Die Krypto-Regulierung in den USA ist in den letzten Monaten und Jahren immer häufiger in den Fokus geraten. Dies liegt hauptsächlich an der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC), welche mit mehreren Klagen den Krypto-Sektor angriff.
In diesem Beitrag bringen wir ein wenig Licht ins Dunkle und schauen uns den aktuellen Stand der Krypto-Regulierung in den USA an. Dabei werfen wir ebenfalls einen Blick auf die bereits geltenden Gesetze in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Gesetze zur Krypto Regulierung in den USA
Eine umfassende Regulierung, welche die verschiedenen Krypto-Assets eindeutig klassifiziert, gibt es noch nicht in den Staaten. Was es jedoch gibt, sind Gesetze in Bezug auf Krypto-Steuern und Bitcoin-Mining.
Die Besteuerung von Kryptowährungen in den USA
Ähnlich wie in Deutschland, ist die Haltedauer der Kryptowährungen relevant, wenn es um das Thema Krypto-Steuern geht. Die Steuerfreiheit ist jedoch auch durch eine längere Haltedauer nicht garantiert.
Wird eine Kryptowährung in den USA nach weniger als einem Jahr Haltedauer verkauft, wird die normale Einkommenssteuer fällig. Der Prozentsatz kann demnach zwischen 10 und 37 Prozent liegen, je nach Einkommen.
Sollte der Coin länger als ein Jahr lang gehalten werden, bevor er verkauft wird, ist Kapitalertragssteuer fällig. Der Prozentsatz liegt hier bei 0 bis 20 Prozent. Der Steuersatz von 0 Prozent greift lediglich bis zu einem Betrag von 41.675 US-Dollar.
Weiter Infos und die Beantwortung von häufigen Fragen findest Du auf der Webseite des Internal Revenue Service (IRS).
Krypto-Regulierung und Mining in den USA
Da die USA mittlerweile definitiv ein wichtiger Standort für das Mining von Bitcoin geworden ist, werden wir uns auch die Gesetze in Bezug auf das Bitcoin-Mining in den USA genauer anschauen.
Auf Erträge aus Bitcoin-Mining ist die normale Einkommenssteuer fällig. Die Regierung rund um Biden hatte zwar versucht eine 30-prozentige Bitcoin-Mining Steuer einzuführen, doch dies konnte nicht durchgesetzt werden.
Die Rolle der SEC und der CFTC bei der Krypto-Regulierung
Kommen wir nun zu dem Teil, welcher in den letzten Monaten für viele Schlagzeilen in der Krypto-Branche gesorgt hat: Die Uneinigkeit der SEC und der CFTC. Zwei Regulierungsbehörden, welche sich für Kryptowährungen zuständig fühlen.
Ist die SEC für Krypto-Regulierung in den USA zuständig?
Gary Gensler, Chef der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC), fordert schon seit langer Zeit die Zuständigkeit für den Krypto-Sektor. Bei der Frage der Zuständigkeit kommt es zunächst darauf an, ob Kryptowährungen als Wertpapier oder als Rohstoff gelten.
Den ersten Rechtsstreit in dem Fall gegen Ripple, das Unternehmen hinter der Kryptowährung XRP, hat die SEC jedoch zu zuletzt verloren. Der Sieg von Ripple gegen die SEC bietet Freiraum zur Spekulation. Möglicherweise werden auch andere Kryptowährungen nicht als Wertpapier eingestuft.
Die SEC hat jedoch bereits angedeutet, in Berufung zu gehen. Außerdem stehen noch weitere Klagen gegen Coinbase und Binance aus. Hier lautete der wesentliche Vorwurf, dass der Handel mit Wertpapieren ohne die dafür notwendige Lizenz angeboten wurde.
Woran genau die SEC festmacht, welche Kryptowährung ihrer Meinung nach ein Wertpapier ist, ist derzeit völlig unklar. Tatsächlich wirken die Klagen der SEC sehr willkürlich. Auch aus diesem Grund gehen viele Beobachter davon aus, dass die Klagen der SEC kein Erfolg haben werden, erst recht nach dem Urteil für Ripple.
Ist die CFTC für Krypto-Regulierung in den USA zuständig?
Noch komplizierter wird die Gesamtsituation, da sich nicht einmal die Regulierungsbehörden in den USA untereinander einig sind. Die CFTC ist nämlich ebenfalls der Meinung, dass sie für einen größeren Teil des Krypto-Sektors zuständig ist, als die SEC glaubt.
Sicherheit besteht derzeit nur bei Bitcoin. Hier sind sich sowohl die SEC, als auch die CFTC sicher, dass es sich um eine Ware oder einen Rohstoff handelt. Laut Rostin Benham, dem Vorsitzenden der CFTC gilt dies jedoch auch für Ethereum.
