Ledger Nano S Plus: Einrichtung, Preis und Test
Das französische Unternehmen Ledger gehört heutzutage zu den bekanntesten Herstellern von Krypto-Wallets. Entsprechend wurde das Arsenal an Hardware Wallets stetig ausgebaut und umfasst mittlerweile nicht nur das seit 2018 nicht mehr produzierte Ledger Blue, sondern auch das Ledger Nano S (Release 2014) und das Ledger Nano X (Release 2019). Seit Mai 2022 ist zudem das Ledger Nano S Plus erhältlich, das auf den großen Erfolg des Vorgängers aufbauen möchte.
Wir haben in unserem Testbericht die kompakte Hardware Wallet Ledger Nano S Plus einmal genau unter die sprichwörtliche Lupe genommen. Wir verraten genau, ob das Ledger Nano S Plus unserer Erfahrung nach seinen Preis wert ist, welche Stärken und Schwächen es gibt und worauf es sonst noch zu achten gilt.
Unsere Erfahrungen zum Ledger Nano S Plus: Das Unternehmen
Der Entwickler hinter der Ledger Nano S Plus Hardware Wallet begann bereits 2014 mit der Konzeptionierung und Umsetzung einer ersten Krypto-Wallet.
Gegründet wurde das Unternehmen Ledger SAS von acht begeisterten Krypto-Enthusiasten, die sich aus verschiedenen beruflichen Hintergründen heraus fanden. Mittlerweile arbeiten für Ledger über 300 Arbeitnehmer in den verschiedenen Werken weltweit. Auch wenn das Hauptquartier weiterhin in Paris, Frankreich, liegt, so gibt es mittlerweile Zweigstellen in Vierzon (Frankreich), Zürich (Schweiz), New York (USA) und Singapore.
Darüber hinaus wurden laut Angaben von Ledger über drei Millionen Hardware Wallets in über 200 Länder verkauft. Das Unternehmen ist in der Blockchain- und Krypto-Szene einerseits für den hohen Sicherheitsstandard bekannt und beliebt, andererseits punktet es durch einen besonders guten Support für Nutzer der Ledger Krypto-Wallets.
Ledger Nano S Plus - Verpackung und Lieferumfang
Die Verpackung der Hardware Wallet ist in einem unscheinbaren, neutralen Grau gehalten und wurde mit einem einfachen Plastiküberzug eingeschweißt. Hier liegt Ledger jedoch tatsächlich hinter der Konkurrenz, denn selbst der Trezor One bietet auf der Außenhülle Siegel, die eine Unversehrtheit des Inhalts garantieren sollen. Die BitBox02 kommt sogar in einem besonders stark eingeschweißten Plastik her. Hier hätte ich mir einfach einen weiteren Sicherheitscheck beim Ledger Nano S Plus gewünscht.
In unserem Vergleich der besten Hardware Wallets für Kryptowährungen erfährst Du mehr zu den Stärken und Schwächen der einzelnen Anbieter.
Immerhin gibt es beim Lieferumfang keine Klagen, denn hier punktet Ledger mit allen notwendigen Inhalten. So besteht der Lieferumfang des Ledger Nano S Plus aus folgenden Gegenständen:
- Ledger Nano S Plus Hardware Wallet
- USB-C auf USB-A Adapter
- Schlüsselanhänger
- ein Quick Start Guide
- Secret Recovery Sheets
Letzteres ist ein recht netter Zusatz und kommt bei der Einrichtung der Krypto-Wallet ins Spiel. Aus diesen vorgedruckten Blättern lassen sich ganz bequem die 24 Recovery Wörter festhalten.
Ledger Nano S Plus einrichten - So geht’s
Das Einrichten der Ledger Nano S Plus Krypto-Wallet ist wirklich intuitiv und simpel gestaltet. Wer trotzdem Fragen oder Probleme zur Einrichtung hat, der sollte einfach unserer Schritt-für-Schritt Anleitung folgen:
Schritt 1: Ledger Nano S Plus Einrichtung starten
Wer wie ich die Hardware Wallet über einen Computer einrichten möchte, der sollte zunächst einmal den USB-C-auf-USB-A Adapter aus der Verpackung holen. So lässt sich das Nano S Plus einfach über USB anschließen, woraufhin zunächst einmal via Plug-in-and-Play die Betriebssoftware automatisch installiert wird.
