Was sind Bitcoin Ordinals?

Bitcoin Ordinals sind eine Technologie, die es ermöglicht, individuelle Datenstrukturen auf der Bitcoin-Blockchain zu erstellen und zu verwalten. Diese Datenstrukturen können genutzt werden, um einzigartige digitale Objekte zu repräsentieren, die gemeinhin als NFTs bekannt sind.

Ordinals erweitern die Funktionalität der Bitcoin-Blockchain, indem sie es erlauben, individuelle Einheiten von Bitcoin (Satoshis) mit zusätzlichen Informationen zu versehen, die sie von anderen Satoshis unterscheiden.

Wie funktionieren Bitcoin Ordinals?

Bitcoin Ordinals basieren auf einer innovativen Methode, um zusätzliche Informationen zu einzelnen Satoshis (die kleinste Einheit eines Bitcoins, 1 Bitcoin = 100 Millionen Satoshis) hinzuzufügen. Dies geschieht durch die Erweiterung der bestehenden Bitcoin-Blockchain-Technologie.

1. Konzept der Serialisierung

Jeder Satoshi kann mithilfe einer Technik namens Serialisierung eindeutig identifiziert werden. Diese Technik ordnet jedem Satoshi eine eindeutige Seriennummer zu, basierend auf seiner Position innerhalb der Blockchain. Die Seriennummer ist eine Kombination aus Blockhöhe und Transaktionsindex, die zusammen die Position eines Satoshis in der gesamten Blockchain bestimmen.

Diese Seriennummern können in verschiedenen Arten dargestellt werden:

  • Integer Notation
  • Decimal Notation
  • Degree Notation
  • Percentile Notation
  • Name

2. Hinzufügen von Metadaten

Metadaten sind zusätzliche Informationen, die einem bestimmten Satoshi zugewiesen werden können. Diese Metadaten können eine Vielzahl von Informationen enthalten, z. B. eine Beschreibung, einen Link zu einer Datei oder andere Attribute, die den Satoshi einzigartig machen. Um diese Metadaten hinzuzufügen, wird eine spezielle Transaktion erstellt, die diese Daten in einem OP_RETURN-Output oder einem anderen für Metadaten vorgesehenen Feld speichert.

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Das OP_RETURN-Feld ist ein spezielles Feld in Bitcoin-Transaktionen, das es ermöglicht, bis zu 80 Bytes an beliebigen Daten in die Blockchain einzufügen.

3. Transaktionsformat

Die Bitcoin-Transaktion, die zur Erstellung eines Ordinals verwendet wird, folgt einem spezifischen Format. Diese Transaktion enthält:

  • Eingaben (Inputs): Die Satoshis, die zum Erstellen des Ordinals verwendet werden.
  • Ausgaben (Outputs): Die Satoshis mit den hinzugefügten Metadaten und die verbleibenden Satoshis, die an den Absender oder andere Empfänger zurückgeschickt werden.
  • OP_RETURN-Feld: Dieses spezielle Feld wird verwendet, um die Metadaten zu speichern, die dem Ordinal zugeordnet werden. OP_RETURN-Felder sind beschränkt auf 80 Byte, was ausreicht, um grundlegende Metadaten oder Verweise auf größere Datenmengen (z. B. Dateien, die außerhalb der Blockchain gespeichert sind) zu speichern.

4. Eingliederung in die Blockchain

Sobald die Transaktion erstellt und signiert ist, wird sie an das Bitcoin-Netzwerk gesendet. Die Miner im Netzwerk verifizieren die Transaktion und fügen sie in den nächsten Block ein. Nachdem die Transaktion in einen Block aufgenommen wurde, sind die Metadaten dauerhaft mit den spezifischen Satoshis in der Blockchain verknüpft.

5. Verifizierung und Handel

Nach der Bestätigung der Transaktion können andere Teilnehmer im Netzwerk die Metadaten einsehen und die Einzigartigkeit der Satoshis überprüfen. Diese Ordinals können wie normale Bitcoins gehandelt und übertragen werden, wobei die Metadaten erhalten bleiben und die Einzigartigkeit jedes Ordinals bewahrt wird.

