Ist die Historie der Kryptowährung Solana (SOL) eine Geschichte des Betrugs? Krypto-Analyst Justin Bons erhebt schwere Vorwürfe gegen das Projekt und hält dieses aufgrund immenser Mängel nicht für marktfähig. Unterdessen rangiert der Coin auf dem neunten Platz.
Solana Betrug: Zusammenfassung
Analyst Justin Bons wirft den Entwicklern von Solana schwerwiegenden Betrug in mehreren Fällen vor. Über Monate habe man Nutzer absichtlich getäuscht. Gleichzeitig sei der technische Standard der Blockchain minderwertig und daher eigentlich nicht marktfähig.
Solana betreibt eklatanten Betrug
Die Solana-Blockchain erstellte am 16. März 2020 ihren ersten Block. Das Projekt versucht eine Lücke zu schließen, der sich zuvor bereits unzählige andere Kryptowährungen annahmen, doch SOL will besser als die Konkurrenz sein.
Durch blitzschnelle Transaktionen und niedrige Gebühren will man den DeFi-Markt massenfähig machen, denn als Smart Contract Plattform ist Solana ein Konkurrent des Vorreiters Ethereum.
Dafür setzen die SOL-Entwickler vorrangig auf massiven Durchsatz und beziffern jenen auf aktuelle Spitzenwerte von bis zu 65.000 Transaktionen pro Sekunde (TPS). Zu Redaktionsschluss gibt der Solana Explorer an, das Netzwerk verarbeite derzeit ungefähr 3.000 TPS.

Was steckt hinter den Anschuldigungen?
Auf Twitter teilt Bons eine ganze Reihe an Vorwürfen, die vor allem Solana Labs und die Solana Foundation als Entwickler hinter dem Blockchain-Projekt betreffen. Der Rundumschlag trifft allerdings auch weitere Entwickler, die eine Rolle im Ökosystem der Kryptowährung spielen.
So kritisiert Bons den Saber Labs-Mitgründer Ian Macalinao, der das Total Value Locked von Solana absichtlich manipulierte, um das Projekt interessanter und populärer wirken zu lassen, als es in Wirklichkeit ist.
Auch den Fehler der Slope Wallet, durch den über 8.000 Wallets gekapert wurden, hält er für typisch. Derartige Fehler kennen vergleichbare Krypto-Ökosysteme nicht, da sie auf proprietäre Software verzichten, so Bons.
Bons fasst seine Kritik an Solana folgendermaßen zusammen:
- Es wurde über die Umlaufversorgung von Solana gelogen.
- Die Anzahl von Transaktionen, die das Netzwerk pro Sekunde verarbeitet, wurden und werden manipuliert.
- Mit betrügerischer Absicht implementierten die Entwickler technische Elemente, die ein verzerrtes Bild von der Nutzung der Währung zeichnen.
- Im DeFi-Bereich befindliches Kapital fälschte man zu 71 Prozent.
Sämtliche Quellen, welche die Vorwürfe belegen sollen, sind in einem Web Archive hinterlegt.
Solana lügt über Umlaufversorgung, vertuscht Großteil an SOL
Als man Solana mit dieser Tatsache konfrontierte, entschuldigten sich die Entwickler für den Vorfall und kündigten an, die 13 Millionen SOL zu vernichten. Diesen Teil der Umlaufversorgung habe man einem Marketmaker zur Verfügung gestellt.
Zum Token Burn kam es aber nie im angekündigten Ausmaß. Nur 3,3 Millionen Coins übertrug der Marketmaker Solana, die dann wie versprochen einem Burn-Prozess unterzogen wurden.
Aus einem Tweet von Bons geht hervor, dass die Solana-Entwickler seiner Einschätzung nach nie die vollen Konsequenzen für diesen Vorfall zogen, sondern stattdessen “weitermachten, als wäre nichts geschehen.”
Manipulation von TVL und TPS
Im August offenbarte Ian Macalinao seinen Plan, um den Gesamtwert des in DeFi befindlichen Kapitals (TVL) auf der Solana-Blockchain aufzublähen. Demnach habe es ihn gestört, dass “das TVL auf Ethereum so viel höher war”.
Ganze 71 Prozent des Wertes waren demnach gefälscht. Zusammen gaben sich die Brüder Ian und Dylan als 11 unterschiedliche Protokolle aus, die Datenaggregatoren allesamt mit aufgeblähten TVL-Werten speisten.
Auch die Transaktionen pro Sekunde hält Bons für absichtlich manipuliert – und das sogar zum Nachteil des Netzwerks. So verzeichne Solana Nachrichten zur Abgleichung des Konsens als Transaktionen. Für diese müssen Validatoren entsprechend auch Gebühren entrichten.
Den Einstiegswert, um sich profitabel als SOL-Validator zu engagieren, erhöht diese Tatsache laut Bons auf sechs Millionen US-Dollar. Der Analyst sieht darin keinen sinnvollen Grund. Die einzige Möglichkeit sei es, so den Wert der Transaktionen künstlich zu erhöhen.
Solana und die berüchtigten Netzwerkausfälle
In der Szene ist Solana für die ständigen Ausfälle der Blockchain bekannt. Üblicherweise spielt man diese herunter. Dabei verweist man auf den Status von Solana – denn die Blockchain sei schließlich immer noch in der Betaphase.
Außerdem, erklärt Gründer Anatoly Yakovenko, sei der Durchsatz der Blockchain so massiv, dass die Menge an Transaktionen einen Absturz verursachen kann.
Bons hält diese Rechtfertigung jedoch für einen Versuch der Beschönigung. So habe man einen Absturz am 4. September 2021 mit dem Aufkommen von 400.000 Transaktionen erklärt, die den Mempool allerdings nie verlassen haben.
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