• Das Zahlungssystem FedNow wurde gestern veröffentlicht. Es erlaubt in den USA den Transfer von Bankguthaben in Echtzeit. Künftig soll es für jeden Einwohner erhältlich sein.
  • Kritiker vermuten hinter dem Dienst eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) – ein Vorwurf, den die US-Zentralbank verneint.
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Zahlungssystem FedNow veröffentlicht

Das US-amerikanische Zahlungssystem FedNow wurde gestern veröffentlicht, wie die Zentralbank des Landes in einer Pressemitteilung bekannt gibt. Das Projekt befand sich seit 2019 in Arbeit.

Zunächst ist FedNow den Kunden von 51 Unternehmen verfügbar. 35 Banken und 16 Finanzdienstleister nehmen an dem Projekt teil. Die Zahl der Partnerschaften soll künftig allerdings noch deutlich steigen. US-Banken können sich zur Teilnahme einfach anmelden.

Die Federal Reserve ist entschlossen, mit mehr als 9.000 Banken und Kreditgesellschaften im ganzen Land zusammenzuarbeiten, um die breite Verfügbarkeit dieses Dienstes für ihre Kunden im Laufe der Zeit zu bereitzustellen.

Im Vergleich zu klassischen Banktransfers soll die Abwicklung von Zahlungen viel schneller passieren – genauer gesagt in Echtzeit. Der Wirtschaft soll das einige Vorteile verschaffen. Gelder befinden sich nicht über Stunden oder Tage in Bearbeitung, sondern können direkt verschoben und entsprechend schnell genutzt werden.

“Die Federal Reserve hat FedNow entwickelt, um den täglichen Zahlungsverkehr in den kommenden Jahren schneller und bequemer zu gestalten”

,sagt der FED-Vorsitzende Jerome Powell.

Vor allem für kleine Unternehmen soll das neue Zahlungssystem von Vorteil sein. Die Verwaltung des Kapitals könnte sich deutlich vereinfachen, wenn lange Verzögerungen entfallen. Die Übersicht über verfügbare Anlagen ist besser und die Koordinierung von Zahlungsein- und Ausgängen muss nicht mehr genau geplant sein.

Über die kommenden Jahre soll FedNow in sämtlichen Banking Apps und Webseiten von Kreditinstituten in den USA implementiert werden. Das System ist mit den bereits bestehenden Diensten Fedwire und FedACH kompatibel.

Ist FedNow eine CBDC, die Bitcoin und Co. gefährdet?

Aktuell entstehen Spekulationen darüber, ob FedNow als CBDC zu werten ist und als solche möglicherweise Bitcoin und weitere Kryptowährungen in ihrer Bedeutung als Zahlungsmittel gefährdet.

Tatsächlich planen Staaten immer öfter die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung, um die Popularisierung der Kryptos zu stoppen. Im Vergleich zu Banktransfers sind Zahlungen mit BTC und Co. oft schneller und teilweise günstiger.

Laut einer Aussage der US-Zentralbank handelt es sich bei FedNow nicht um eine CBDC, da keine digitale Währung entstanden sei und das System nicht dazu dient, das Bargeld zu ersetzen. Darüber hinaus erklärt man:

Die FED hat keine Entscheidung getroffen, eine CBDC herauszugeben und würde diesen Schritt erst durch ein bewilligendes Gesetz tun.

Unter den Kommentaren des Twitter-Beitrags finden sich an der Darstellung der Zentralbank viele Zweifel. Schon im März kritisierte der Bitcoiner Balaji Srinivasan die Funktionsweise von FedNow. Er glaubt, die Zentralbank schuf sich mit dem Dienst eine zentrale Rolle im Zahlungsverkehr als Kontroll- und Überwachungsstelle mit übertriebenen Befugnissen.

Dass FedNow Kryptowährungen verdrängen kann, scheint sehr unwahrscheinlich. Das Zahlungssystem ist auf die USA beschränkt. Grenzüberschreitender Zahlungsverkehr kann demnach in vielen Fällen immer noch einfacher mit Bitcoin und Co. abgewickelt werden, als über Banken.

Darüber hinaus ist sehr fraglich, ob Personen, die sich oft gezielt freier Währungen bedienen, für ein Zahlungssystem wieder freiwillig zum US-Dollar wechseln.