Bereits vor Monaten kündigte Russland an, Kryptos im internationalen Handel verwenden zu wollen. Nun berichtet das russische Finanzministerium, dass man die nötigen Maßnahmen nun abgeschlossen hat. Kryptowährungen sind im Außenhandel fortan akzeptiert.

Russland will herrschendes Finanzsystem ablösen

Russland beschäftigt sich seit Längerem mit Bitcoin und Co. Bedeutende Sprünge macht das Land aber erst seit Anfang des Jahres. Zuvor hörte man aus dem größten Land der Erde zuvor hauptsächlich negative Aussagen über die neuen Währungsformen.

Erst seitdem man feststellt, dass man diese auch zum eigenen Vorteil nutzen kann, erstrahlen sie plötzlich in einem neuen Licht. Den Anfang machte die steigende Attraktivität des Bitcoin-Minings.

Die dabei möglichen Gewinne interessieren auch den russischen Staatsapparat. Nachdem es zu Beginn des Jahres in Kasachstan zu einer Krise gekommen war, die den Standort für Bitcoin-Farmen uninteressant machte, bot sich Russland als Alternative an.

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Anschließend ging es Schlag auf Schlag: Der Ausbruch des Krieges mit der Ukraine stellte Russland vor neue Probleme. Von vielen klassischen Finanzsystem war man plötzlich abgeschnitten.

Die russischen Behörden erklärten schnell, dass auch die Abwicklung des Handels mit Kryptowährungen möglich sei, sofern der jeweilige Handelspartner dies wünscht. Wiederholt machte Russland deutlich, den US-Dollar als Leitwährung bekämpfen zu wollen.

Dafür entwickelt man bereits ein eigenes System namens Cells, das auf einer Blockchain basiert. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um ein zentralisiertes System.

Das Produkt der Hochtechnologie-Gruppe Rostec soll aber das Potenzial haben, bisherige Finanzsysteme zu ersetzen und dadurch auch die aktuellen Leitwährungen.

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Russisches Finanzministerium bereit für Handel mit Kryptowährungen

Wie das russische Portal Bits.Media berichtet, ist Russlands Finanzministerium inzwischen bereit für den Handel mit Kryptowährungen. Auch die russisches Finanzaufsichtsbehörde Rosfinmonitoring bekundet seine Unterstützung.

Dessen Direktor, Yury Chikhanchin, bekundet seine vollste Unterstützung für Verträge, die in Bitcoin oder einer anderen Kryptowährungen beglichen werden. Innerhalb des Landes sei dies laut seiner Einschätzung jedoch verboten – ein Zustand, den man ebenfalls verändern möchte.

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Die Verwendung im Außenhandel sei aber unter Einhaltung aller geltenden Gesetze möglich und durchaus wünschenswert. Chikhanchin sieht trotz seines fortgeschrittenen Alters in den digitalen Wertanlagen eine enorme Chance für russische Unternehmen.

Der Export von Waren könne diesen durch die Verwendung von Kryptos nun wieder leichter fallen, da sie von populären Zahlungswegen wie SWIFT, Visa oder Mastercard ausgeschlossen sind.

Handel trotz Krypto Überwachung ausgesetzt

Was erst einmal nach einem unglaublichen Zugeständnis klingt, bleibt in der Praxis jedoch recht eingeschränkt. Zu viel Freiheit will der russische Staat den Unternehmen des Landes nicht bieten.

Denn: Wichtig sei, dass man die Schöpfung der jeweiligen Kryptowährung kontrollieren könne. Eine Vorgabe, die nur die Nutzung von zentralisierten Kryptos wie Stablecoins zulassen würde.

Außerdem müssen Unternehmen ganz genau wissen, mit welchem Handelspartner sie es zu tun haben. Anonymität oder Pseudonymität akzeptiert man also nicht.

Teil der Vorbereitung sei zudem die Entwicklung einer eigenen Software zur Blockchain-Analyse gewesen. Dank dieser will man Krypto-Transaktionen verfolgen, um die Einhaltung von Gesetzen zu überwachen.

Weniger kritisch klingen Positionen des russischen Finanzministeriums. Dieses ist bisher die treibende Kraft hinter der wachsenden Krypto-Adoption des Landes. Ivan Chebeskov, Leiter der Abteilung Finanzpolitik sagt:

Wenn es den Bedarf seitens der Unternehmen gibt, wenn sie ein solches Werkzeug brauchen, weil es Kosten reduziert oder besser funktioniert als erhältliche Alternativen, werden wir diese Initiative immer unterstützen.

Chebeskov ist der Überzeugung, dass die Blockchain die aktuellen Finanzwege früher oder später ablöst. Unsicher ist er hingegen, ob das gesamtheitlich zu einer Verbesserung führt.

Aber man kann nicht ganz sicher sein, dass sie besser funktioniert als die bestehenden Finanzsysteme.
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