• Gerüchten zufolge attackiert die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC nun auch den DeFi-Sektor.
  • Erste Aussagen, laut denen das Liquid Staking Protokoll Lido betroffen sein soll, beweisen sich als falsch.
  • Dennoch verlieren LDO und ähnliche Token deutlich an Wert.

Nimmt die SEC das Liquid Staking-Protokoll Lido ins Visier?

Krypto-Podcaster David Hoffmann erklärte jüngst, das Liquid Staking-Protokoll Lido sei ins Visier der US-Aufsichtsbehörde SEC geraten. Die SEC macht seit Januar wiederholt Schlagzeilen, indem sie plötzlich Maßnahmen gegen die Kryptobranche ergreift.

Betroffen waren bisher zentralisierte Unternehmen wie die Krypto-Börsen Kraken und Binance. Laut Hoffmann weitet die Behörde ihre Intervention kürzlich auf den DeFi-Bereich aus.

"In der vergangenen Woche hat die SEC sehr viele Warnungen verschickt. Ich glaube, Lido hat eine erhalten."

Erklärt Hoffmann in der neuesten Ausgabe des Bankless Podcast. Weitere Organisationen hätten ebenfalls Warnungen erhalten. Das Interesse der Empfänger, mit dieser Nachricht an die Öffentlichkeit zu gehen, sei aus geschäftlichen Gründen jedoch sehr gering.

Eine solche Wells Notice enthält Informationen der SEC über nahende Durchsetzungsmaßnahmen. Ziel des Schreibens ist es, mögliche Konflikte außergerichtlich zu lösen.

Lido Finance ist aktuell das mit Abstand größte Liquid Staking Protokoll. Vor allem bei Ethereum-Nutzern ist die Plattform beliebt. Staking von ETH ist so sehr leicht möglich und liefert rasch Renditen.

Konflikt zwischen SEC und Lido existiert nicht

Schon kurz, nachdem der Bankless Podcast online geht, liefert Hoffmann eine Korrektur für seine Aussagen. Auf Twitter schreibt er, die Warnungen der SEC seien nicht in der vergangenen Woche, sondern in den letzten Monaten versendeten worden.

Außerdem sei Lido überhaupt kein Empfänger einer solchen Wells Notice. Die Aufklärung erfolgte durch Insider.

Mitglieder des Lido-Teams haben sich bei mir gemeldet und mitgeteilt, dass dies nicht stimmt.

Die grundlegende Aussage sei hingegen nicht inkorrekt, fasst Hoffmann zusammen. Die SEC habe tatsächlich einige Warnungen versendet. Allerdings ist unklar, in welchem Zeitraum die Schreiben an welche Empfänger gelangten.

Hoffmann beruft sich in seiner Botschaft auf mehrere unbekannte Quellen. Gegenüber CoinDesk erklärte er, seine Falschaussage sei durch Informationen eines befreundeten Anwalts zustande gekommen.

📌
Seit der Veröffentlichung des Bankless Podcast am 3. März, sank der Kurs des LDO Tokens um -15 Prozent. Lido verwendet LDO als Governance Token. Zuständig für die Verwaltung des Liquid Staking-Protokolls ist die dezentrale Organisation Lido DAO.

Inwiefern die SEC daher wirksame Maßnahmen gegen Lido ergreifen kann, ist unklar. Lido ist gleichzeitig der Name eines Unternehmens mit Sitz auf den Cayman Islands, das in den Jahren 2021 und 2022 insgesamt 167 Millionen US-Dollar an Investitionen einsammeln konnte. Zu den Investoren gehören Andreessen Horowitz und Paradigm.

Im gleichen Zeitraum sank der Token des konkurrierenden Staking Pools Rocket Pool, RPL, um über -20 Prozent. Die Ethereum Stiftung empfiehlt den Rocket Pool wegen seiner dezentralen Funktionsweise.

Der Market-Maker Wintermute verkaufte kurz nach der Meldung 10 Prozent seiner LDO, die zum Zeitpunkt einen Wert von zwei Millionen US-Dollar hatten. Laut Aussagen des Unternehmens sei die Entscheidung zum Abverkauf unabhängig der Gerüchte erfolgt.

LOHNT sich das STAKING auf LIDO?

Quellen: @TrustlessState, @Blockanalia