- Hyperinflation sorgt für Stablecoin-Flucht:
Bei 229 Prozent Inflation ist der venezolanische Bolívar im Alltag praktisch wertlos, Stablecoins sichern mittlerweile den Zahlungsverkehr. - USDT ersetzt Bargeld im Alltag:
Ob Supermarkt, Mieten oder Gehälter – der Stablecoin hat sich für Millionen Venezolaner als de facto Währung etabliert. - Adoption wächst rasant:
Bereits 47 Prozent aller Transaktionen unter 10.000 US-Dollar in Venezuela werden mit Stablecoins abgewickelt, Tendenz steigend. - Von Konsum bis Industrie:
Nicht nur Privatpersonen, auch Banken und Teile der Ölwirtschaft setzen USDT ein, um trotz Sanktionen handlungsfähig zu bleiben. - Handle jetzt über 650 Kryptowährungen zu niedrigen Gebühren!
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Vom Bolivar zum Stablecoin
Die Inflation in Venezuela liegt aktuell bei 229 Prozent und hat die Landeswährung Bolívar im Alltag praktisch wertlos gemacht. Löhne, Lebensmittel, Dienstleistungen – fast alles wird inzwischen in Stablecoins bezahlt. Besonders USDT, oft „Binance Dollar“ genannt, ist zur de facto Währung geworden.
In Venezuela, USDT is Called "Binance Dollars".
— Kashif Raza (@simplykashif) September 7, 2025
Binance dollars are replacing Bolivar in everyday use as the inflation hits 229%.
Was einst nur Krypto-Enthusiasten nutzten, ist heute Standard: vom Supermarkt über Mietzahlungen bis hin zu kleinen Geschäften. Händler kalkulieren ihre Preise direkt in US-Dollar und bevorzugen Zahlungen in Stablecoins, weil Liquidität, Verlässlichkeit und einfache Abwicklung den instabilen Bolívar ersetzen.
Wechselkurse im Chaos
Das Land kämpft mit drei parallelen US-Dollar-Kursen: Der offizielle Zentralbankkurs liegt bei 151,57 Bolívar pro US-Dollar, der Schwarzmarktkurs bei 231,76 und der USDT-Kurs auf Binance bei 219,62.
In der Praxis hat sich der Stablecoin durchgesetzt, weil er den zuverlässigsten und liquidesten Kurs bietet. Für Verbraucher und Händler bedeutet das mehr Transparenz und Planbarkeit – zwei Faktoren, die im hyperinflationären Umfeld überlebenswichtig sind.
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Stablecoins im Alltag
Die Akzeptanz von Stablecoins reicht weit über den Einzelhandel hinaus. Selbst Hausgeld, Sicherheitsdienste oder Gärtnerarbeiten werden längst in USDT bezahlt. Kleine und mittelständische Unternehmen akzeptieren kaum noch Zahlungen im Bolívar.
Nur große staatlich kontrollierte Firmen halten sich weiterhin an den offiziellen Kurs, während der freie Markt Stablecoins als bevorzugtes Zahlungsmittel nutzt.
Adoptionswelle in Zahlen
Die Daten untermauern den Trend: Venezuela liegt laut Chainalysis weltweit auf Platz 18 bei der Krypto-Adoption, pro Kopf sogar auf Platz 9. Schon 47 Prozent aller Transaktionen unter 10.000 US-Dollar wurden 2024 mit Stablecoins durchgeführt, während die gesamte Krypto-Aktivität im Land um 110 Prozent zulegte.

Parallel dazu verschärfen Kapitalverkehrskontrollen die Abhängigkeit von Stablecoins. Offiziell zugeteilte US-Dollar landen oft bei regime-nahen Unternehmen, die sie teuer weiterverkaufen.
Für die breite Bevölkerung bleibt nur der Umweg über Stablecoins oder den Schwarzmarkt. Wer Zahlungen im Bolívar erhält, tauscht sie sofort um, was den Wert der Landeswährung weiter untergräbt.
Stablecoins erreichen Banken und Ölindustrie
Längst nutzen nicht nur Privatpersonen digitale Dollar. Auch Teile der Ölwirtschaft und erste Banken setzen USDT ein, um trotz Sanktionen und Beschränkungen Zahlungen abzuwickeln. Damit rücken Stablecoins von der Konsumentenebene in die großen Strukturen des Landes vor.
Venezuela wird so zum Paradebeispiel, wie digitale Dollar ein kollabierendes Finanzsystem nicht nur ergänzen, sondern teilweise ersetzen können.
Fazit: Stablecoin als Überlebenswährung
Venezuela zeigt eindrucksvoll, was passiert, wenn eine Landeswährung kollabiert und Menschen gezwungen sind, Alternativen zu finden. Stablecoins sind hier längst mehr als ein digitales Werkzeug – sie sind das Rückgrat einer Wirtschaft, die ohne sie kaum noch funktionieren würde.
Dass ein privater Stablecoin wie USDT das Vertrauen ersetzt, das der Bolívar verloren hat, ist ein radikaler Paradigmenwechsel. Das stellt die Frage, ob Staaten in Zukunft überhaupt noch in der Lage sind, gegen die Effizienz solcher digitalen Dollar anzukommen.
Venezuela könnte damit nicht nur ein Einzelfall bleiben, sondern ein Vorgeschmack auf das, was anderen instabilen Volkswirtschaften bevorsteht.