Letztendlich sind sich die beiden Behörden zwar uneinig, verfolgen jedoch dasselbe Ziel. Es soll ein regulatorischer Rahmen geschaffen werden, in welchem sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen sicher agieren können.
Langfristig sollte die genaue Einordnung der Kryptowährungen wie Ethereum jedoch keine große Rolle für den Krypto-Markt spielen. Letztlich werden sich die relevanten Netzwerke durchsetzen können, egal ob als Rohstoff oder als Wertpapier. In irgendeiner Form wird es immer möglich sein, diese Assets zu handeln.
Falls Dich die Thematik genauer interessiert, schaue Dir gerne den Live-Stream von Bitcoin2G0-Gründer Mirco gemeinsam mit Furkan von CoinCheck-TV und RobynHD auf YouTube an. Hier wird die gesamte Thematik noch einmal intensiv besprochen.
Könnte MiCa zum Vorbild für die USA werden?
Das EU-Parlament hat im April 2023 den Startschuss für die MiCa-Verordnung (Krypto-Regulierung in der EU) gegeben, welche ab Ende 2024 für regulatorische Sicherheit in Bezug auf Kryptowährungen in der EU sorgen soll. Dies wird auch maßgeblich die Krypto-Regulierung in Deutschland beeinflussen.
Hester Peirce ist jedoch dafür bekannt, nicht immer mit den harschen Maßnahmen gegen Krypto zufrieden zu sein, welche der SEC Chef Gary Gensler versucht durchzusetzen.
Die MiCa-Regulierung hat jedoch international viel Anerkennung bekommen und könnte somit tatsächlich die Richtung vorgeben, in welche sich die Krypto-Regulierung in den USA bewegt.
Letztendlich ist es jedoch auch möglich, dass die strengen Regularien durchgesetzt werden können und später als Vorbild für die EU oder andere Staaten dienen. Erstmal ist generell als positiv anzusehen, dass sich die USA überhaupt mit der Krypto-Regulierung auseinandersetzt. Schaut man sich die Krypto-Regulierungen weltweit an, ist das nämlich nicht in allen Ländern der Fall.
Da die USA ein großes Interesse daran hat, als Krypto-Standort nicht an Relevanz zu verlieren, dürfte letzteres jedoch als unwahrscheinlich eingestuft werden.
Ausblick auf eine digitale Zukunft: Der mögliche digitale Dollar
Im Zusammenhang mit den jüngsten Entwicklungen in den Krypto-Regulierungen der USA ist es interessant, einen Blick auf die Diskussionen über die potenzielle Einführung eines digitalen Dollars zu werfen.
In einem kürzlich veröffentlichten Artikel haben wir die Debatte um den möglichen digitalen Dollar und die Herausforderungen, die damit einhergehen, ausführlich beleuchtet.
Fazit: Auf diesem Stand ist die Krypto-Regulierung in den USA
Regulatorische Sicherheit besteht in den USA derzeit lediglich in Bezug auf die Krypto-Steuern und das Bitcoin-Mining. Eine Einführung einer Bitcoin-Mining-Steuer von 30 Prozent konnte abgewendet werden.
Die SEC hat bereits mehrere Krypto-Projekte angeklagt, darunter Ripple. Ripple konnte jedoch im Gerichtsprozess die wichtigsten Anklagepunkte abwenden. Dennoch sind weitere Klagen, wie beispielsweise gegen Coinbase und Binance noch offen. Auch hier werden wieder einige der angebotenen Kryptowährungen als Wertpapier eingestuft. Ob die SEC damit Recht behalten wird, kann nur die Zukunft zeigen.
Häufige Fragen (FAQ) zur Krypto-Regulierung in den USA
In diesem Abschnitt geben wir Antworten auf die wichtigsten Fragen zu den Krypto-Regulierungen in den USA.
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Wann ist die Entscheidung zwischen der SEC und Ripple (XRP)?
Am 13.07.2023 hat Ripple den Rechtsstreit gegen die SEC in den wichtigsten Anklagepunkten gewonnen. Der Krypto-Sektor hat die Hoffnung, dass diese Entscheidung als Präzedenzfall in anderen Klagen gesehen wird. Dennoch stehen noch weitere Klagen der SEC aus. -
Was ist der Unterschied zwischen der SEC und CFTC?
Die SEC (Securities and Exchange Commission) ist eine US-Behörde, die für die Regulierung und Überwachung des Wertpapiermarktes zuständig ist. Die CFTC (Commodity Futures Trading Commission) ist hingegen für die Regulierung der Terminmärkte und den Schutz vor Missbrauch im Rohstoffhandel verantwortlich. -
Welche Folgen haben die US-Regulierungen für den Krypto-Markt?
Welche Folgen die Regulierungen haben werden ist derzeit noch nicht absehbar. Derzeit sieht es so aus, als ob die meisten Kryptowährungen nicht als Wertpapier angesehen werden. Dies wäre prinzipiell positiv für den Krypto-Markt.