Wurde die Wallet vom Betriebssystem erkannt, müssen wir zunächst einmal dies über einen Button am Gerät bestätigen. Hierzu gibt es entsprechende Anweisungen direkt am Bildschirm der Hardware Wallet zu finden.
Schritt 2: Ledger Live installieren
Als nächstes fordert uns das Ledger-Display dazu auf, die Ledger Software auf der offiziellen Webseite herunterzuladen. Das Installationsprogramm ist dabei für Windows, MacOS und Linux erhältlich. Nach dem Download können wir einfach die Software installieren und starten.
Beim Öffnen der Software fällt direkt positiv auf, dass wir nicht nur an die metaphorische Hand zur Einrichtung genommen werden, sondern auch eine Auswahl von neun verschiedenen Sprachen möglich ist - unter anderem können wir alles auf Deutsch lesen.
Nachdem ich den Nutzungsbedingungen zugestimmt und mein Modell aus den drei verfügbaren gewählt habe, startet die eigentliche Einrichtung der Nano S Plus Krypto-Wallet.
Schritt 3: Das Ledger Nano S Plus einrichten
Nun fragt die Software zunächst einmal, ob wir unsere Hardware Wallet zum ersten Mal einsetzen oder ob wir einen Wiederherstellungsprozess starten möchten. Ich wähle hier die erste Option und werde dann sofort mit einigen Grundlagen zur Ledger Wallet begrüßt. So wird das Grundprinzip hinter der “Cold Wallet” kurz erklärt und auf die Sicherheitsaspekte hingewiesen.
Nun gibt es noch einmal Sicherheitshinweise (alleine im Raum sein, keine digitalen Bilder machen, etc.), bevor wir den Anweisungen auf dem Ledger Nano S Plus Bildschirm folgen sollen. Hier werden wir aufgefordert eine PIN aus vier bis acht Ziffern zu wählen. Auch das funktioniert über die beiden Buttons und dem Bildschirm an der Hardware Wallet.
Nachdem eine PIN gewählt und erneut bestätigt wurde, müssen nun die Recovery Phrasen aufgeschrieben werden. Hier können natürlich die im Lieferumfang enthaltenen Recovery Sheets eingesetzt werden, die bereits vorgedruckt sind und Platz für die 24 Wörter bieten. Dies ist jedoch optional und jeder sollte die Recovery Wörter so sichern, wie es für den eigenen Zweck am sinnvollsten ist.
Etwas nervig ist, dass alle 24 Wörter noch einmal bestätigt werden müssen. Hierzu werden jeweils vier Wörter pro Nummer angezeigt, woraufhin das richtige Wort gewählt werden muss. So zieht sich der Prozess doch über einige Minuten. Die Ledger Live Software bietet hier immerhin einige Tipps und Ideen.
Schritt 4: Echtheit der Krypto-Wallet überprüfen
Bevor ich dann zum Dashboard weitergeleitet werde, muss noch ein kleines Quiz mit drei Fragen zu Hardware Wallets beantwortet werden. Dann erfolgt eine Überprüfung der Echtheit meiner Ledger Nano S Plus Wallet, wobei die Firmware auf Fehler oder Hacks überprüft wird.
Ist hier alles in Ordnung, wird nun Zugriff auf die Wallet und das Dashboard gestattet. Von hier an können Kryptowährungen übertragen oder Transaktionen durchgeführt und bestätigt werden.
Unsere Erfahrung zur Ledger Nano S Plus Steuerung
Meine Erfahrung zur Steuerung der Ledger Nano S Plus Hardware Wallet zeigt, dass sie intuitiv, einfach und selbst für Anfänger ohne Probleme nutzbar ist. Das liegt hauptsächlich daran, dass es lediglich zwei Buttons auf der Oberseite der Krypto-Wallet gibt, die hier zum Einsatz kommen: Ein Druck auf den linken Button wechselt die Bildschirmanzeige zu vorherigen Inhalten, während ein Druck auf den rechten Button die nächste Anzeige bringt.
Werden beide Buttons zusammen gedrückt, so werden Aktionen je nach Bildschirmanzeige abgebrochen oder durchgeführt. Erklärt wird dies alles bereits beim Einrichten, sodass Nutzer von Anfang an genau wissen, welche Möglichkeiten bei der Steuerung überhaupt gegeben sind.
