Aktuelle DeFi News der Woche

  • Der native Token der DeFi-Bridge Multichain (MULTI) erlitt jüngst einen massiven Crash um rund die Hälfte seines Wertes und fiel innerhalb weniger Tage von 8 auf 4 US-Dollar. Im Raum steht die Verhaftung des CEOs und einiger Teammitglieder in China. Außerdem scheint sich Andre Cronje aus dem Projekt zurückgezogen zu haben.
  • Bei Optimism (OP) steht morgen, am 31. Mai, ein Token-Unlock von 386 Mio. OP-Tokens an, wodurch sie Menge an Tokens im Umlauf mehr als verdoppeln wird. Der Preis der Kryptowährung reagierte prompt und ist in den letzten Stunden um -7 Prozent auf rund 1,50 US-Dollar gefallen.
  • Die Stablecoin-Börse Curve (CRV) versucht ihre Abhängigkeit von Chainlink-Oracles in ihrem "Lending-Liquidating-Automated-Market-Maker"-Algorithmus (kurz LLAMMA) zu verringern. So wird aktuell darüber abgestimmt, ob Liquiditätspools ihre eigenen internen Oracles haben sollen.
  • MakerDAO strebt eine Anhebung der DAI Savings Rate (DSR) an, von aktuell einem Prozent auf 3,33 Prozent. Der Vorschlag, die DSR zu erhöhen, kommt zu einer Zeit, in der die Zinssätze im traditionellen Finanzsystem steigen. Die Zinsen werden dabei durch die Einnahmen aus dem Protokoll finanziert. Bereits die Anhebung von 0,6 Prozent auf einen Prozent hat dazu geführt, dass innerhalb eines Monats Stablecoins im Wert von über 35 Millionen Dollar eingezahlt wurden.
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Was ist los bei Multichain (MULTI)?

Rund um das DeFi-Projekt Multichain ist jüngst ein Drama entbrannt, das die Gemüter erhitzt und zu heftigen Diskussionen führt. Multichain fungiert als Bridge zwischen einer Vielzahl von Blockchains und ist anhand der Daten von Messari und DeFiLlama das drittgrößte Bridging-Protokoll, gemessen am Transfervolumen und am Gesamtwert der abgeschlossenen Transaktionen.

Der Preis von MULTI ist innerhalb weniger Tage um 50 Prozent gecrasht und wird aktuell für rund 4 US-Dollar gehandelt:

Multichain Preiscrash erklärt
Multichain Preiscrash erklärt, Quelle: @spotonchain

Zum Vergleich: Vor nicht einmal einem Monat stand der Kurs von MULTI noch bei über 12 US-Dollar, vor wenigen Tagen noch bei ca. 8 US-Dollar.

Wie dem Bild zu entnehmen ist, haben diverse große Verkäufe zu dem Preisdump der letzten Tage geführt. Offenbar haben Venture Capitals (VCs) große Mengen an MULTI verkauft. Zwei der vier Adressen lassen sich Amber und Hashkey zuordnen, die zusammen etwa 100.000 MULTI verkauft haben. Der größte Verkauf, der letztlich auch den Crash auslöste, wurde von einem privaten Wallet getätigt, dass sich nicht direkt zuordnen lässt. Die Wallet hat knapp 500.000 MULTI zum damaligen Wert von 4 Mio. US-Dollar verkauft.

Welche Ereignisse führten zu dem Multichain Drama?

Alles begann damit, dass der renommierte Entwickler Andre Cronje die Zusammenarbeit mit Multichain eingestellt hat. Fantom ist Partner von Multichain und sollte dabei helfen, die Vision des Projekts umzusetzen. Cronje, der für seine Arbeit an DeFi-Projekten wie Yearn Finance bekannt ist, gab an, dass er aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über die strategische Ausrichtung des Projektes Multichain verlassen hat. Diese Ankündigung löste große Verunsicherung und Spekulationen in der Community aus.

Kurz danach wurde öffentlich, dass auf Multichain Gelder im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar auf das Fantom-Netzwerk verlagert wurden. Dies führte zu weiterer Panik, da die genauen Gründe für diesen Schritt zunächst unklar blieben.

Ein Tweet, in dem einige Cross-Chain-Unterbrechungen auf "höhere Gewalt" zurückgeführt wurden, hat die weit verbreiteten Spekulationen, dass etwas nicht stimmt, noch weiter angeheizt. "Die Multichain-Brücke ist voll funktionsfähig und sicher mit Fantom. Was auch immer intern mit Multichain passiert, hat keinen Einfluss auf die überbrückten Vermögenswerte auf Fantom", versicherte Michael Kong, CEO der Fantom Foundation.

