• Am Mittwoch, dem 20.09.2023 verkündet die amerikanische Notenbank (FED) die nächste Leitzinsentscheidung. Wie könnte sich die Entscheidung auf Bitcoin und den breiteren Kryptomarkt auswirken?
  • Derzeit wird nicht von einer weiteren Zinsanhebung ausgegangen. Sind wir damit einen Schritt näher an der Rückkehr zu einer weniger strikten Geldpolitik?
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FED Zinsentscheid September: Auswirkungen auf Bitcoin & Co.

Seit März 2022 hat die amerikanische Notenbank den Leitzins kontinuierlich angehoben, um die aus dem Ruder gelaufene Inflation wieder einzufangen. In insgesamt 11 aufeinanderfolgenden Anhebungen wurde der Leitzins bis auf die jetzige Zielrate von 5,25-5,50 Prozent angehoben und damit die Märkte - vor allem für Risiko-Assets wie Kryptowährungen - gehörig unter Druck gesetzt.

Für das nächste Meeting am 20.09.2023 wird nun endlich das Ende der Anhebungen erwartet. Ganze 99 Prozent der Analysten rechnen damit, dass die Zinsen nicht weiter angehoben werden.

Wahrscheinlichkeit gleichbleibender Leitzins vs Anhebung, Quelle: CME FedWatch Tool
Wahrscheinlichkeit gleichbleibender Leitzins vs Anhebung, Quelle: CME FedWatch Tool

Ist damit ein Ende der strikten Geldpolitik in den Vereinigten Staaten zum Greifen nahe? Es sieht nicht so aus, als würde das nächste FED Meeting den Ausblick großartig verändern. Wie Offizielle der Zentralbank in der Vergangenheit mehrfach betonten, ist und bleibt es Ziel, die Inflation wieder auf 2 Prozent zu drücken. Der Ton von Jerome Powell dürfte weiterhin hawkisch bleiben.

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Die Inflation ist ein nachgelagerter Indikator, da die Beurteilung auf Vergleichswerten mit dem Vorjahr/Vormonat beruht. So machen sich die Zinsanhebungen nicht direkt auf die Inflation bemerkbar, sondern brauchen erstmal eine gewisse Zeit, um im Markt zu wirken. 

Selbst eine Anhebungspause bedeutet immer noch einen historisch hohen Leitzins von 5,25-5,50 Prozent, ein Umfeld, indem Risikoanlagen sich weiterhin schwertun dürften. Nun wird es also spannend sein, ob Powell irgendwelche Einschätzungen abgeben wird, wie lange diese hohen Zinsen bestehen bleiben könnten.

In den vorhergehenden Meetings war der Notenbankchef jedoch stets darauf bedacht, sich diesbezüglich so wenig Informationen wie möglich entlocken zu lassen.

Direkte Auswirkungen der Leitzinsentscheidung auf den BTC-Kurs

Die letzten Zinsentscheide der FED haben häufig für erhöhte Volatilität im Bitcoin Kurs gesorgt. Das ist auch dieses Mal nicht auszuschließen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Entscheidung keine großen Überraschungen mit sich bringen wird und daher bereits eingepreist ist.

Es könnte sich dennoch lohnen, aufmerksam zu bleiben. Der Kryptoanalyst Furkan Yildirim vom YouTube-Kanal CCTV eröffnet eine spannende Sichtweise auf den bevorstehenden Zinsentscheid, die durchaus zum Nachdenken anregt:

Achtung: Schlechte Vorzeichen für #Bitcoin?

Wie Yildirim hervorhebt, sind Hedgefonds das "erste Mal seit März netto Long gegenüber dem US-Dollar positioniert". Sie gehen also trotz Anhebungsstopp davon aus, dass die Notenbank weiterhin restriktiv in ihrer Geldpolitik bleibt und den US-Dollar dadurch in naher Zukunft aufwertet.

Yildirim weist darauf hin, dass der US-Dollar invers mit dem Bitcoin Kurs korreliert. Das heißt, bei längerfristiger Betrachtung ging ein steigender US-Dollar Kurs stets mit einem sinkenden Bitcoin Kurs einher. So "könnte ein steigender US-Dollar Index zu einem Verkaufsdruck bei Bitcoin führen."

Inverse Korrelation zwischen USD und BTC, Quelle: Twitter/@FurkanCCTV
Inverse Korrelation zwischen USD und BTC, Quelle: Twitter/@FurkanCCTV

Auch wenn langfristig deutlich eine inverse Korrelation zwischen den beiden Assets zu erkennen ist, heißt es jedoch nicht, dass auch dieses Mal ein Abverkauf bevorstehen muss. Dabei wies der Analyst speziell auf eine Besonderheit hin:

Der jüngste Anstieg des US-Dollars und die damit verbundene Neupositionierung der Hedge-Fonds ist allen voran durch den schwachen Euro nach der EZB Entscheidung zu erklären.
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Die EZB hat am letzten Donnerstag den Euro-Leitzins zum 10. Mal in Folge erhöht. Mit einer Anhebung um 0,25 Prozent befindet er sich nun auf 4,5 Prozent, steht aber anders als in den USA einer deutlich schwächeren Wirtschaft gegenüber. Damit könnte der US-Dollar im internationalen Vergleich profitieren.

Interessanterweise reagierte der Bitcoin deshalb in jüngster Zeit nicht mit Kursrücksetzern, sondern konnte bei Betrachtung eines kürzeren Zeitraums sogar im Gleichschritt mit dem US-Dollar an Wert zulegen.

Positive Korrelation zwischen BTC und USD, Quelle: Twitter/@FurkanCCTV
Positive Korrelation zwischen BTC und USD, Quelle: Twitter/@FurkanCCTV

Fazit: FED Zinsentscheid September

Zu einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent wird der Leitzins im kommenden FED Meeting nicht angehoben. Damit ist nicht von einer Überraschung auszugehen und der Markt dürfte die kommende Entscheidung bereits eingepreist haben. So sollte sich auch die Volatilität im Vergleich zu vorherigen Zinsentscheidungen in Grenzen halten.

Hervorzuheben ist, dass sich Hedgefonds das erste Mal seit März überwiegend Long gegenüber dem US-Dollar positionieren und damit BTC unter Druck setzten könnten.

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Bei langfristiger Betrachtung hat ein steigender Dollar zu Verkaufsdruck im BTC geführt. In der jüngsten Vergangenheit konnte sich der BTC jedoch von seiner inversen Korrelation zum US-Dollar lösen und ist gemeinsam mit dem US-Dollar im Wert gestiegen.

Jetzt bleibt es nur noch abzuwarten, wie der Tonfall des Notenbankchefs, Jerome Powell, ausfallen wird und ob er irgendwelche zusätzlichen Informationen über die weitere Positionierung der FED durchsickern lässt.

So oder so ist aber nicht davon auszugehen, dass die Entscheidung nennenswerte Bewegungen im Kryptomarkt auslöst.

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