Immer wieder äußerte sich die russische Zentralbank negativ gegenüber Kryptowährungen. Diese glichen einem Pyramidensystem. Präsident Putin stimmte dieser Einschätzung zu. Nun wandeln sich dessen Ansichten in Bezug zum Krypto-Mining. Wird Russland eine neue Bitcoin-Hochburg?

Russland baut digitalen Rubel als CBDC

Für Krypto-Enthusiasten sind die Kommentare der russischen Zentralbank über Bitcoin und Co nichts Neues. Deren Einschätzung nach handelt es sich bei Kryptowährungen lediglich um Betrugsmaschen.

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Zudem kritisiert die Behörde die Volatilität der digitalen Währungen. Diese würden zusätzlich die monetäre Autorität des Staates untergraben. Kurzgefasst halten die russischen Behörden jegliche Kryptowährungen für einen Affront.

Natürlich geht es dabei um Macht. Dezentralisierte Währungen lassen sich eben nicht von bestimmten Personen für politische Zwecke instrumentalisieren.

Wenig überraschend kam die russische Zentralbank auf die Idee, stattdessen eine CBDC zu entwerfen: den digitalen Rubel. Aktuell befindet er sich in einer Testphase. Bis 2023 oder 2024 soll er ein wesentlicher Bestandteil des russischen Wirtschaftssystems sein.

Einen besonderen Nutzen soll er für ausländische Investoren bieten, die so ganz einfach an die russische Währung gelangen können. Restriktive wirtschaftliche Sanktionen setzen Russland in einem andauernden Konflikt mit der NATO immer weiter zu.

Der digitale Rubel ist Russlands Antwort auf diese Sanktionen. Dennoch stünde Russland im Ernstfall vor großen Problemen. Ein Ausschluss Russlands aus dem Banken-Netzwerk SWIFT wurde bereits angedeutet und wäre ein herber Schlag.

Bislang sind die Ansichten der russischen Behörden illusorisch. Anatoli Aksakow, Vorsitzender des Ausschusses für Finanzmärkte im russischen Parlament, ließ sich sogar herab, den digitalen Rubel als höchste Form des Geldes zu bezeichnen.

Doch kein Krypto-Verbot in Russland?

Kein Geringerer als der Staatspräsident Wladimir Putin rückt das Land nun in ein deutlich besseres Licht. Während er zuletzt der Einschätzung der russischen Zentralbank zustimmte, änderte er nun seine Meinung.

Zuletzt äußerte Putin, die Regulierung von Kryptowährungen sei gerade ein heißes Thema. Zwar gebe er der russischen Zentralbank recht, doch befinde sich das Land in einer vorteilhaften Position zum Krypto-Mining.

Konkret verfügt Russland dabei nicht nur über einen Überschuss an Elektrizität, wodurch die Energiekosten gering verbleiben, sondern nach der Einschätzung des Präsidenten auch über eine Menge an Fachpersonal.

Demnach sei es ratsam, eine erneute Diskussion über das Bitcoin-Mining zu führen. Putin ist sich sicher, dass man dann zu einer gemeinsamen Lösung finden wird.

Selbstverständlich ließe sich ein vollständiges Verbot von Kryptowährungen nicht realisieren, wenn Mining weiterhin betrieben wird. Ohnehin lassen sich Kryptos nicht wirklich praktikabel verbieten.

Russland als neue Bitcoin-Mining-Hochburg?

Es ist offenkundig, dass Putin mit dieser Strategie vor allem Investoren ansprechen möchte, die den Bitcoin im industriellen Ausmaß schürfen. Naheliegend ist außerdem, dass er diese Inspiration durch die neuerlichen Auseinandersetzungen in Kasachstan bekam.

Im Juni 2021 verbot China das Bitcoin-Mining. Für die großen Bitcoin-Farmen war ein weiterer Betrieb damit unmöglich. Seither setzte eine Westwanderung ein. Viele der chinesischen Farmen wanderten nach Kasachstan ab. Dort herrschten sehr gute Bedingungen.

Durch die unruhige politische Situation in Kasachstan änderte sich das. Immer wieder fällt der Strom aus oder wird von der Regierung abgestellt. Kasachstan wird dadurch immer unattraktiver für Miner.

Wann die Lage entspannt, lässt sich bisher nicht sagen. Fakt ist, dass Russland bereits heute hinter Kasachstan und den USA auf Platz drei der Länder mit der größten Bitcoin-Hashrate rangiert.

Dass Krypto-Mining für Russland eine große Bedeutung hat und auch in Zukunft haben kann, fällt dabei nicht nur Putin auf.

Bereits in der Vergangenheit wurden Stimmen im Parlament, im russischen Energieministerium und im Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung laut, die eine Anerkennung des Minings als Geschäftsaktivität forderten.

Ivan Chebeskov, Mitglied des russischen Finanzministeriums, warnte sogar, Russland könne technologisch abgehängt werden, verhänge das Land wirklich ein Verbot von Kryptowährungen.

Wie viele andere Länder verfügt Russland bisher über kein dediziertes Steuergesetz, das eindeutig darlegt, wie Kryptowährungen versteuert werden müssen. Dieser Zustand wird in der russischen Politik derzeit diskutiert. Es ist allerdings nicht illegal, Kryptowährungen zu kaufen.

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