Insgesamt hat dies jedoch die hohe Abhängigkeit von Multichain gegenüber Fantom demonstriert.

Multichain CEO in China verhaftet?

Überdies wurden Spekulationen laut, dass der CEO von Multichain, sowie weitere Mitglieder in China verhaftet wurden. Belege für die Annahme gibt es hingegen nicht.

Die Tatsache, dass es nur wenige Fakten gibt, veranlasst eine wachsende Zahl von Unternehmen dazu, jetzt das Risiko in Multichain zu minimieren - unabhängig vom wahren Zustand von Multichain.

Binance, die größte Kryptobörse der Welt, wies am Freitag in einem Tweet auf die Risiken von nicht-heimischen Vermögenswerten hin und forderte die Händler auf, "zu prüfen, ob sie dem Emittenten hinter den von ihnen gehaltenen Stablecoins vertrauen."

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Insgesamt bleibt das Multichain Drama weiterhin ein Rätsel, das die Kryptogemeinschaft beschäftigt. Die Zukunft des Projekts und die genauen Gründe für die Ereignisse der letzten Tage bleiben vorerst unklar. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob Multichain seine Vision als Brücke zwischen verschiedenen Blockchains weiterhin verfolgt.

Der DeFi Markt in Zahlen

Im letzten Abschnitt unserer DeFi News blicken wir auf die wichtigsten Zahlen und Statistiken. Dabei wollen wir regelmäßig auf die Rolle von Ethereum in Decentralized Finance (DeFi) als führende Smart Contract Plattform blicken und analysieren, welche Blockchains eine zu- bzw. abnehmende Relevanz in DeFi einnehmen.

Zum Abschluss werfen wir noch einen Blick auf die meist genutzten DeFi-Protokolle.

DeFi Blockchains: Der Start von Pulse floppt

Der kürzlich erfolgte Start der Pulse Blockchain von Richard Heart erwies sich als Flopp. Pulse (PLS) wurde vorerst noch als DeFi-Blockchain angepriesen, das den Nutzern eine echte Alternative zum Ethereum-Netzwerk bieten sollte.

Top 10 DeFi-Blockchains
Top 10 DeFi-Blockchains, Quelle: Defillama.com/chains
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Jedoch führten technische Probleme und Unstimmigkeiten zu einer chaotischen Situation. Viele Nutzer berichten, dass sie keinen Zugriff mehr auf ihre Pulse-Tokens haben. Das TVL auf Pulse sank auf Tagessicht um -6,7 Prozent auf 413 Mio. US-Dollar.

Die Community reagiert verärgert auf die missglückte Einführung des Pulse-Projekts und die damit verbundenen finanziellen Verluste. Richard Heart steht nun vor dem Druck, die technischen Probleme zu beheben und den Nutzern eine Lösung anzubieten.

DeFi dApps: Memecoins sorgen weiter für hohes TVL auf UniSwap

Memecoins (oder treffender: Shitcoins) lassen das Total Value Locked auf Uniswap auf in dieser Woche weiter ansteigen. Das TVL beläuft sich auf der dezentralen Börse wieder auf 4,2 Mrd. US-Dollar, womit UniSwap Platz 5 hinter Aave und Curve belegt:

Top 10 DeFi-dApps
Top 10 DeFi-dApps, Quelle: Defillama.com

Grund für den rasanten Anstieg des TVLs sind neue Shitcoins auf der DEX, die an den vorherigen Memecoins rund um den Pepe Coin und Co. versuchen anzuknüpfen.

Das Thema der aktuellen Memecoin / Shitcoin-Welle ist der US-Wahlkampf, angeheizt durch den jüngsten Twitter Space von Ron DeSantis mit Elon Musk, der aus technischer Sicht ziemlich in die Hose ging. Die neuen heißen Kryptowährungen sind RonDeSantis (RON), TrustThePonzi (TRUST), Joe Biden (BIDEN) und Donald Trump (TRUMP).

Fazit zum aktuellen DeFi Markt

Bis auf Memecoin-Trading auf dezentralen Börsen wie UniSwap ist im DeFi-Markt nur wenig los. Das total TVL auf allen DeFi-Chains stagniert weiter knapp unter der Marke von 50 Mrd. US-Dollar.

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