In Jamaika wird die CBDC Jam-Dex erstmals zum offiziellen Zahlungsmittel erklärt. Der digitale Jamaika-Dollar ist das erste digitale Zentralbankgeld, welches weltweit einen solchen rechtlichen Status erreicht.

Digitaler Jamaika-Dollar bald offizielle Währung

Unter dem offiziellen Namen Jam-Dex (Jamaican Digital Exchange) soll der digitale Jamaika-Dollar noch diesen Monat den Status eines Legal Tender bekommen. Die CBCD wird also zur offiziellen Landeswährung in Jamaika – so berichtet Blockworks.

Jüngst schuf der jamaikanische Senat die dafür notwendigen gesetzlichen Bedingungen und legitimierte eine Ausgabe der digitalen Währung durch die Zentralbank Bank of Jamaica (BoJ).

Dank eines neuen Gesetzes kann nun auch digitales Geld als offizielle Landeswährung dienen. Bis es tatsächlich so weit ist, können jedoch noch einige Tage oder wenige Wochen vergehen.

Jedenfalls will man den Meilenstein noch diesen Monat erreichen, so erklärt Richard Byles als Direktor der jamaikanischen Zentralbank.

Die CBDC startete 2021 als Pilotprojekt, bevor man sie im vergangenen April veröffentlichte. Die 100.000 ersten Nutzer stattete man mit einem Airdrop in Höhe von 2.500 Jamaika-Dollar aus (aktuell 16,27 US-Dollar oder 15,18 Euro).

Jam-Dex ist keine dezentrale Börse

Im Bereich digitaler Währungen versteht man unter dem Begriff DEX normalerweise eine dezentrale Krypto-Börse. In diesem Fall ist er jedoch Bestandteil des Namens der jamaikanischen CBDC.

Dass es deshalb zu Verwirrungen kommen kann, dürfte der BoJ spätestens seit Februar bekannt sein. Damals kündigte man auf Twitter den Namen der Währung und deren Logo an.

Auf Twitter stieß die Mitteilung nicht auf allzu große Gegenliebe. Viele Nutzer bemängelten neben dem Namen auch die grafische Gestaltung des Symbols.

Ist der Jam-Dex die bessere Alternative zu Bargeld?

Bisher spiele Bargeld in Jamaika die mit Abstand größte Rolle. Durch den Jam-Dex soll sich das aber demnächst ändern. Jonathan Dharmapalan, Geschäftsführer des Unternehmens eCurrency, das Technologie für die Ausgabe von CBDCs entwickelt, sagte:

Wichtig ist, dass die Leute verstehen, dass ihr Geld auch in digitaler Form existieren kann.

Im Vergleich zum Bargeld entstehen daher neue Möglichkeiten für Jamaikaner, die er als äußerst mächtig wertet.

Weil es digital ist, muss man nicht zur gleichen Zeit am selben Ort sein, um eine Transaktion durchzuführen. Es ist ein sehr, sehr mächtiges Werkzeug.

Da der Jam-Dex den Status eines vollwertigen offiziellen Zahlungsmittels erhält sei es demnächst außerdem möglich, schlichtweg alles damit zu bezahlen.

Sie können damit alle Schulden in Jamaika begleichen. Es ist das Medium des Austausches. Es ist das Medium der Rechnung.

Dharmapalan macht damit lediglich auf die Vorzüge einer CBDC aufmerksam. In der Krypto-Szene gilt digitales Zentralbankgeld hingegen als rotes Tuch. Man empfindet diese als genaues Gegenteil einer klassischen Kryptowährung wie dem Bitcoin.

Der Regierung ist es durch eine CBDC möglich, sämtliche Transaktionen nachzuvollziehen und sogar unliebsame Zahlungen oder Nutzer zu sperren. Im Gegensatz zu Kryptowährungen steigt die Eigenverantwortung nicht, sondern sie sinkt im Vergleich zu Fiat-Bargeld noch weiter.

Ökonomen kritisieren Central Bank Digital Currency (CBDC)
Zwei Ökonomen der Universität Würzburg kritisieren die Einführung staatlicher Digitalwährungen als unzureichenden Ersatz für physisches Geld.

Viele Regierungen weltweit wissen um diese Eigenschaften und arbeiten daher an eigenen CBDCs. Die beekanntesten Beispiele sind China mit dem digitalen Yuan und Nigeria mit dem e-Naira.

Nicht überall glückt der Plan der Regierung, CBDCs einzusetzen. In Ecuador startete bereits 2014 ein Projekt, das man drei Jahre später wegen strikter Ablehnung durch die Landesbewohner wieder abschaffte.

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