• Kritik aus der Community:
    Ein Nutzer auf X stellt die geringe Nutzung von XRP durch Banken infrage. Ripple-CTO David Schwartz reagiert direkt und liefert eine unerwartet ehrliche Antwort.
  • Compliance als Haupthindernis:
    Laut Schwartz liegt das Problem nicht an der Technologie, sondern an regulatorischen Vorgaben. Selbst Ripple kann die eigene DEX derzeit nicht für Zahlungen verwenden.
  • XRP als Brückenwährung bleibt Vision:
    Die Idee, XRP als neutrales Settlement-Asset einzusetzen, scheitert bislang an fehlender Liquidität und mangelndem institutionellem Vertrauen.
  • Der Wandel könnte bevorstehen:
    Das institutionelle Interesse an On-Chain-Lösungen wächst. Doch ob XRP im globalen Zahlungsverkehr wirklich Fuß fasst, hängt letztlich von politischen und regulatorischen Entwicklungen ab.
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Was bringt XRP, wenn niemand es nutzt?

Eine einfache, aber provokante Frage: Warum ist auf dem XRP Ledger so wenig los, wenn Ripple doch mit über 300 Banken und Finanzdienstleistern zusammenarbeitet? Genau das fragte kürzlich ein Nutzer auf X und stieß damit eine Diskussion an, die tief ins Herz der aktuellen Blockchain-Realität trifft.

Die Antwort kam direkt von ganz oben: Ripple-CTO David Schwartz, einer der Architekten des XRP-Ökosystems, meldete sich selbst zu Wort – und lieferte eine überraschend klare und ehrliche Erklärung dafür, warum die meisten Banken XRP bisher nicht aktiv nutzen.

Ripple und die Compliance-Hürde

Laut Schwartz liegt der Hauptgrund nicht in technischen Defiziten, sondern an regulatorischen Hürden. Selbst Ripple könne die eigene integrierte DEX auf dem XRP Ledger derzeit nicht für Zahlungen nutzen, da diese nicht mit den Anforderungen von Aufsichtsbehörden wie der OFAC (Office of Foreign Assets Control) kompatibel sei. Wörtlich schreibt Schwartz:

»Ripple kann den eigenen DEX nicht einmal selbst verwenden, um Zahlungen zu tätigen, weil er nicht OFAC-konform ist.«

Ein zentrales Problem sei dabei die fehlende Kontrolle über die Herkunft der Liquidität. Denn auf einer offenen, dezentralen Plattform könne im Zweifel niemand sicherstellen, dass nicht sanktionierte Akteure oder Terroristen die Mittel für eine Transaktion bereitstellen.

Das erklärt auch, warum viele Banken sich für Lösungen im Bereich Off-Chain entscheiden: Sie bieten mehr Kontrolle, Nachvollziehbarkeit und lassen sich einfacher mit regulatorischen Vorgaben vereinbaren, auch wenn sie langsamer und weniger effizient sind.

XRP als Brückenwährung bleibt Theorie

Ripple verfolgt weiterhin das Ziel, XRP als neutrales Settlement-Asset im globalen Zahlungsverkehr zu etablieren – also als digitale Brückenwährung zwischen Fiat-Systemen. Doch dieses Modell funktioniert nur, wenn Institutionen XRP tatsächlich halten und verwenden.

»Wenn du eine Brückenwährung willst, brauchst du Teilnehmer, die sie halten.«

Dies erklärte Schwartz in seiner Antwort auf X. Aktuell ist genau das ein Problem, denn ohne ausreichend Liquidität und Vertrauen scheitert der Mechanismus im Ansatz.

Der XRP-Kurs zeigte sich in den letzten Tagen rückläufig und notiert aktuell bei etwas über 2.80 US-Dollar
Der XRP-Kurs zeigte sich in den letzten Tagen rückläufig und notiert aktuell bei etwas über 2.80 US-Dollar. Quelle: CoinMarketCap

Institutionelles Interesse wächst

Trotz der bisherigen Zurückhaltung sieht Schwartz wachsende Bewegung auf institutioneller Seite. Immer mehr Finanzakteure würden sich intensiver mit On-Chain-Infrastrukturen beschäftigen, insbesondere dort, wo bestehende Systeme als langsam, intransparent oder teuer empfunden würden.

Die Vorteile lägen laut ihm auf der Hand: schnellere Abwicklung, geringere Kosten und eine höhere Prozesssicherheit.

Schwartz geht davon aus, dass ein Wendepunkt näher rückt. Sobald regulatorische Rahmenbedingungen klarer definiert seien und Compliance-Prozesse auch im Blockchain-Kontext als zuverlässig gälten, könnten Banken den Schritt ins Zeitalter der On-Chain-Transaktionen vollziehen.

Ripple stellt dafür bereits die technologische Basis – bislang habe es jedoch am politischen und rechtlichen Rückhalt gefehlt.

Fazit: XRP zwischen Potenzial und Realität

Technologisch ist Ripple weiter als viele Konkurrenten. Doch was auf dem Papier längst funktioniert, bleibt im institutionellen Alltag bislang Theorie. Der XRP Ledger ist schnell, effizient und skalierbar, aber regulatorisch schwer greifbar.

Solange Banken rechtliche Risiken scheuen und auf bewährte, wenn auch veraltete Systeme setzen, wird XRP kaum flächendeckend genutzt. Ob der Durchbruch gelingt, hängt weniger von der Technologie ab als von Vertrauen, Regulierung und politischem Willen.

Die Voraussetzungen sind geschaffen – nun liegt es an den Rahmenbedingungen.


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