets einfach mit jeder Art von dezentraler App da draußen verbinden, erlaubnisfreie DeFi und so weiter. Es ist wirklich ein gefilterter, kuratierter Satz von Apps, mit denen man arbeiten kann."

Finoa hat seine Liste von kuratierten Web3-Plattformen zwar nicht offengelegt, allerdings gelten unter anderem Aave Arc, die Compound Treasury und Angebote wie Maple Finance als Krypto-freundlich unter Institutionen.


Neben Finoa gibt es in Deutschland noch viele weitere aufstrebende Krypto-Startups! Schaue dir in dieser Statistik die größten Blockchain Fintechs aus Deutschland an:

Krypto Monitor » Bekannte Fintechs in Deutschland (2023)
Im Bitcoin2Go Krypto Monitor finden sich die relevantesten Fintechs aus Deutschland in den Bereichen Tokenisierung, Handelsplattformen & Banking, NFTs, Steuern und Infrastruktur.

Der DeFi Markt in Zahlen

Im letzten Abschnitt unserer DeFi News blicken wir auf die wichtigsten Zahlen und Statistiken. Dabei wollen wir regelmäßig auf die Rolle von Ethereum in Decentralized Finance (DeFi) als führende Smart Contract Plattform blicken und analysieren, welche Blockchains eine zu- bzw. abnehmende Relevanz in DeFi einnehmen.

Zum Abschluss werfen wir noch einen Blick auf die meist genutzten DeFi-Protokolle.

DeFi Blockchains: Base rutscht auf Platz 9 vor Solana ab

Trotz der Rückkehr des Interesses an Friend.tech kann das Layer2-Netzwerk von Coinbase Base Platz 8 nicht halten und ist in den letzten Tagen auf den neunten Platz hinter Mixin und vor Solana (SOL) abgerutscht. Der gesperrte Wert auf dem Netzwerk beläuft sich auf 369 Mio. US-Dollar, mit 130 Mio. US-Dollar an Stablecoins.

Top 10 DeFi Blockchains, Quelle: Defillama.com/chains
Top 10 DeFi Blockchains, Quelle: Defillama.com/chains

Einziger Gewinner ist Tron (TRX), da das DeFi-Protokoll JustLend (JUST) entgegen dem Trend zulegen kann:

DeFi dApps: JustLend auf Tron entgegen dem Trend im Aufwind

Der DeFi-Markt hat nicht zuletzt wegen der Anklage der CFTC in den USA gegen drei DeFi-Protokolle weiter an Relevanz und Wert verloren, wie ein nüchterner Blick auf die zehn größten DeFi-Protokoll, gemessen am Total Value Locked (TVL) verrät:

Top 10 DeFi Protokolle, Quelle: Defillama.com

Dennoch konnte vor allem die dezentrale Börse (DEX) JustLend auf der Blockchain Tron (TRX) zulegen. Der erhöhte Wert dürfte einerseits auf den Wertzuwachs der Kryptowährung TRX zurückzuführen sein, andererseits womöglich auch damit begründet sein, dass der Stablecoin USDD den Peg zum US-Dollar verloren hat und dadurch insgesamt das Handelsvolumen auf der DEX gestiegen ist.

Fazit zum aktuellen DeFi Markt

Auch in dieser Woche gibt es nur wenig Positives über den DeFi Markt zu berichten. Das Total Value Locked hat auch in dieser Woche wieder ein neues Zweijahrestief markiert und jetzt geht sogar schon die US-Aufsichtsbehörde CFTC gegen DeFi-Protokolle vor. Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis sich dieser Abwärtstrend im DeFi Markt umkehrt.