- Der deutsche Onlinebroker Trade Republic erhält von der BaFin eine MiCA-Lizenz und kann seinen Stand im Krypto-Sektor so verbessern.
- Laut Einschätzung des Anwalts Ilja Nikiforov kämpfen viele Krypto-Firmen in der EU aktuell ums Überleben. Bis zum Sommer benötigen sie regulatorische Zulassungen.
- Wegen des großen Ansturms und einer aufwendigen Prozedur seien 75 Prozent der Kryptobranche zum Scheitern verurteilt und müssen ihre Geschäfte bald einstellen.
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Trade Republic erhält volle MiCA-Krypto-Lizenz von der BaFin
Der bekannte Neo-Broker Trade Republic erhält eine vollständige MiCa-Krypto-Lizenz von der deutschen Finanzaufsichtsbehörde BaFin – das teilte Krypto-Experte Patrick Hansen am Wochenende über X mit.
»Eine der größten europäischen Finanzfirmen hat still und ruhig eine vollständige MiCA-Lizenz von der BaFin erworben 👀«, schrieb Hansen.
𝐎𝐧𝐞 𝐨𝐟 𝐄𝐮𝐫𝐨𝐩𝐞’𝐬 𝐛𝐢𝐠𝐠𝐞𝐬𝐭 𝐟𝐢𝐧𝐭𝐞𝐜𝐡𝐬 𝐣𝐮𝐬𝐭 𝐪𝐮𝐢𝐞𝐭𝐥𝐲 𝐬𝐞𝐜𝐮𝐫𝐞𝐝 𝐚 𝐟𝐮𝐥𝐥 𝐌𝐢𝐂𝐀 𝐥𝐢𝐜𝐞𝐧𝐬𝐞 𝐟𝐫𝐨𝐦 𝐁𝐚𝐅𝐢𝐧 👀
— Patrick Hansen (@paddi_hansen) May 17, 2025
🇩🇪 Trade Republic is now authorized to:
• Custody crypto assets
• Execute client orders
• Receive & transmit orders… pic.twitter.com/3P8MZvZMTY
Das Unternehmen agiert als Finanzdienstleister in vielen Bereichen. Nutzer können etwa Aktien, Anleihen oder Kryptowährungen über Trade Republic handeln. Laut Angaben von Finance Magnates ist das Unternehmen mit diesem Angebot sehr erfolgreich.
Mehr als acht Millionen Kunden zählt Trade Republic bereits. Für sie verwaltet der Finanzdienstleister Anlagen im Wert von 100 Milliarden Euro. Durch die MiCA-Lizenz, Europas Krypto-Regulierung, könnte der Broker seinen Stand als Krypto-Börse künftig kräftig ausbauen.
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Dank der Zulassung als regulierter Krypto-Dienstleister darf die Plattform als Marktplatz und Verwahrer von Kryptowährungen agieren und Transferleistungen anbieten.
»Trade Republic darf nun fast sein gesamtes Krypto-Angebot in allen 30 EWR-Staaten selbst betreiben und benötigt für die Ausführung von Handelsaufträgen nur noch externe Marketmaker wie das Bankhaus Scheich und B2C2«, erklärt Hansen.
Laut Hansen sei diese Entwicklung generell positiv für Krypto. Immer mehr klassische Finanzbetriebe bemühen sich um eine MiCA-Lizenz. So möchten sie am wachsenden Kryptomarkt teilhaben.
MiCA bringt Krypto-Firmen in der EU unter Druck
Krypto-Anwalt Ilja Nikiforov warnte in einer Einschätzung (Quelle in englischer Sprache) kürzlich vor den negativen Implikationen, die MiCA mit sich bringt. Das Krypto-Gesetz trat in der EU am 30. Dezember 2024 in Kraft, wird wegen einer Übergangsperiode je nach Land aber erst zu einem späteren Zeitpunkt vollständig angewendet.
Laut Nikiforov verändert MiCA die Regeln für Krypto-Firmen in der EU erheblich. Kleine Betriebe seien oft generell vom Erwerb einer Lizenz ausgeschlossen, da sie die Kosten nicht stemmen können.
»Die Mindestkosten für die Erfüllung von Lizenzierungs- und Compliance-Verpflichtungen sind in die Höhe geschossen«, schrieb der Anwalt. »Durch MiCA werden die Vorlaufkosten für die Einhaltung der Vorschriften auf etwa 60.000 € oder mehr geschätzt.«
Zudem sei die Übergangsperiode seit der Einführung von MiCA zumeist zu kurz gestaltet. Viele Firmen, die bereits in der Kryptobranche etabliert sind, müssen eine Lizenz bis zum Sommer auftreiben, um ihr Geschäft weiterhin betreiben zu können.
Der Anwalt schätzt, dass 75 Prozent aller Krypto-Unternehmen in der EU ihre Zulassung verlieren, weil es ihnen aufgrund des aufwändigen Lizenzierungsprozesses und des enormen Ansturms an Bewerbern nicht gelingt, eine Zulassung zu ergattern.
Aus all diesen Gründen sei MiCA für den Krypto-Standort der Europäischen Union insgesamt schädlich. Nikiforov erwartet den Rückgang von Neugründungen in der Kryptobranche.
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Quellen (in englischer Sprache): Financemagnates.com