Die Ledger Live Software im Test
Die Ledger Live Software zeigt sich recht umfangreich und punktet dabei einerseits mit einer geordneten Menüführung, andererseits mit einer intuitiven Steuerung. So sind alle Reiter übersichtlich auf der linken Seite des Fensters angeordnet. So lassen sich alle gesuchten Möglichkeiten sofort anwählen.
Darüber hinaus gefällt auch der Umfang der Software: Während die Konkurrenz häufig nur einen Überblick über die auf der Hardware Wallet gesicherten Kryptowährungen bietet, kann Ledger hier mit vielen weiteren Zusätzen überzeugen. Dazu zählen unter anderem ein Marktplatz zum Kauf, Verkauf oder Umtausch der unterstützten Kryptowährungen, Zugang zur hauseigenen Krypto-Kreditkarte, eine umfangreiche Übersicht über das eigene Portfolio und einen breit aufgestellten Live Apps Katalog.
Letzterer beinhaltet aktuell 22 Apps, die von Drittanbietern stammen und einfach in Ledger Live integriert werden können. Dazu zählen unterschiedliche Krypto-Bezahldienste, Programme zum Staking oder verschiedene Krypto-Börsen.
Natürlich lassen sich auch Backups, Transaktionen und Änderungen an der Hardware Wallet durchführen, wenn denn das Ledger Nano S Plus angeschlossen ist.
Mobiler Einsatz überall auf der Welt
Ledger vermarktet das Nano S Plus als mobile Krypto-Wallet, die ein Bezahlen überall auf der Welt ermöglichen soll. Entsprechend lässt sich das Gerät auch einfach über ein passendes Kabel an jedes Android Smartphone (Android 8+ benötigt) anschließen. Hier funktioniert die kostenlose Software ebenfalls gut, auch wenn es bei Übersicht und Design einige Abstriche gemacht werden müssen - schließlich ist der Bildschirm einfach wesentlich kleiner.
Schade ist, dass iOS bisher keine Unterstützung erhält. Das liegt vor allem daran, dass Apple stark reglementiert, welche Informationen über USB-Anschlüsse verschickt werden können. Sollte sich dies in Zukunft ändern, so dürften auch iOS-Geräte mit dem Ledger Nano S Plus genutzt werden können.
Die Ledger Nano S Plus Sicherheit im Test
Natürlich spielt Sicherheit einen wichtigen Punkt beim Einsatz einer Hardware Wallet. Beim Nano S Plus setzt Ledger auf das selbe isolierte Sicherheitselement, das auch schon bei den anderen Produkten zum Einsatz kommt. Es wurde nach CC EAL 5+ zertifiziert und bietet damit den selben Schutz, der auch bei SIM-Karten, Kreditkarten und sogar Reisepässen zu finden ist. Grundsätzlich gilt EAL 5+ als die höchstmögliche Sicherheitsstufe gegen eine Penetration von Dritten.
Hinzu kommt die Nutzung von BOLOS - ein proprietäres Betriebssystem, das unter anderem von den Nutzern verlangt, dass die Transaktionen über die Hardware Wallet bestätigt werden. So wird verhindert, dass kompromittierte Computer und Software Einfluss auf die Transaktion nehmen kann. Außerdem wird im Gegensatz zum Nano X (dem Premium Modell von Ledger) auf einen Bluetooth Anschluss verzichtet. Stattdessen können Computer und mobile Devices lediglich über Kabel erreicht werden.
Außerdem gibt es ein Bounty-Programm von Ledger, das Nutzer dafür belohnt, Schwachstellen im System ausfindig zu machen und diese zu melden. So können etwaige Sicherheitslücken schnell gefunden und ausgebessert werden.
Welche Kryptowährungen unterstützt das Ledger Nano S Plus?
Aktuell unterstützt Ledger sowohl mit dem Nano S Plus als auch mit dem Nano S und dem Nano X über 5.500 verschiedene Krypto-Coins, die alle auf der Krypto-Wallet gesichert werden können. Dazu gehören unter anderem:
- Bitcoin (BTC)
- Ethereum (ETH)
- sämtliche ERC-20 Token
- Dogecoin (DOGE)
- Ripple (XRP)
- Cardano (ADA)
- Litecoin (LTC)
- Stellar (XLM)
- Binance Coin (BNB)
- Polygon (MATIC)
Darüber hinaus bietet Ledger auch die Möglichkeit, Non Fungible Token (NFTs) auf der Hardware Wallet zu sichern. Einen weiteren Pluspunkt gibt es dafür, dass über 50 verschiedene Online-Krypto-Wallets wie MetaMask und Co angebunden und für den Transfer von Krypto-Werten eingesetzt werden können.
