- Bitcoin ist laut Saylor das perfekte Geld - in seiner Keynote auf der BTC Prague stellte er seine "21 Regeln des Bitcoin" vor.
- Er mag mit seinen deutlichen und teils extremen Absichten den einigen oder anderen verschrecken. Wer im jedoch zuhört, lernt einiges über Bitcoin und was die Kryptowährung so besonders macht!
- Hier die wichtigsten Learnings aus Saylors Grundsatzrede zum Bitcoin.
- Profitiere selbst von Bitcoin als, wie Saylor ihn nennt, "sichere Zuflucht vor dem Chaos der Finanzmärkte". Die besten Börsen zum Kauf von Bitcoin findest Du in unserem ausführlichen Bitcoin-Anbietervergleich!
Michael Saylors 21 Regeln für Bitcoin: Das perfekte Geld?
Michael Saylor ist unumstritten einer der bekanntesten Bitcoin-Befürworter, manchmal scheint es fast, als wäre er zu sehr von der Kryptowährung eingenommen. Auch, wenn viele Brancheninsider sein großes Engagement für Bitcoin loben, eckt er mit seiner maximalistischen Sicht auch gerne mal an.
In seiner Keynote auf der BTC Prague, die noch bis Samstag in der tchechischen Hauptstadt stattfindet (13.06-15.06.2024), formulierte der MicroStrategy CEO eine Vision von Bitcoin als dem ersten perfekten Geld der Welt - einer tiefgreifenden Innovation mit dem Potenzial, wirtschaftliche und politische Systeme weltweit umzugestalten. Indem er Parallelen zu historischen wissenschaftlichen Revolutionen zog, positionierte Saylor Bitcoin als disruptive Wirtschaftskraft, die eine neue Ära finanzieller Erkenntnisse einläutet.
Saylors Präsentation glich eher einer Predigt als einer Keynote und erinnerte an einen Kirchenpastor, der seiner Herde die Erlösung predigt. Nur mit dem Unterschied, dass er nicht Gott oder eine andere übernatürliche Gestalt in den Mittelpunkt stellte, sondern eben Bitcoin.
Er bekräftige und ermutigte die Zuhörer, einzig und allein an Bitcoin zu glauben - nicht an Gott, nicht an ihn, nicht an sein Unternehmen, eine kulturelle Persönlichkeit oder an irgendetwas anderes als die Eigenständigkeit und "Vollkommenheit" von Bitcoin. Über all diejenigen, die Bitcoin verkaufen, sagte er:
»Satoshi vergib ihnen; sie wissen nicht, was sie tun.«
Weiter stellte Saylor ein Konzept vor, das er »21 Regeln des Bitcoin« nannte. Obwohl er die subjektive Natur dieser Regeln anerkannte, stellte er sie als Leitprinzipien für das Verständnis und die Akzeptanz von Bitcoin dar.
Saylor zufolge entscheiden sich diejenigen, die Bitcoin verstehen, ausnahmslos dafür, alles in ihn zu investieren, während diejenigen, die ihn nicht verstehen, dazu neigen, ihn zu kritisieren.
Michael Saylors 21 Regeln, um BTC erfolgreich zu hodln
- Diejenigen, die Bitcoin verstehen, kaufen Bitcoin. Diejenigen, die es nicht verstehen, kritisieren Bitcoin.
- Jeder ist gegen Bitcoin, bevor er für Bitcoin ist.
- Du weißt, dass Du Bitcoin begriffen hast, wenn Du anerkennst, dass Du Bitcoin nie ganz verstehen wirst. Man wird nie fertig damit sein, etwas über Bitcoin zu lernen.
- Bitcoin wird vom Chaos angetrieben.
- Bitcoin ist das einzige Spiel im Casino, bei dem wir alle gewinnen können.
- Bitcoin wird Dich nicht schützen, wenn Du die Rüstung nicht trägst (BTC besitzt).
- Bitcoin ist die einzige Sache im Universum, die Du wirklich besitzen kannst.
- Jeder bekommt Bitcoin zu dem Preis, den er verdient.
- Kaufe Bitcoin nur mit Geld, auf das Du in keinem Fall verzichten kannst.
- Tickets, um der Matrix zu entkommen, werden in Bitcoin gepreist.
- Ein Einblick in Bitcoin erhalten nur diejenigen, die ihn wirklich benötigen.
- Alle Ihre Modelle werden zerstört werden.
- Das Heilmittel für die Wirtschaftskrankheit ist die orangefarbene Pille.
- Sei für Bitcoin, nicht gegen Fiat.
- Bitcoin ist für alle da.
- Lerne, in Bitcoin zu denken.
- Du änderst nicht Bitcoin, es ändert Dich.
- Laseraugen schützen vor endlosen Lügen.
- Respektiere Bitcoin, oder es wird einen Clown aus Dir machen.
- Verkaufe Deine Bitcoin nicht.
- Verbreite Bitcoin mit Liebe.
Bitcoin ist das perfekte Geld
Einer von Saylors Hauptpunkten war der intrinsische Wert von Bitcoin als »perfektes Geld«, den er mit historischen und zeitgenössischen Währungsformen wie Muscheln, Tabak und Fiatgeld verglich. Er betonte, dass der Wert von Bitcoin nicht in der Wertsteigerung von Vermögenswerten liegt, sondern in der Realisierung seines absoluten Wertes in einer verzerrten Finanzlandschaft. Dieser Perspektivwechsel, der einer wissenschaftlichen Offenbarung gleicht, zwingt den Einzelnen, mit dem konventionellen Denken zu brechen und das innovative Konzept von Bitcoin anzunehmen.