6. Verwendung von Smart Contracts

Obwohl die Bitcoin-Blockchain im Vergleich zu Ethereum weniger flexible Smart-Contract-Funktionen bietet, können einfache Smart Contracts verwendet werden, um zusätzliche Logik für Ordinals zu implementieren. Bedingungen können unter anderem für die Übertragung oder spezifische Anwendungsfälle wie Sammlerobjekte, digitale Kunst oder andere einzigartige digitale Vermögenswerte programmiert werden.

Bitcoin-Smart Contracts werden durch das Bitcoin-Scripting-System realisiert. Dieses System bietet grundlegende Skript-Fähigkeiten. Die Skripte sind nicht so vielseitig wie die Turing-vollständigen Smart Contracts von Ethereum. Sie sind aber ausreichend, um bestimmte Bedingungen und Regeln festzulegen, die beim Transfer oder bei der Verwaltung von Bitcoin-Transaktionen erfüllt sein müssen.

Sind Bitcoin Ordinals und NFTs das Gleiche?

NFTs sind einzigartige digitale Vermögenswerte, die auf einer Blockchain gespeichert sind. Sie werden durch Smart Contracts repräsentiert und enthalten unveränderliche Metadaten, die ihre Einzigartigkeit und Authentizität gewährleisten.

Zu einem gewissen Grad ist es daher ein rein semantischer Unterschied, da beide einzigartige digitale Vermögenswert darstellen. Es gibt jedoch erhebliche Unterschiede in der konkreten Funktionsweise.

NFTs und Bitcoin Ordinals im Vergleich
Merkmal NFTs Bitcoin Ordinals
Blockchain Ethereum, Solana, Polygon und andere Bitcoin
Standards ERC-721, ERC-1155 Ordinal-Protokoll
Smart Contracts Ja, nutzen Smart Contracts für erweiterte Funktionalitäten Nein, verwenden einfache Bitcoin-Transaktionen
Daten- und Metadaten-Speicherung In Smart Contracts und Links zu externen Speicherorten Direkt in die Bitcoin-Blockchain eingebettet
Einzigartigkeit Eindeutige Token-ID und unveränderliche Metadaten Einzigartigkeit durch Transaktions-ID und Block-ID
Teilbarkeit Nicht teilbar Nicht teilbar
Eigentumsnachweis Kryptografisch gesicherter Eigentumsnachweis durch Smart Contracts Kryptografisch gesicherter Eigentumsnachweis durch private Schlüssel
Flexibilität Sehr flexibel, ermöglicht komplexe Bedingungen und Lizenzgebühren Weniger flexibel, keine erweiterte Vertragslogik
Verwendungszweck Digitale Kunstwerke, Sammlerstücke, Musik, Spielelemente und mehr Speicherung von Daten wie Bilder und Texte auf Bitcoin

Technisch gesehen sind NFTs und Bitcoin Ordinals ähnlich in ihrer Funktion, einzigartige digitale Vermögenswerte darzustellen und zu speichern. Der Hauptunterschied liegt in der zugrunde liegenden Blockchain und der Verwendung von Smart Contracts.

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Bitcoin Ordinals basieren auf der bestehenden Bitcoin-Blockchain und fügen keine neuen Funktionalitäten oder Schnittstellen hinzu. Stattdessen nutzen sie die vorhandenen Mechanismen von Bitcoin-Transaktionen, um Satoshis zu kennzeichnen und zu verfolgen.

Wie hängen Bitcoin Ordinals und BRC-20 zusammen?

BRC-20 Token sind ein experimenteller Token-Standard, der auf der Bitcoin-Blockchain basiert. Er wurde von einem anonymen Entwickler namens Domo im März 2023 eingeführt. BRC-20 Token nutzen das Ordinal-Protokoll, um die notwendigen Daten für die Token in die Bitcoin-Blockchain einzubetten. Jede Transaktion enthält spezifische Daten, die den BRC-20 Token definieren und verwalten.

  • Bitcoin Ordinals ermöglichen die Speicherung von einzigartigen, unveränderlichen digitalen Daten auf der Bitcoin-Blockchain.
  • BRC-20 Token nutzen das Ordinal-Protokoll, um fungible, austauschbare Token zu erstellen und zu verwalten.