Vicky, du warst damals die erste Frau, die ich im deutschsprachigen Raum über NFTs sprechen hörte. Ich erinnere mich noch genau an das Live-Webinar, aufgenommen in deinem Zimmerchen, und heute bist du BIIIIG IN BUSINESS. Was hat sich seit Dezember 2021 bis heute alles getan?
Fühle mich geehrt mit dem BIIIIG IN BUSINESS. Aber ja, ist schon sehr krass. Von einem kleinen Zimmer-Setup zu einem ganzen Ökosystem. Wir haben den w3.fund aufgebaut, über 10 Millionen Euro eingesammelt und mit w3.hub, w3.labs und w3.vision ein komplettes Web3-Ecosystem in Berlin geschaffen. Aber am coolsten ist eigentlich, dass aus der kleinen Community von damals eine richtige Bewegung geworden ist – und hier Leute dabei sind, die man schon seit Jahren auf der Reise kennt.
Was war rückblickend dein persönlich größter Aha-Moment in der NFT- oder Web3-Welt und was hat er ausgelöst?
Definitiv die Erkenntnis, dass wir digitales Eigentum abbilden können – ohne zentrale Gatekeeper. Das war für mich der Moment, wo klar wurde: Das ist nicht nur ein Tech-Trend, sondern ein logischer nächster Schritt in unserer digitalen Evolution. Auch wenn die Technologie noch ausreifen muss.
Du bist Co-Founderin der w3.group. Was war eure Vision bei der Gründung und wie hat sich diese mit der Zeit verändert?
Web3 zugänglicher machen und die Infrastruktur dafür schaffen. Wir wollten nicht nur investieren, sondern ein ganzes Ökosystem aufbauen – von Community über Content bis hin zu Tech. Die Vision ist geblieben, aber wir sind viel strategischer geworden.
Viele verbinden NFTs inzwischen vor allem mit Hype oder Betrug. Wie erklärst du jemandem, warum NFTs mehr sind als nur spekulative Bilder?
NFTs sind digitales Eigentum. Punkt. Nicht die Bilder sind wertvoll, sondern die Möglichkeit, Besitz online nachzuweisen – ohne dass Meta, Google oder Apple entscheiden, was dir gehört. Das ist revolutionär, auch wenn der Hype anstrengend (und lehrreich) war.
Gibt es einen Moment in deiner Bitcoin-Reise, der dich emotional besonders berührt oder geprägt hat?
Das Bitcoin-Halving letztes Jahr! Ich war bei der Bitpanda Halving Show dabei und konnte live miterleben, wie sich die ganze Community auf diesen einen Moment fokussiert hat. Diese kollektive Energie war echt besonders.

Wie sieht dein Alltag aus, dein Job? Hast du im täglichen Leben Berührungspunkte mit Bitcoin?
Täglich! Ich verfolge die Märkte, spreche mit Gründern über ihre Token-Strategien und lerne spannende Menschen in dem Bereich kennen. Wir haben auch regelmäßige Bitcoin Community Meet-ups bei uns im w3.hub.
Lesetipps unserer Redaktion:
Wie würdest du dich aus der Perspektive deiner besten Freund:innen beschreiben? Wer bist du, wenn du nicht arbeitest?
Neugierige Nervensäge. Spaß. Meine allerengsten Freunde würden das liebevoll sagen. Grundsätzlich ändert sich meine Personality nicht mehr stark, da ich mein authentisches Ich in unserer Brand gut platzieren kann. Ich versuche aber, meine leidenschaftliche Neugier dabei nicht zu verlieren – die habe ich auch außerhalb von Web3.
Wie erklärst du jemandem, der keine Krypto-Vorerfahrung hat, was Bitcoin für dich bedeutet?
Bitcoin ist digitales Geld, das niemand kontrollieren kann. Keine Bank, keine Regierung. Du kannst es direkt von Person zu Person senden, und alle Transaktionen sind transparent nachverfolgbar.
Lesetipps unserer Redaktion:
- Bitcoin kaufen als Anfänger: Darauf musst du achten
- Dein erstes Krypto-Portfolio aufbauen: So funktioniert es!
Gibt es eine Eigenschaft, die dich in dieser Branche besonders trägt – und eine, an der du noch arbeitest?
Leute sagen, ich sei authentisch – was ich als großes Kompliment sehe. Und ich arbeite außerdem an meiner Konzentration und Priorisierung. Ich bin für fünf Companies mitverantwortlich und muss ständig switchen. Das ist auch nach Jahren ein anstrengender Punkt für mich.
Was bedeutet Mut für dich persönlich? Warst du mutig, als du gegründet hast?
Mut ist für mich, Dinge zu machen, auch wenn ich nicht alle Antworten habe. Bei der Gründung war ich weniger mutig als naiv – im besten Sinne. Ich dachte einfach: „Das muss funktionieren“ und bin losgelaufen. Heute weiß ich, dass das manchmal die beste Strategie ist.
Was würdest du jemandem raten, der oder die heute in Bitcoin einsteigen will – aber nicht weiß, wo anfangen?
Eine Hardware-Wallet besorgen und erstmal verstehen, wie das alles funktioniert. Und: niemals aus FOMO kaufen (bzw. genau das zu üben).
Lesetipps unserer Redaktion:
- Bitcoin Sparplan: So investierst du regelmäßig in BTC
- Hardware-Wallets im Test: Das sind die besten Anbieter
- Wie du Kryptowährungen analysieren und bewerten kannst
Trinkst du eigentlich Matcha und wo gibt es den Besten in deiner Stadt? Alternativ auch Lieblingscafe.
Ich liebe Matcha, und ich muss hier jetzt einfach das nervige Klischee erfüllen: Ich mag den von Lap Coffee schon sehr gerne.
Vicktoria Klich baut die Web3-Zukunft in Berlin. Als Co-Founderin der w3.group hat sie ein komplettes Ökosystem geschaffen: vom 10M+ Euro w3.fund über den Community Space w3.hub bis hin zu Tech-Infrastruktur und Media. Sie übersetzt komplexe Web3-Konzepte in verständliche Realität und glaubt daran, dass dezentrale Technologie für alle da sein sollte – nicht nur für Techies.
- Mehr zu Vicktoria: https://www.linkedin.com/in/vicktoriaklich/