• Die SEC verklagt Coinbase und Binance innerhalb von zwei Tagen.
  • In der Kryptobranche kommt unterdessen die Frage auf, warum die skandalöse Krypto-Börse FTX nicht in den Fokus der Behörde kam.
  • Bestanden direkte Beziehungen zwischen Sam Bankman-Fried (SBF), Caroline Ellison und Gary Gensler?
Binance Alternativen » Top 7 Krypto-Börsen im Test (2023)
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SEC verklagt Coinbase und Binance 

Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC verklagt erst Binance und dann Coinbase innerhalb von zwei Tagen. Binance ist seit 2018 die größte Krypo-Börse der Welt und führt seit 2019 einen Ableger, der auf den US-amerikanischen Markt zugeschnitten ist.

Coinbase ist Marktführer in den USA. Auch weitere Branchengrößen gerieten in den Fokus der SEC – etwa Kraken oder Gemini. Die Industrie selbst wirft der Behörde zuweilen vor, absichtlich jedes große Krypto-Unternehmen zu verklagen.

“Von der SEC verklagt zu werden, bedeutete früher, dass man wahrscheinlich etwas falsch gemacht hat. Jetzt bedeutet es, dass man wahrscheinlich etwas richtig gemacht hat.” Schrieb Cameron Winklevoss, Gründer von Gemini, gestern auf Twitter, nachdem die Klagen gegen Binance und Coinbase bekannt wurden.

Binance-Gründer Changpeng Zhao unterstützt diese Aussage. Ihm fällt auf: “FTX haben sie nicht verklagt.”

Anschuldigungen, welche die SEC in ihren Klagen gegenüber den Krypto-Börsen aufstellt, könnten ebenso gegenüber FTX gemacht werden. Es geht um den Verkauf von Kryptowährungen oder damit verbundenen Dienstleistungen, die die SEC als unregistrierte Wertpapiere einschätzt.

Kunden seien aufgrund der fehlenden Registrierungen der Handelsplätze als Wertpapierhändler eines größeren Risikos ausgesetzt. Dieses angebliche Fehlverhalten will die SEC abstrafen.

Im Fall von Binance vermutet die Behörde darüber hinaus auch die Veruntreuung von Kundeneinlagen. Von Binance verwahrte Gelder sollen an Schwesterunternehmen gesendet worden seien, um diese zum Market-Making zu verwenden und damit enorme Profite zu erzielen – ein Vorwurf, der stark an das Drama um FTX erinnert.

Warum entging FTX einer Klage?

Viele Personen der Krypto-Szene stellen sich daher die Frage: Warum entging FTX einer Klage durch die SEC? Die Gemeinschaft ist sicher: An den Umsetzungen anderer Standards kann das nicht liegen.

Stattdessen bestanden enge Verbindungen zwischen Sam Bankman-Fried, SEC-Chef Gary Gensler, EX-CEO von Alameda Research Caroline Ellison und ihrem Vater Glenn Ellison, der zuvor Genslers' Chef bei der SEC gewesen ist, wie die untenstehende Grafik veranschaulicht:

Verstrickungen zwischen FTX und Gary Gensler
Verstrickungen zwischen FTX und Gary Gensler, Quelle: Reddit.com

Spendenzahlungen von FTX in Millionenhöhe an US-Politiker

Darüber hinaus deutet die Szene auf die Verbandelung von FTX in der US-amerikanischen Politik. FTX-Gründer Sam Bankman-Fried spendete in anderthalb Jahren 40 Millionen US-Dollar an verschiedene Stellen der Demokratischen Partei.

Die Spenden erfolgten vor den Halbzeitwahlen 2022 und dienten damit womöglich auch zur Unterstützung von Wahlkampagnen. In diesem Zeitraum spendete nur der Banker George Soros mehr Geld an die Demokraten.

Bankman-Frieds Stellvertreter Ryan Salame betätigte sich ebenfalls als Spender. Er unterstützte verschiedene Stellen der Republikanischen Partei mit 24 Millionen US-Dollar. Insgesamt soll das Führungspersonal von FTX 70 Millionen US-Dollar an Politiker, Parteien und Stiftungen in den USA gespendet haben.

Als Strippenzieher dieser Masche gilt Firmengründer Bankman-Fried. Demnach wies er verschiedene Mitarbeiter an, ihn zu unterstützen. Neben seinem Stellvertreter Salame betätigten sich auch der technische Direktor Nishad Singh und Mark Wetjen, Kopf für Regulierungsstrategie.

Das mutmaßliche Ziel der vielen Spenden war es, FTX präventiv gegen Kritik aus der Politik zu schützen. Das Unternehmen wollte unter dem Radar fliegen und sich durch Bestechungen zusätzliche Freiheiten nehmen, so die Vermutung.

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Zweifler an dieser Theorie glauben, dass die SEC ihre Strategie erst nach dem Zusammenbruch von FTX geändert hat. Möglicherweise war der Crash sogar der Anlass dazu. Vor allem seit Februar 2023 gerät die Kryptobranche unter Beschuss.

FTX kollabierte im November 2022. Seitdem änderte sich die Führung des Unternehmens. Ein aktiver Geschäftsbetrieb besteht aktuell nicht. Eine Wiedereröffnung soll 2024 stattfinden.

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