• MicroStrategy investiert unter Michael Saylor seit fast vier Jahren in Bitcoin und ist mit einem milliardenschweren Portfolio der größte öffentlich gehandelte BTC-Anleger.
  • Inzwischen sitzt man auf unrealisierten Gewinnen in Höhe von fünf Milliarden US-Dollar. 
  • Als Alternative zum Bitcoin schlägt die MSTR-Aktie den S&P 500 und Berkshire Hathaway deutlich. Trotzdem verkauft Saylor Firmenanteile.
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MicroStrategy: Fazit nach 4 Jahren Bitcoin-Strategie

Seit September 2020 investiert MicroStrategy unter Firmengründer Michael Saylor in Bitcoin. Zeitweise äußerten sich Kritiker negativ über die Investmentstrategie. Besonders 2022 bis 2023 häufte sich die Kritik. Damals verzeichnete das Unternehmen unrealisierte Verluste, doch wie steht es nach vier Jahren der Investments?

Wie Daten von Saylortracker belegen, bezahlte der US-amerikanische Softwareentwickler zu Redaktionsschluss einen Durchschnittspreis von rund 37.000 US-Dollar pro Bitcoin. Der Marktpreis der größten Kryptowährung liegt aktuell bei 58.670 US-Dollar.

MicroStrategy investierte rund 8,4 Milliarden US-Dollar und hält derzeit 226.500 BTC, die während des aktuellen Kurses einen Marktwert von 13,3 Milliarden US-Dollar aufweisen. Das Unternehmen liegt dementsprechend 59 Prozent im Plus – in absoluten Zahlen entspricht der unrealisierte Gewinn demnach fünf Milliarden US-Dollar.

Laut Bitcointreasuries ist MicroStrategy mit riesigem Abstand das öffentlich gehandelte Unternehmen mit dem größten Bitcoin-Vermögen. Auf Rang zwei folgt das Branchenunternehmen Marathon Digital mit lediglich 20.800 Bitcoin. Auf Rang drei findet sich Tesla mit einem Vermögen von 9.700 BTC ein.

10 größte Aktienunternehmen, die in Bitcoin investieren.
Die zehn größten öffentlich gehandelten Bitcoin-Anleger: MSTR führt die Liste mit großem Abstand an. | Quelle: Bitcointreasuries.com

Deshalb wächst MSTR so deutlich

MicroStrategy, das unter dem Ticker MSTR an der Börse gelistet ist, hat sich mittlerweile zu einem Investmentvehikel entwickelt, das durch seine riesigen Investitionen in die größte Kryptowährung stellvertretend für den Bitcoin steht. 

In den USA waren zu diesem Zweck in der Vergangenheit besonders Aktien der Krypto-Börse Coinbase beliebt. Coinbase und MicroStrategy profitieren deutlich von den Gewinnen des Kryptomarktes.

Dementsprechend groß ist der Wertzuwachs der MicroStrategy-Aktie. Allein über die letzten zwölf Monate stieg ihr Wert um 248 Prozent. Heute kostet eine Aktie 135 US-Dollar. Ein Blick auf den Kurs der Aktie belegt: Saylors Investmentstrategie führte rasch zu einer Kursexplosion.

MSTR Fünfjahrestrend 2024
Die MSTR-Aktie im Fünfjahrestrend. Deutliche Kursgewinne ab Herbst 2020 sind zu erkennen. | Quelle: Tradingview.com

Sowohl im Einjahrestrend als auch im Fünfjahrestrend gelingt es MSTR sogar, den Bitcoin-Kurs zu übertrumpfen. Seit 2023 legte BTC lediglich um 100 Prozent zu. Über die letzten fünf Jahre stieg der Bitcoin um rund 500 Prozent, MicroStrategy aber sogar um 890 Prozent.

Dass es dem Softwareentwickler gelingt, stärker zu wachsen als der Bitcoin, gilt vielen Experten als deutlicher Vertrauensvorschuss seitens der Investoren. Diese hoffen also, dass MicroStrategy durch künftige Investments weiterhin dunkelgrüne Zahlen schreibt.

Zudem liegt die eigentliche Hauptbetätigung des Unternehmens bei der Entwicklung und Verwaltung von Software, die Geschäftskunden bei der Auswertung ihrer Daten helfen soll. MicroStrategy will also nicht vorrangig Vermögensverwalter sein.

MSTR gelingt es aber auch, den S&P 500 zu schlagen, der über die letzten fünf Jahre lediglich um 85 Prozent zulegen konnte. Der Aktienindex, der die 500 größten US-Unternehmen umfasst, ist als Vergleichswert beliebt, um den Erfolg einer Aktie zu bemessen.

Auffällig ist jedoch, dass sich MSTR parallel zum Zyklus des Kryptomarkts entwickelt, während der S&P 500 konstanter zulegt. Ähnlich fällt ein Vergleich zur BRK.A-Aktie von Berkshire Hathaway aus.

Dessen Geschäftsführer Warren Buffett ist ein erklärter Bitcoin-Gegner. Dass MicroStrategy ausgerechnet dank der Kryptowährung ein deutlich größeres Wachstum gelang, sorgt in der Krypto-Szene für Euphorie.

Hält Saylor MicroStrategy selbst für überbewertet?

Kritiker halten die Kursentwicklung von MicroStrategy für überbewertet. Demnach seien die Kursgewinne nicht realistisch zu rechtfertigen. Vermögensberater Kerrisdale Capital gehört zu den Vertretern dieses Standpunkts. 

In einem Bericht aus dem Frühjahr riet man Anlegern, gegen weitere Gewinne seitens MSTR zu wetten, stattdessen aber auf Kursgewinne des Bitcoin zu spekulieren.

Die Abhängigkeit MicroStrategys vom Bitcoin sei zu groß, so das Argument.

Fakt ist, dass auch Firmenvorstand Michael Saylor große Anteile am Unternehmen veräußerte. Im ersten Quartal 2024 verkaufte der 59-Jährige 370.000 Class-A-Aktien für 370 Millionen US-Dollar. Aktuell hält er weitere 30.000 Aktien dieses Typs. 

Der Vorstandsvorsitzende verfügt darüber hinaus über Class-B-Aktien im Wert von mehr als 2,3 Milliarden US-Dollar. Dennoch warf der Verkauf seiner Aktien Fragen auf. Finanzanalyst Mark Palmer glaubt, dass der Verkauf als Teil der Bitcoin-Investments nötig war, da man diese hauptsächlich über Kredite finanzierte.

Laut eigener Aussage verkaufte Saylor seine Aktien, um sein privates Bitcoin-Portfolio auszubauen. Wie viel BTC er persönlich besitzt, ist unbekannt. Im Oktober 2020 erklärte er über Twitter, 17.732 zu besitzen. Demnach würde seine Überzeugung dem Bitcoin statt seines eigenen Unternehmens gehören.

Saylor lässt also nichts von seiner Überzeugung für BTC abbringen und sieht den Bitcoin Kurs schon in wenigen Jahren im siebenstelligen Bereich. Kaufe auch Du jetzt Bitcoin, um von diesem unglaublichen Wertzuwachs zu profitieren. Sicher und seriös gelingt dies über Bitpanda:

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Quellen (in englischer Sprache): kerrisdalecap.com, youtube.com, @saylor

Bild: MicroStrategy via Flickr (durch die Redaktion verändert)