• Micheal Saylor's Hunger nach Bitcoin scheint unersättlich. Erst gestern gab er bekannt, dass MicroStrategy weitere 12.333 Bitcoin erstanden hat.
  • Damit besitzt das Unternehmen derzeit 152.333 Bitcoin - annähernd 1 Prozent aller umlaufenden BTC.
  • Lange wurde der Unternehmer für sein Engagement rund um BTC gefeiert, doch es erheben sich auch immer mehr kritische Stimmen. Ist Bitcoins Dezentralität in Gefahr?

MicroStrategy hält fast 1% aller BTC

Gestern, am 28. Juni gab Micheal Saylor bekannt, dass sein Unternehmen MicroStrategy erneut Bitcoin nachgekauft hat. Wie aus seinem Tweet hervorgeht, gab das Unternehmen knapp 347 Millionen US-Dollar für weitere 12.333 BTC aus. Damit lag der durchschnittliche Kaufpreis bei 28.136 US-Dollar.

Mit dem Nachkauf schraubt MicroStrategy seine Bestände auf sagenhafte 152.233 Bitcoin. Insgesamt investierte das Unternehmen 4,52 Milliarden US-Dollar zu einem durchschnittlichen Bitcoin-Kurs von 29.668 US-Dollar.

Micheal Saylor hält mit MicroStrategy unbeirrt den Kurs bei und akquiriert so viele BTC wie nur irgend möglich. Derzeit ist MicroStrategy mit dieser Strategie nur leicht im Plus, die Gewinne im nächsten Bullenmarkt könnten jedoch astronomisch ausfallen.

Mit 152.233 Bitcoin besitzt das Unternehmen 0,78 Prozent aller 19,4 Millionen umlaufenden BTC. Wird es damit allmählich zu einer Gefahr für die Stabilität und Dezentralität des digitalen Goldes?

MicroStrategy eine Gefahr für Bitcoin?

Micheal Saylor wird gemeinhin von vielen BTC-Fans gefeiert. Wie kaum ein anderer gilt er als Aushängeschild für die Bitcoin-Adaption. Nicht nur spricht er sich positiv über Bitcoin aus und treibt die Akzeptanz von BTC als digitales Gold voran, mit seinem Unternehmen MicroStrategy lässt er seinen Worten auch Taten folgen.

Während MicroStrategy mit jedem Nachkauf gefeiert wird und immer mehr BTC ansammelt, werden auch kritische Stimmen lauter. Der Krypto-Influencer und Gründer von Cake DeFi (jetzt Bake), Dr. Julian Hosp, äußert Bedenken auf Twitter.

MSTR besitzt jetzt fast 1 % aller #bitcoin [...]. Stell dir vor, was mit dem Preis passieren wird, wenn sie jemals verkaufen müssen.
📌
Ein Prozent klingt vielleicht noch nicht besorgniserregend, aber wenn es wirklich das Ziel sein soll, Bitcoin weltweit zum digitalen Gold und primären Wertespeicher zu machen, regt die Konzentration eines so großen Anteils in einem Unternehmen durchaus zum Nachdenken an.

MicroStretegy versichert zwar, dass sie ihre Bestände niemals verkaufen werden, doch was ist diese Aussage wert, wenn das Unternehmen in Schieflage gerät und gezwungenermaßen liquidieren muss?

Bob Loukas reagiert ebenfalls auf den Nachkauf und teilt seine Gedanken mit seinen 232.000 Twitter-Followern:

Keine Ahnung, warum so viele dies bejubeln. Diese Konzentration [...] ist absolut schrecklich für bitcoin. Dennoch begrüße ich auf jeden Fall seine Leidenschaft und Unterstützung.

Dass der Nachkauf die Community spaltet, ist nicht zu übersehen. So gerieten auch der bekannte On-Chain-Analyst Willy Woo und Kryptounternehmer Dan Held aneinander.

Willy Woo sieht den Fall eher kritisch:

📌
Um ehrlich zu sein, sollten Bitcoiner nicht feiern, dass MicroStrategy mehr BTC kauft. Es birgt Zentralisierungsrisiken, denn obwohl es öffentlich gehandelt wird und sich in öffentlichem Besitz befindet, ist die Entscheidungsfindung zentralisiert.

Er fügt hinzu, dass Bitcoin-Anhäger die Adoption Bitcoins durch normale Menschen feiern sollten, welche ihn zur Lösung von Problemen einsetzen.

Dan Held spricht sich dagegen als Befürworter der Nachkäufe aus und sieht kein Problem:

Es birgt keine Zentralisierungsrisiken, da der Besitz von Münzen keine Kontrolle über das Netzwerk ermöglicht. Außerdem ist es ein freier Markt. Menschen oder Unternehmen können so viel kaufen, wie sie wollen.

Es finden sich etliche weitere Beispiele von Befürwortern und Gegnern von MicroStrategy's Vorgehen, sodass wir dieses Spiel ewig weiter spielen könnten. Fakt ist, dass sich nicht abschließend sagen lässt, ob MicroStrategy in Zukunft negativ auf den Bitcoin wirken wird.

Bisher haben sie dem Markt einen guten Dienst getan, indem sie unermüdlich Bitcoin nachkaufen und die Vorteile des digitalen Golden in die Welt tragen.

Fazit zu den Nachkäufen MicroStrategy's

Aus unserer Sicht besteht wenig Grund zur Sorge, dass der BTC durch MicroStrategy zu sehr zentralisiert wird.

📌
Wie Dan Held in seinem Kommentar erwähnt, ist das Governance-System von Bitcoin so aufgebaut, dass ein Investor, der 0,1 BTC hält, genauso viel zu sagen hat wie MicroStrategy. Dadurch sollte die Dezentralität Bitcoins auch weiterhin gesichert sein. 

Dazu kommt, dass der Bitcoin schon ganz andere Rückschläge überstanden hat. Auch wenn MicroStrategy ohne Frage sehr große Anteile am BTC hält, sind wir noch weit davon entfernt, von einem systemischen Risiko sprechen zu können.

Das Unternehmen könnte durchaus hohen Verkaufsdruck verursachen, wenn es Teile der Bestände abstößt, aber selbst ein solcher Fall würde vermutlich ohne größere Probleme durch den Markt aufgefangen werden.

Erinnern wir uns zum Beispiel zurück an den Fall von Mt. Gox. Das Unternehmen war zu seiner Spitzenzeit für fast 90 Prozent aller Bitcoin-Transaktionen verantwortlich und hielt weitaus größere Anteile der umlaufenden BTC. Selbst der Ausfall dieses Schwergewichtes konnte das Phänomen Bitcoin nicht aus der Bahn werfen.

Wenn die Adaption von Bitcoin weiter voranschreitet wie bisher, dürfte MicroStrategy zudem nicht das letzte Unternehmen sein, dass signifikante Anteile des BTC-Bestanden innehaben wird.