Ledger Nano S Plus kaufen: Preis
Aktuell wird das Ledger Nano S Plus für 79,00 Euro angeboten, wodurch es deutlich unter dem Preis des Premium-Modells - dem Ledger Nano X für 149,00 Euro - liegt. Dabei wird die Weiterentwicklung der Technik vor allem dann klar, wenn das Nano S Plus mit dem 20 Euro preiswerteren Vorgängermodell, dem Nano S, verglichen wird:
Nano S | Nano X | Nano S Plus | |
---|---|---|---|
Anzahl Apps | 3 | 100 | 100 |
Bildschirmauflösung | 128 x 32 | 128 x 64 | 128 x 64 |
Anschlussart | USB micro-B | USB-C | USB-C |
Sicherheitszertifikat | EAL 5+ | EAL 5+ | EAL 5+ |
NFTs | Ja | Ja | Ja |
Gewicht | 16,2 g | 34 g | 21 g |
Letztendlich ist der Preis für das Nano S Plus absolut fair, gerade im Vergleich zur Konkurrenz. Die breite Anzahl der unterstützten Krypto-Coins fällt hier ebenso positiv in die Wertung wie auch die Kompatibilität mit NFTs.
Fazit zu unserem Ledger Nano S Plus Test
Der französische Entwickler gilt nicht ohne Grund als einer der populärsten Hersteller von Hardware Wallets im Krypto-Bereich. Unsere Erfahrungen zum Ledger Nano S Plus zeigen erneut, warum bereits der Vorgänger zu den meistverkauftesten Modellen der Welt gehörte. So bietet das aktuelle Modell einen größeren Speicherplatz, einen besseren Bildschirm und noch einmal ein Upgrade beim verbauten Sicherheitsmodul.
Tatsächlich ist der Unterschied zum deutlich teureren Nano X gar nicht mehr so groß (vor allem für all jene, die auf iOS-Unterstützung verzichten können). Wer also ein durch und durch überzeugendes Modell sucht, hohen Wert auf Sicherheit setzt und nicht von der Konkurrenz überzeugt wurde, der sollte definitiv einen genaueren Blick auf das Nano S Plus werfen. Denn hier wird aktuell mit das Beste im Bereich der Hardware Wallets geboten.
Häufige Fragen (FAQ) zum Ledger Nano S Plus
In diesem Abschnitt geben wir Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Ledger Nano S Plus.
-
Was ist der Hauptunterschied zwischen Nano S und Nano S Plus?
Das Nano S Plus bietet eine Bildschirmauflösung von 128 x 64 Pixel, während das ältere Nano S lediglich eine Auflösung von 128 x 32 Pixel bietet. Das Nano S Plus bietet zudem einen wesentlich größeren Speicher (für bis zu 100 Apps). Außerdem verfügt der Nano S Plus über einen USB-C-Anschluss, der sich besser anfühlt als der Micro-USB-Anschluss des Nano S. -
Was passiert, wenn das Ledger Nano S Plus kaputt geht?
Solange der 24-Wort-Recovery-Seed korrekt gesichert wurde, können Nutzer einfach eine neue Ledger-Hardware-Wallet kaufen und dann den Recovery-Seed in das neue Gerät eingeben - so haben sie wieder Zugriff auf die Krypto-Werte. -
Ist der Einsatz des Ledger Nano S Plus sicher?
Ledger-Produkte werden nach CC EAL 5+ zertifiziert und bieten damit die selbe Sicherheit wie Reisepässe und Kreditkarten. Außerdem wird ein spezielles Betriebssystem eingesetzt, das in Verbindung mit einem Bounty-Programm für regelmäßige Sicherheitsupdates sorgt. -
Benötigt das Nano S Plus eine ständige Internetverbindung?
Nein. Das Ledger Nano S muss nicht mit dem Computer verbunden oder gar online sein, damit Nutzer ihr Geld erhalten können. Solange die Adresse der Krypto-Wallet bekannt ist, können Nutzer jederzeit Gelder auf diese virtuelle Brieftasche erhalten.