Er bekräftigte, dass jeder Bitcoin zu dem Preis bekommt, den er verdient, und schien sich damit zufriedenzugeben, Bitcoin bei 950 US-Dollar und noch niedriger verpasst zu haben:
»Ich habe den Preis bekommen, den ich verdient habe. Ich habe bei [einem BTC-Kurs von] 9.500 US-Dollar angefangen, aber das ist in Ordnung, ich werde auch bei 95.000 US-Dollar und 950.000 US-Dollar kaufen, und ich werde bei 8 Millionen US-Dollar kaufen.«
Saylor hob auch die einzigartige Position von Bitcoin als »Wirtschaftsvirus« hervor, der sich mit der Zeit durch alle gesellschaftlichen und technologischen Schichten hindurch ausbreiten wird. Er argumentierte, dass ein richtiges Verständnis von Bitcoin eine Wertschätzung seines langfristigen Potenzials und seiner Auswirkungen auf zukünftige Generationen erfordert. Diese Sichtweise erfordert kontinuierliches Lernen und Anpassung, da sich der Einfluss von Bitcoin mit dem technologischen Fortschritt und den gesellschaftlichen Strukturen weiterentwickeln wird.
Bitcoin ist nicht mit anderen Investitionen vergleichbar und erfordert ein Umdenken
Bitcoin wird von traditionellen Finanzinstituten und Investoren gerne wegen seiner Volatilität kritisiert. Saylor drehte den Spieß um und warnte vor der Volatilität und dem inhärenten Risiko traditioneller Investitionen und präsentierte Bitcoin als eine Absicherung gegen genau dieses Chaos.
Er verglich Bitcoin mit einem Zufluchtsort in einer von Instabilität geprägten Welt und zog eine historische Analogie zur Stabilität der Schweizer Banken während des Zweiten Weltkriegs. Diese Perspektive macht Bitcoin zu einem widerstandsfähigen Vermögenswert, der in der Lage ist, globalen wirtschaftlichen Turbulenzen zu widerstehen und davon zu profitieren.
»Geht es Ihnen darum, vom Chaos zu profitieren oder es zu stoppen? Man kann die Entropie nicht aufhalten [...] Bitcoin ist das Haus des Chaos - jeder, der in diesem Spiel mitspielen will, kann weiterhin gewinnen.«
Saylor führte weiter aus, dass Bitcoin in einer Welt, in der externe Instanzen die meisten Vermögenswerte kontrollieren, für echtes Eigentum steht. Er betonte die dezentralisierte und sichere Natur von Bitcoin, die es zum ersten Vermögenswert in der Geschichte der Menschheit macht, den Individuen wirklich besitzen können, ohne auf Vermittler angewiesen zu sein. Dieses Prinzip des Eigentums ist grundlegend für das Verständnis des Wertangebots von Bitcoin.
So argumentierte er gegen das Konzept "Investiere nur Geld, auf das Du im Zweifelsfall verzichten kannst" und plädierte stattdessen dafür, gerade das Geld, auf das man keinesfalls verzichten kann, in Bitcoin zu investieren.
»Wenn Sie sagen, investieren Sie nur das Geld, das Sie sich leisten können, zu verlieren, dann setzen Sie das moralisch mit einem Glücksspiel gleich, bei dem die Chancen gegen Sie stehen [...]. Niemand sagt, setzen Sie nur die Kinder in den Schulbus, die Sie nicht zurückbringen müssen.«
Abschließend betonte Michael Saylor, wie wichtig es ist, die Akzeptanz von Bitcoin durch positives Engagement und nicht durch Konfrontation zu verbreiten. Er plädierte für einen mitfühlenden Ansatz, um andere über Bitcoin aufzuklären und betonte, dass der Widerstand oft aus einem Mangel an Verständnis resultiert.
Saylors Grundsatzrede auf der BTC Prague war ein Aufruf, sich die transformative Kraft von Bitcoin zu eigen zu machen. Seine 21 Regeln für Bitcoin sind ein Fahrplan, um dieses neue Wirtschaftsparadigma zu verstehen und zu navigieren, und betonen kontinuierliches Lernen, Widerstandsfähigkeit gegen Chaos und einen mitfühlenden Ansatz, um die Vorteile von Bitcoin zu verbreiten.
Fazit zum Auftritt Saylors auf der BTC Prague 2024
Man darf von ihm halten, was man will und für einige ist er sicherlich zu extrem, aber wenn man Michael Saylor aufmerksam zuhört, wird man nichtsdestotrotz einiges über die Besonderheiten und den Wert von Bitcoin lernen.
Seine Vergleiche und Anspielungen scheinen teils überzogen, spiegeln dennoch zu großen Teilen sehr treffend wider, was Bitcoin ausmacht.
Einzig sein Ansatz "verbreite Bitcoin mit Liebe und Verständnis statt Hass und Konfrontation" ruft ein leichtes Schmunzeln hervor. So ist es oft Saylor selbst, der keine Konfrontation scheut und mit sehr deutlichen Worten zum Beispiel den gesamten Altcoinmarkt zu einem wertlosen Casino degradiert - hier könnte auch er sich seine "Regeln des Bitcoin" noch ein wenig mehr zu Herzen nehmen und etwas Fingerspitzengefühl beweisen.